ZitatAlles anzeigenINTERVIEW: Bayer-Trainer Jupp Heynckes lobt FCK
LEVERKUSEN. Jupp Heynckes ist mit 64 Jahren der älteste Bundesliga-Trainer. Als Nachfolger des gescheiterten Jürgen Klinsmann führte Heynckes bei seinem Vier-Wochen-Comeback Bayern München in die Königsklasse und heuerte dann überraschend bei Bayer Leverkusen an. Vor dem DFB-Pokalspiel von Bayer 04 beim 1. FC Kaiserslautern sprach Horst Konzok mit Heynckes.
Herr Heynckes, ist Michal Kadlec, der als Junge beim FCK mit dem Fußball begann, wieder fit und im Pokalspiel auf dem Betzenberg dabei?
Nein. Michal Kadlec fällt länger aus. Er steht wegen seiner Verletzung nicht zur Verfügung. Das ist sehr schade. Er ist ein sehr guter Fußballer und hat das ja auch im letzten Jahr in Leverkusen schon gezeigt.
Sie haben als Trainer fast alles erlebt, fast alles gesehen. Wie reizvoll ist für Sie das DFB-Pokalfinale in Berlin, quasi der kürzeste Weg nach Europa?
Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe, mit Bayer 04 in diesem Wettbewerb erfolgreich zu sein. Bayer war ja im letzten Endspiel, leider hat es da nicht zum Sieg gereicht. Ich war 1984 einmal mit Borussia Mönchengladbach im Finale. Ich weiß, welch eine tolle Stimmung da herrscht. Inzwischen hat das DFB-Pokal-Endspiel durch Berlin noch mehr Atmosphäre, noch mehr Tradition. Aber das ist noch ein sehr weiter Weg. Denn der 1. FC Kaiserslautern hat eine gute Mannschaft, die in dieser Saison sehr gute Leistungen gezeigt hat. Das ist eine Mannschaft mit sehr vielen sehr jungen, sehr talentierten und sehr ehrgeizigen Spielern. Das wird eine schwere Aufgabe, wenn man man weiß, wie mein Kollege Marco Kurz als Fußballer war. Er hat eine Mannschaft, die eine sehr gute Einstellung besitzt und die auch sehr gut Fußball spielen kann.
Herr Heynckes, was können Sie als erfahrener Trainer tun, damit Bayer Leverkusen nicht nur eine erfolgreiche Halbserie spielt, sondern nun auch Konstanz gewinnt?
Am Sonntag gegen Werder Bremen hat meine Mannschaft nach dreieinhalb Jahren zum ersten Mal in der Bundesliga 0:0 gespielt. Das ist ein Erfolg, weil die Mannschaft gezeigt hat, dass sie versteht, was wir wollen. Sie hat gezeigt, dass sie weiß, wie sie sich zu verhalten hat, wenn es schwierig wird. Es war sicher nicht unser bestes Saisonspiel, aber es war wichtig für die weitere Entwicklung der Mannschaft, die gezeigt hat, dass sie gelernt hat, ökonomischer und kontrollierter zu spielen. Wir haben ja auch schon viele Tore geschossen.
Sie haben als Aktiver und als Trainer viele Spiele im Fritz-Walter-Stadion erlebt. Mögen Sie die Atmosphäre?
In Kaiserslautern herrscht eine tolle Atmosphäre. Als Spieler habe ich da sehr gerne gespielt, als Trainer nicht unbedingt. Wenn man da mit Bayern München hingekommen ist, dann ging es immer heiß her. Das Publikum ist aber fair, anerkennt, wenn ein Gegner besser ist. Das ist Fußball pur!
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.221
Datum: Mittwoch, den 23. September 2009
Seite: Nr.10