ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 2:0-Derby-Sieg gegen den Karlsruher SC ungeschlagen an der Tabellenspitze der Zweiten Liga. Der überragende Rodnei und Bastian Schulz mit Hand-Elfmeter treffen für die Lauterer.
VON H. KONZOK UND O. SPERK
KAISERSLAUTERN. Dem 1. FC Kaiserslautern fehlte die Brillanz der letzten drei Auftritte, aber die Dominanz im Zweikampf, die Entschlossenheit und der Siegeswille gegen allzu harmlose Karlsruher gaben den Ausschlag: Nach dem verdienten 2:0 (1:0) gegen den Karlsruher SC dürfen sich die weiter ungeschlagenen Schützlinge von Trainer Marco Kurz am Platz an der Sonne erfreuen. „Das tut gut", sagte Georges Mandjeck. Glück für die in der Schlussphase doch platten Roten Teufel, dass ein Treffer des eingewechselten Chrisantus (82.) irrtümlicherweise wegen Abseits nicht anerkannt wurde. „Da hätte das Spiel noch mal kippen können", mutmaßte KSC-Trainer Markus Schupp.
Große Stimmung, viel Hektik und eine Vielzahl von Fehlpässen prägten das faire Derby. Die Lauterer, klar spielbestimmend und dank der überragenden Defensive fast immer Herr der Lage, tappten mehrfach in die Abseitsfalle. Da müssen Sam, Ilicevic und Jendrisek noch üben ...
„Uns hat zu Beginn die Geduld gefehlt. Wir haben zu früh versucht, den finalen Pass zu spielen", sagte FCK-Trainer Kurz. Chancen blieben vor der Pause rar. Die erste vergab Ivo Ilicevic nach Alexander Bugeras Solo, der selbst hätte schießen müssen (16.). Nach Doppelpass mit Schulz scheiterte Sidney Sam an Torwart Miller (30.). In der 40. Minute musste Christian Timm, vom fleißigen Kapitän Iashvili bedient, für die Führung der Karlsruher sorgen, verzog aber aus kurzer Distanz.
Zwei Minuten später führten die Roten Teufel: Freistoß Bugera, nachdem Engelhardt und Schäfer Sam in die Zange genommen hatten, der alle überragende Rodnei setzte sich gegen Matthias Langkamp durch, drückte den Ball über die Torlinie.
Nach Sebastian Langkamps Handspiel im Zweikampf mit dem starken Martin Amedick verwandelte Bastian Schulz den fälligen Elfmeter (53.). „Damit ist die Schmach von St. Pauli getilgt", erinnerte Schulz an seinen Fehlversuch vor einer Woche. Kurz: „Ich habe angewiesen, dass er schießt, um das Negativerlebnis zu überwinden."
Schulz sagte nach seinem persönlichen und dem erneuten Erfolgserlebnis der Roten Teufel angesichts der Spitzenposition des jungen Lauterer Teams: „Man darf aber nicht zu oft auf die Tabelle schauen, sonst wird man verrückt im Kopf ..."
Dass das Ergebnis höher ausfiel, verhinderte Markus Miller mit zwei Glanztaten: Nach einem bösen Schnitzer Marco Engelhardts war Erik Jendrisek allein vor dem KSC-Tor aufgetaucht, scheiterte aber. In der 62. Minute hatte der emsige Nemec Jendrisek freigespielt, Miller aber parierte. „Das mit den Kontern müssen wir noch viel besser machen", meinte Sam. Jendrisek zog sich gestern eine schwere Unterarmprellung zu, wie die Untersuchung im Krankenhaus ergab. Toll waren die FCK-Fans: „Die Zuschauer haben uns getragen, eine Riesenstimmung", freute sich Amedick.
Der langjährige KSC-Spieler Florian Dick aus dem badischen Hambrücken war nach dem Sieg seines jetzigen Klubs bester Dinge und sagte: „Gut, dass es so ausgegangen ist." Für Familie, Freunde und Bekannte aus seinem Heimatort habe er über 100 Karten für das Derby besorgt. Einen ausgeben wird er seinen Leuten nach dem Sieg. „Das hätt" ich so oder so gemusst", sagte Dick lachend.
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic (84. Pavlovic), Mandjeck, Schulz (75. Bilek), Sam - Jendrisek, Nemec (70. Hesse)
Karlsruher SC: Miller - Staffeldt (73. Mutzel), Sebastian Langkamp, Matthias Langkamp, Schäfer - Aduobe, Engelhardt - Stindl (51. Fink), Timm, Iashvili - Tarvajärvi (66. Chrisantus)
Tore: 1:0 Rodnei (42.), 2:0 Schulz (53., Hand-Elfmeter) - Gelbe Karten: Mandjeck (2) - Matthias Langkamp, Sebastian Langkamp, Timm - Beste Spieler: Rodnei, Bugera, Amedick, Dick - Matthias Langkamp, Sebastian Langkamp, Miller - Zuschauer: 39.774 - Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf). (zkk)
Notenspiegel:
Tobias Sippel 2,5
Florian Dick 2,5
Martin Amedick 2
Rodnei 1,5
Alexander Bugera 2
Ivo Ilicevic 3
Georges Mandjeck 3
Bastian Schulz 3
Sidney Sam 3
Adam Nemec 4
Erik Jendrisek 3
Auswechslungen
70. Minute: Kai Hesse – für Nemec
75. Minute: Jiri Bilek – für Schulz
84. Minute: Daniel Pavlovic – für Ilicevic
– Leistung nicht zu bewerten
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.39
Datum: Sonntag, den 27. September 2009
Seite: Nr.11