ZitatAlles anzeigenHoppla. Wirklich verrückt, diese Zweite Fußball-Bundesliga. Da musste man schon etwas genauer hinsehen, das ging einfach zu schnell. Innerhalb von 15 Minuten hat der aus den vergangenen Spielzeiten vor allem als heimstark bekannte FC St. Pauli am Montagabend viermal zugeschlagen. 4:0 hieß es für die Hamburger nach nur 39 Minuten – und das ausgerechnet bei der Punktspielpremiere des für rund 50 Millionen Euro neu gebauten Tivoli-Stadions in Aachen. Am Ende siegte der Außenseiter gar 5:0 – und das auswärts vor 32.960 Zuschauern bei einem der Aufstiegsfavoriten.
Der Zustand des 39 Jahre alten St.-Pauli-Anhängers, der nach dem Spiel verunglückt ist, von einer Brüstung stürzte, auf die er geklettert war, ist nach Angaben des Kiez-Klubs übrigens nach wie vor stabil. Er liegt jedoch weiter im künstlichen Koma.
Nun kommen die Aachener am morgigen Sonntag, sechs Tage nach dem Debakel, ins Lauterer Fritz-Walter-Stadion. Ist das eher gut oder eher schlecht für den 1. FC Kaiserslautern, den morgigen Gegner der Alemannia? Milan Sasic, der Ex-Coach des FCK, pflegt in solchen Situationen zu sagen: „Wissen wir erst hinterher”, ergänzt um zwei den Vorsatz bekräftigende Wörtchen: „Ist so”.
So oder so – die heftige Überraschungspackung, die die Aachener mit dem Ex-Lauterer Benny Auer, Aimen Demai ist noch verletzt, kassiert haben, macht die Partie auf dem „ Betze” noch einen Tick interessanter. „Wir müssen dieses Spiel aus den Köpfen bekommen”, das ist so ein gerne genommener Standardsatz von Trainern und Spielern in solchen Situationen. Aachens Coach Jürgen Seeberger aber will eben nicht unbedingt, dass all die Erinnerungen an das üble 0:5 schnell raus sind aus den Köpfen der Spieler – damit diese morgen noch mehr gezwungen seien, sich hundertprozentig zu konzentrieren. Aufstehen, das sollen sie aber natürlich, seine Jungs.
Und eben dieses Aufraffen will der FCK unterbinden; mit einer starken Anfangsphase, die die Roten Teufel in den beiden ersten Punktspielen jeweils hingelegt haben. Genau darauf richtet der vor dem Aachener Potenzial sehr warnende FCK-Trainer Marco Kurz das Hauptaugenmerk. Ein guter Start ins Spiel – bedeutet zugleich einen guten Start in die Saison. Eine ganz einfache Formel, die bisher zweimal aufging auf den Schiefertäfelchen der FCK-Profis. Dass es in dieser verrückten und wohl sehr ausgeglichenen Liga zur Pause auch mal locker 4:0 für den Gast stehen kann, dürfte den Lauterern Warnung genug sein für morgen.
Quelle : Die Rheinpfalz