ZitatAlles anzeigenFCK-Neuzugang Fabian Müller kommt aus der Bayern-Schule
Von Oliver Sperk
AGIA NAPA. Am dritten Tag des Trainingslagers auf Zypern bestreitet Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern sein erstes Testspiel. Beim Love Cyprus Cup trifft der FCK heute ( 18 Uhr, live, DSF) in Larnaka auf Rapid Wien. Neuzugang Fabian Müller hofft auf seinen ersten Einsatz für die „Roten Teufel".
„Die Atmosphäre ist sehr angenehm, die Mannschaft ist jung und macht einen guten Eindruck. Es hat gleich Spaß gemacht", erzählte der 22-Jährige gestern nach der ersten Trainingseinheit bei sonnigen 18 Grad auf einem der drei Plätze im Winterquartier der Lauterer, dem Atlantica Aeneas Resort in Agia Napa. „Der Rasen ist in Ordnung, nur ein bisschen asymmetrisch ist der Platz", meinte der Außenbahnspieler, der am Mittwoch vom Drittligisten FC Erzgebirge Aue in die Pfalz gewechselt ist.
„Wenn man so eine Chance bekommt, muss man sie nutzen", betonte der 1,75-Meter-Mann, der für Aue in der Hinrunde der Dritten Liga 15 Spiele bestritten hat und dort zu den Leistungsträgern gehörte. Auf ein Angebot aus der Zweiten Liga hatte der gebürtige Berchtesgadener schon im Sommer gehofft. „Aber es ist nicht glücklich gelaufen", erinnert sich Müller, der daraufhin im Erzgebirge bis 20 10 verlängerte - trotz des verpassten Verbleibs der Auer in der Zweiten Liga. „Es waren dort schöne eineinhalb Jahre für mich - abgesehen natürlich vom Abstieg. Aber die Leute waren sehr freundlich und fußballverrückt. Da spielt der Fußball eine ähnlich große Rolle für die Region wie beim FCK", sagte Müller gestern beim Gespräch in der Lobby des Mannschaftsquartiers, einem Fünf-Sterne-Hotel, das diese Kategorie in Deutschland nicht erreichen würde. Rund um die Sitzgruppen in der Hotelhalle blinken viele kleine Lichter auf Tannenzweigen aus Kunststoff; und aus den Lautsprechern dudelt der Weihnachts-Dauerbrenner „Last Christmas" - in der zweiten Januarwoche ...
Für Fabian Müller ist es eine schöne nachträgliche Weihnachtsüberraschung, künftig für den derzeitigen Tabellenzweiten der Zweiten Liga am Ball zu sein. Es ist der nächste Karriereschritt für den ambitionierten jungen Mann. Die künftige Nummer 30 des FCK schwärmt: „Die Bedingungen in Kaiserslautern, das Stadion, die Kabinen, der Kraftraum, so etwas hat nicht einmal jeder Erstligist." Die Bundesliga aber ist für den beim FC Bayern München ausgebildeten Spieler und für seinen neuen Klub noch weit weg.
Im ersten Trainingsmatch gestern Vormittag auf dem Kleinfeld spielte der begeisterte Ski- und Snowboard-Fahrer andeutungsweise im rechten Mittelfeld. Diese Position bekleidete er zuletzt in Aue, wo er auch schon rechter und linker Verteidiger war. In jenen Rollen fühlt sich auch der 18 Monate ältere Christopher Lamprecht wohl, den der FCK vor Jahresfrist aus Wolfsburg geholt hat und nun wieder abgeben will.
Anders als Lamprecht, der nach seiner schwachen Leistung Anfang Oktober beim 0:5 in Koblenz bei Trainer Milan Sasic keinen Fuß mehr auf den Boden bekam, möchte Müller in der Pfalz dauerhaft den Durchbruch schaffen. „Es ist immer schwer, in eine gefestigte Mannschaft hinein zu kommen. Aber ich möchte mir im Training Respekt erarbeiten, um meine Chance zu erhalten", bekräftigt der 22-Jährige. So hat er es in Aue gemacht, als er im Sommer 2007 vom FC Bayern II dorthin kam. Als Zwölfjähriger war Müller zu den Münchnern gegangen und genoss dort acht Jahre lang „eine der besten Ausbildungen im deutschen Fußball", wie er sagt. Unter Hermann Gerland, dem als „harter Hund" bekannten Coach des FC Bayern II, arbeitete er intensiv, aber gerne. „Ein guter Trainer. Wenn du das durchstehst, macht dich das nur härter", sagt Müller. Über seinen neuen Coach Milan Sasic, hat er Ähnliches erzählt bekommen.
Quelle : Die Rheinpfalz