ZitatAlles anzeigenIm Trainingslager auf Zypern greift FCK-Schlussmann Tobias Sippel nach zweimonatiger Verletzungspause wieder an. Besonders den Auftritten im Fritz-Walter-Stadion fiebert er entgegen.
VON OLIVER SPERK
AGIA NAPA. Mit einer blitzartigen Fußabwehr pariert Tobias Sippel den Schuss des tschechischen Neuzugangs Jiri Bilek. Szenen wie diese bei der Übungseinheit des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gestern Vormittag im Trainingslager der Lauterer auf Zypern helfen Sippel dabei, wieder Selbstvertrauen zu tanken. Gut zwei Monate lang musste der 20 Jahre alte Torwart verletzt pausieren.
Es passierte am zehnten Spieltag. Beim 2:0-Heimsieg der Lauterer am 29. Oktober gegen den VfL Osnabrück stürzte Sippel beim Rückwärtslaufen unglücklich und brach sich die Speiche im rechten Unterarm. „Ich hatte mir in der Jugend im selben Arm schon einmal Elle und Speiche gebrochen", erzählt Sippel. Daher habe er derzeit bei manchen Spielsituationen, in denen der Arm voll belastet wird, noch eine leichte „Blockade", wie es der U2 1-Nationaltorhüter nennt. „Die Ärzte sagen zwar, es kann nichts passieren, der Arm ist wieder völlig in Ordnung. Aber ein bisschen hat man die Verletzung immer noch im Hinterkopf", sagt Sippel, „aber ich denke, in ein, zwei Tagen ist auch das vorbei". Seit Montag steht der Publikumsliebling wieder im Mannschaftstraining. Um sich auf diesen Tag vorzubereiten, hat er zwischen Weihnachten und Neujahr Extraschichten geschoben.
„Auf dem Trainingsgelände am Fröhnerhof habe ich Fangübungen gemacht, um schon vor dem Trainingsbeginn wieder Ballgefühl zu kriegen", sagt Sippel. Milan Sasic jedenfalls ist zufrieden mit seinem jungen Torwart. „Wenn er müsste, könnte Tobi sofort spielen", hat der FCK-Coach schon nach dem ersten Trainingstag erfreut festgestellt. „Mein erstes Ziel ist es zunächst, wieder bei voller Belastung komplett zu trainieren", sagt der Torhüter ruhig.
Seinen Vertreter Luis Robles, der in der Hinrunde von Spiel zu Spiel sicherer wurde, hat Sippel schon während seiner Verletzung moralisch stets voll unterstützt. Bei Robles" erster Auswärtspartie im FCK-Dress etwa, bei der 2:4-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden, ballte Sippel auf der Tribüne jubelnd die Fäuste, als sein Kollege den ersten wichtigen Ball toll parierte. „Und bei den Heimspielen konnten wir ja zum Glück meistens hinterher zusammen die Siege feiern", blickt Sippel lachend zurück. Jetzt im Trainingslager „pushen Luis und ich uns gegenseitig; jeder gibt sein Bestes, und am Ende entscheidet der Trainer, wer von uns spielt", betont der gelernte Bäcker.
Beim FCK im Tor stehen, dort möglichst gut spielen und dann im Juni mit zur U2 1-EM nach Schweden fahren - das sind Sippels sportliche Nahziele. „Ich denke, Manuel Neuer ist gesetzt. Danach stehen die Chancen zwischen Flo (Fromlowitz) und mir halb-halb", beschreibt der FCK-Keeper die Torwart-Situation im U2 1-Nationalteam. Zu seinem künftigen Trainer dort, Rainer Adrion, der nach der EM kommt, hat er noch keinen Kontakt gehabt.
Der Bad Dürkheimer freut sich zunächst vor allem wieder darauf, einfach nur zu spielen. „So geht es uns allen", berichtet der stellvertretende Mannschaftskapitän des Tabellenzweiten, „der Aufstieg ist momentan kein Thema. Wir wollen einfach nur möglichst gut spielen, auswärts mehr punkten und unsere Heimstärke weiter untermauern. Dann sehen wir am Ende, wo wir stehen."
Dass der Kartenvorverkauf für den Test gegen Bayern München und den Rückrundenauftakt gegen Mainz so gut läuft, fasziniert Sippel. Er betont: „Mancher Erstligist würde sich wünschen, auch auswärts immer so viele Fans dabei zu haben wie wir. Und es gibt kein schöneres Gefühl, als nach einem Heimsieg vor der Westkurve zu stehen."
Quelle : Die Rheinpfalz