ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern erwartet heute Alemannia Aachen im Fritz-Walter-Stadion. Der FCK ist toll gestartet, die Alemannia beim 0:5 am Montag gegen den FC St. Pauli heftig gestolpert. Das möchten die Roten Teufel ausnutzen. Trainer Marco Kurz will heute den dritten Sieg im dritten Punktspiel.
Auf das Nervenkostüm hat es der 1. FC Kaiserslautern heute abgesehen. Nicht auf das der gut 28.000 erwarteten Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion, sondern auf das des Gegners Alemannia Aachen (Anpfiff: 13.30 Uhr).
Die Schwarz-Gelben, einer der Aufstiegskandidaten in der Zweiten Fußball-Bundesliga, haben noch an der schon sensationellen 0:5 (0:4)-Heimschlappe zu knabbern, die ihnen der FC St. Pauli am Montagabend zugefügt hat.
Historisch war dieses Ergebnis auch deshalb, weil es das erste Punktspiel der Alemannia im neuen Tivoli-Stadion war. Dem Druck, dabei alles gut machen zu wollen, haben die Aachener nicht standgehalten. „Ihr Nervenkostüm wird angegriffen sein”, vermutet Florian Dick, der Rechtsverteidiger des FCK. Ängste, dass gereizte Wespen besonders gerne stechen könnten, wollen die Roten Teufel – in den beiden ersten gewonnenen Punktspielen jeweils mit einer prima Anfangsphase – nicht aufkommen lassen. „Es liegt an uns, ob das besonders gefährlich ist”, weiß Dick.
Die neue FCK-Philosophie, nach einigen Ballstafetten plötzliche Stiche nach vorne zu setzen, verlangt auch von Außenspieler Dick ein Höchstmaß an Konzentration. Was nach gelungenen Aktionen in der Vergangenheit häufig der fußballerische Schwachpunkt des 24-Jährigen war. Seit gut einem Jahr spielt der aus Hambrücken bei Karlsruhe stammende Ur-Badener überaus engagiert in der Pfalz; Tapetenwechsel nach 15 Jahren KSC. Nach prima Start damals mit einem Tor gegen Nürnberg und einem noch schöneren Treffer am dritten Spieltag in Ingolstadt brachte sich Dick am Ende der vergangenen Runde zu oft selbst um den Lohn der zuvor guten und emsigen Arbeit. Konzentrationsschwächen verursachten haarsträubende Abspielfehler oder verunglückte Flanken. Das weiß der stets beherzt arbeitende Profi mit der natürlichen, unaufgesetzten Art am besten. „Gegen Ende der vergangenen Saison hat uns die Kraft gefehlt, da war die Luft ein bisschen raus”, sagt Dick entschuldigend, „das Spiel mit den langen Bällen nach vorne auf Srdjan Lakic, der das gut gemacht hat, war sehr kraftraubend.” Die vom neuen Trainer Marco Kurz verordnete Spielphilosophie, die auch kurze Ruhepausen bei eigenem Ballbesitz vorsieht, soll das besser werden lassen. Beim 1:0-Sieg zuletzt in Ahlen zeigte sich auch Dick klar verbessert. Dort hat er seine Aufgabe als Außenverteidiger in der Viererkette hinter dem neuen Spielpartner Ivo Ilicevic gut gelöst. Getreu dem Anforderungsprofil, das Trainer Kurz an seine Außen stellt: „Klare Zuordnung im Defensivbereich in Abstimmung mit den Innenverteidigern, Pass-Sicherheit, in der Offensive Anspielstationen bis hin zu Flankengebern von der Grundlinie.” Gerne darf es auch ein satter Torschuss sein. Wie Dick ihn zuletzt in Osnabrück bei seinem dritten und letzten Treffer der vergangenen Saison lehrbuchreif demonstrierte.
Mit intaktem Selbstbewusstsein nach zwei Siegen in den ersten beiden Punktspielen der neuen Saison Stiche gegen die angegriffenen Nerven der Aachener setzen, heißt das FCK-Motto heute. Dick bekräftigt: „Wir wollen nachlegen.”
Quelle : Die Rheinpfalz