Hilfe vom Staat - wo ist sie angebracht?

  • Versuch mal, den Brunnen zuzudecken. Schlanker Staat, Deregulierung, Eigenverantwortung......, so was bekommst du hier zu hören.


    DAS sind die Folgen des Kapitalismus, so wie wir ihn zur Zeit genießen dürfen.

    Auf jeden Fall hat das nix mehr mit sozialer Markwirtschaft zu tun. Und die ja bekanntlich ganz gut funktioniert.

  • Die wurde mit der "Volksaktie" abgeschafft. Shareholder Value ist das Gebot der Stunde. Natürlich nur in einer Hausse. Baisse ist dann wieder öffentliche Aufgabe.

  • Die wurde mit der "Volksaktie" abgeschafft. Shareholder Value ist das Gebot der Stunde. Natürlich nur in einer Hausse. Baisse ist dann wieder öffentliche Aufgabe.

    Da fällt mir spontan der Jürgen Schrempp ein und sein Hochzeit im Himmel. Bin sicher, wenn der hier mitlesen würde, sähe er sich nicht verstanden.

  • Auf jeden Fall hat das nix mehr mit sozialer Markwirtschaft zu tun. Und die ja bekanntlich ganz gut funktioniert.


    Die gibt es gar nicht...ein Widerspruch in sich!

  • Übrigens, wo kommt denn das Geld her, das der Staat gibt ?


    letzte woche podiumsdiskussion im englischen tv: ein heissluftbläser (bänker in not, aber keineswegs bescheiden) forderte, der staat (also wir) müssten ihm geld geben, sodass er das den bürgern (also uns) leihen kann - natürlich gegen zinsen - damit wir's wieder ausgeben und die wirtschaft ankurbeln. eine ältere dame stand auf, blickte ihn eiskalt an und sagte "dazu brauchen wir dich nicht."


    das hats für mich auf den punkt gebracht. wir brauchen nicht mehr kontrollen, um unsere experten zu kontrollieren. wir brauchen andere experten.


    wie gesagt, vor nem monat dachte ich noch anders, hätte ja sein können dass der schreckschuss was bewirkt. aber es geht jetzt nicht mehr drum, massenentlassungen zu vermeiden, sondern nur noch um die abwicklung.

  • Ich glaube auch, dass es nur reinigend sein kann, wenn die Blase platzt.

  • Die Banker fordern von uns als Kreditnehmern Bürgschaften und Sicherheiten in anderthalbfacher Höhe der Kreditsumme. Jetzt wollen sie vom Staat geholfen bekommen. KEIN CENT ! Nicht von uns.


    Und wenn Opel mehr Autos verkaufen will, sollten sie anfangen, bessere Autos zu bauen.


    Nochmal: Im öffentlichen Dienst war keine Entlassungswelle die letzte, immer noch mehr. Schlanker Staat, weniger Personalkosten. Aber dann darüber jammern, das der Rasen hoch ist und die Straßen glatt. Und jetzt soll man staatlich dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze in maroden Firmen nicht vor die Hunde gehen. Bisschen bigott, oder nicht ?

  • Die gibt es gar nicht...ein Widerspruch in sich!


    Vielleicht von der Definition her. Aber früher fühlte ein Betrieb sich auch noch ein wenig verbunden und verantwortlich für langjährige Mitarbeiter. Da wurde ein Mann, der annähernd 35 Jahre im Betrieb gearbeitet hatte auch mal bis zur Rente beschäftigt. Heute wird er als menschlicher Abfall der ARGE zur Verfügung gestellt. Und dafür zahlen sie sich auch noch eine Prämie aus.


    Wir leben in einer perversen Welt: Ein Arbeitnehmer wird entlassen. Nicht selten mit Familie, nicht selten in die Armut. Der Aktionär bekommt dafür noch mehr Geld. Umverteilung nennt man das. Von unten nach oben.
    Manager verdienen das Hundertfache eines Arbeitnehmers. Früher war mehr als das 20 fache verpönt.


    Die Frage ist nur: Wer kann dann noch die Produkte kaufen, die die Aktionäre mit ihren Fabriken herstellen ? Wer die Dienstleistungen ?


    In guten Zeiten verbieten sie sich jede staatliche "Einmischung", jetzt soll die Gemeinschaft ihren Karren aus dem Dreck ziehen.


    Der Unternehmer des alten Schlags wirft sich vor Scham vor den Zug. Kein Mensch kann sich so was vorstellen, der Mann hatte genügend Geld, um gut zu leben.


    Der Unternehmer der neuen Generation will den Zug geschenkt haben.

  • Im Grunde sagst du nichts falsches...aber alle sind ja auch nicht so.Schau dir mal den Chef von Trigema an- das ist noch einer vom alten Schlag, so wie du ihn forderst. Jedoch muss man auch beachten, dass sich die Zeiten durch Globalisierung etc geändert haben und der Produktionsfaktor Kapital mittlerweile wesentlich produktiver ist, als der Faktor Arbeit.