ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der 1. FC Kaiserslautern trennt sich bei seinem Stadionfest auf dem Betzenberg 1:1 (1:0) vom französischen Zweitligisten FC Metz. Die rund 15 000 Zuschauer erleben einen müden Kick.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Mit Srdjan Lakic sowie Kai Hesse im Sturm und mit Erik Jendrisek im offensiven Mittelfeld würde der junge "Coach" des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern seine Elf spielen lassen: Der 14 Jahre alte Denis aus Neidenfels hat gerade auf der Trainerbank im Fritz-Walter-Stadion Platz genommen.
In dem Sessel, in dem vier Stunden später Marco Kurz, der richtige FCK-Chefcoach, sitzen wird. Denis genießt den Ausblick auf den Rasen des Fritz-Walter-Stadions. Mit seiner Familie hat er die Gelegenheit genutzt, die Roten Teufel und ihre Arbeitsbedingungen einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Wie rund 25.000 andere Besucher des Stadionfestes gestern in Kaiserslautern. Der Höhepunkt des alljährlichen Treffens der "FCK-Familie" sollte das Spiel des FCK gegen den FC Metz sein. Die noch im Aufbautraining befindlichen Stürmer Lakic und Jendrisek konnte der echte FCK-Trainer Kurz aber noch nicht einsetzen. Dafür traf gestern Kai Hesse.
Er vollstreckte nach einem bösen Abwehrschnitzer des französischen Zweitligisten zum 1:0 (19.); die zwischenzeitliche Führung für den FCK. Während der Partie allerdings hatte man oft den Eindruck, irgendwann müsse doch irgendjemand mal die Bremse lösen. Metz hatte mehr Torchancen und war mit Kontern gefährlich. Der bewegliche Papiss Cisse hatte aber im Abschluss ebensowenig Glück (8./29.) wie Pascal Johansen (10.).
Den schönsten Pass der ersten Hälfte spielte der FCK-Lichtblick Sidney Sam, als er Marcel Ziemer schickte. Der jedoch konnte sich im Duell eins gegen eins nicht durchsetzen (38.). Im Lauterer Mittelfeld klappte das Verschieben beim Wechselspiel im Zentrum zwischen den aufmerksamen Jiri Bilek und Bastian Schulz besser als zuletzt gegen Wehen Wiesbaden. Torgefahr und druckvolles Offensivspiel vermochten beide aber nicht zu entfalten. Das anspruchsvolle System ohne echten zentralen Regisseur steckt beim FCK noch in den Kinderschuhen. "Wir müssen da noch mutiger werden, die Staffelung nach vorne suchen", sagte Kurz nach seiner Premiere bei einem Spiel im Fritz-Walter-Stadion als FCK-Coach.
Beim 1:1 durch Victor Mendy (77.) ließ sich die zweite FCK-Innenverteidiger-Garnitur Moussa Ouattara/Christoph Buchner am Mittelkreis ähnlich leicht ausspielen wie der aufgerückte Torwart Kevin Trapp. Am Ende hatte die schwache zweite Garde der Lauterer Glück, dass Rudy Gestede nach Pass des guten Mendy nur den Pfosten traf (79.). Nach der Partie gab es noch eine positive Nachricht vom Spielermarkt für den FCK: Mittelfeld- und Abwehrspieler Georges Mandjeck (20) kommt vom VfB Stuttgart noch einmal für ein Jahr auf Leihbasis, so er den Medizin-Check besteht. Der gestern getestete Linksverteidiger Jean-Christophe Vergerolle fiel dagegen durch, Angreifer Adam Nemec (vormals Erzgebirge Aue und RC Genk) bleibt noch ein paar Tage zur Probe.
Quelle : Die Rheinpfalz