ZitatAlles anzeigenFußball: FCK mit schmuckloser Nullnummer beim Aufsteiger SC Paderborn - Torwart Tobias Sippel als tadelloser Rückhalt
PADERBORN (zkk/ssl). Das war ein eher freudloser Sonntagsausflug: Das 0:0 beim Aufsteiger SC Paderborn war beileibe kein Ruhmesblatt für Fußball-Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern. Ein Sieg war möglich, eine Niederlage nicht unmöglich. Zwei Punkte fehlen...
Hektik ist ein schlechter Reisebegleiter: So waren die Lauterer in der schmucken Energieteam Arena gestern allzuoft als Fehler-Teufel unterwegs. Immer und immer wieder folgten Ballgewinnen leichtfertige Fehlpässe. Absender: zumeist Georges Mandjeck, der vor dem Dreier-Mittelfeld mit dem effektiv arbeitenden, gute Eckbälle servierenden Bastian Schulz agierte. "Unser Manko war, dass die finalen Bälle nicht ordentlich zu Ende gespielt wurden", analysierte FCK-Trainer Marco Kurz, der seine Elf immer wieder den verschluderten Bällen hinterher hecheln sah. "Dem haben wir später Tribut gezollt", gestand der Trainer.
Nach 20, 25 Minuten erst fand Sidney Sam von Linksdraußen auf Linksaußen ins Spiel, an dem Adam Nemec nicht wirklich teilnahm. Erik Jendriseks Sturmpartner hatte erst kurz vor der Pause nach Ilicevic-Flanke eine Chance, mühte sich als Anspielstation mit einem allerdings mangelhaften Auftritt. Nach 65 Minuten löste Kai Hesse den Sturmtank ab, besser wurde es dadurch beileibe nicht. So war der bemühte, mit Einzelaktionen sein Glück versuchende Jendrisek zu oft gegen drei, vier Paderborner auf sich allein gestellt. "Defensiv haben wir gut gestanden, fast nichts zugelassen. Im Angriff hat uns die letzte Konsequenz gefehlt", gestand Jendrisek, der weiter erfolglos auf der Jagd nach seinem ersten Saisontor ist. "Wir sind nicht so gut reingekommen, haben dann besser gespielt und Chancen nach Standards gehabt. Die Konter hätten wir besser ausspielen müssen. Das 0:0 ist nix für uns", sagte Sam, der mit seinen Tempo-Dribblings versuchte, das "goldene" Tor zu erzwingen. Beruhigend: Tobias Sippel spielte fehlerfrei, parierte nach Rodnei-Patzer und Dicks verlorenem Zweikampf gegen Guie-Mien zwei Distanzschüsse Alushis (21., 34.). Gefährlich wurde der FCK vor der Pause meist mit Beteiligung Ivo Ilicevics. Kurios, dass Rodnei nach Schulz-Ecke den Ball praktisch aus dem Tor der Paderborner köpfte (34.). In der zweiten Halbzeit war Ilicevic nicht mehr zu sehen.
"Ein ganz komisches Spiel. Da schlagen wir die Bälle sogar noch aus dem Paderborner Tor", sagte Tobias Sippel in Anspielung auf Rodneis kuriose Aktion. "Es war kein schönes Zweitligaspiel, eher unterer Durchschnitt", gestand Sippel, der gestern hoch konzentriert spielte, in der 77. Minute durch einen tollen Sprint einen Eckball verhinderte, in der 82. Minute durch entschlossenes Herausstürzen vor Krause die Situation klärte.
Der FCK leistete sich zu viele Fouls. In der Folge schneiten einige gefährliche Freistöße vors Lauterer Tor, wo Martin Amedick und Rodnei gut arbeiteten. Probleme schuf einige Male der weit gewanderte Rolf-Christel Guie-Mien. So verschätzte Alexander Bugera sich in der 20. Minute im Luftkampf mit dem Techniker, Rodnei klärte in höchster Not gegen Güvenisik.
"Wir haben gut gespielt, viele Chancen gehabt", färbte Georges Mandjeck den wenig erfreulichen Arbeitstag schön. In Bastian Schulz hatte er einen wirkungsvollen Hintermann, der viele Ballgewinne hatte, das Spiel zu strukturieren versuchte und auch Zug zum Tor bewies. So legte Schulz anfangs leichte Unsicherheiten des später souveränen Torhüters Daniel Masuch offen, scheiterte in der 68. Minute knapp aus der Distanz und kurz vor dem Ende aus spitzem Winkel beim Versuch ins kurze Eck zu treffen.
"In der zweiten Halbzeit haben sich beide Mannschaften neutralisiert", kommentierte FCK-Trainer Marco Kurz, der seine junge Truppe weiter "auf einem guten Weg sieht". Wenn man diese Qualität besitze, müsse man aber mehr aus seinen Chancen machen. Sprich: gewinnen!
Kurz' Paderborner Kollege Andre Schubert zeigte sich zufrieden mit der Bilanz des Aufsteigers: "Fünf Punkte aus vier Spielen, drei Mal zu Null. Wir hatten auch mal das Glück des Tüchtigen."
So spielten sie:
SC Paderborn: Masuch - Wachsmuth, Gonther, Holst, Schachten - Krösche - Guie-Mien, Alushi, Brückner (90. +1 Zedi) - Manno (72. Brandy), Güvenisik (66. Krause)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic (78. Paljic), Schulz, Sam - Mandjeck (90. +1 Bilek) - Nemec (65. Hesse), Jendrisek
Gelbe Karten: Holst, Wachsmuth - Jendrisek, Rodnei - Beste Spieler: Guie-Mien, Brandy, Gonther - Sippel, Schulz, Amedick - Zuschauer: 10.345 - Schiedsrichter: Stieler (Obertshausen).
Quelle : Die Rheinpfalz