ZitatAlles anzeigenFussball: Nach 1:1 gegen den FCK tritt Trainer Tomas Oral beim FSV Frankfurt zurück
Der FSV Frankfurt ist nach dem 1:1 (1:1) gegen Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern die rote Laterne des Tabellenletzten und seinen Trainer Tomas Oral los. Um 16.06 Uhr erklärte der 35-Jährige gestern total deprimiert seinen Rücktritt.
„Wir alle sollten einen Neuanfang machen, ich werde von meinem Amt zurücktreten", sagte Oral, mit den Tränen kämpfend verschwand er aus dem Presseraum. „Ich habe etwas geahnt, bin aber vom Zeitpunkt überrascht", kommentierte Geschäftsführer Bernd Reisig die Demission Orals, der Großes beim FSV geleistet hat.
Der FCK blieb auch im achten Saisonspiel ungeschlagen, versäumte aber aus der Dominanz der ersten 45 Minuten Kapital zu schlagen. „Positiv war, dass wir nach dem Rückstand gut aufgetreten sind. Wir sind zu Chancen gekommen. Wir waren aber nicht entschlossen genug, das Tor machen zu wollen", kommentierte FCK-Kapitän Amedick. So hätte Erik Jendrisek nach einem klasse Abschlag Sippels treffen müssen, scheiterte aber an Torwart Klandt (30.).
Nach der Pause kam die Lauterer Mannschaft nur noch zu einer Chance durch Sidney Sam, geriet durch das nun wenig präzise Spiel und eine Vielzahl von Ballverlusten einige Male unter Druck, zumal der zweite Ball allzuoft verloren wurde. Ivo Ilicevic und Sam verschluderten zu viele Bälle, bescherten den Hintermännern Dick und Bugera unnötige Arbeit. „Kein gutes, kein schönes Spiel", haderte Florian Dick, der gestern nur selten über die rechte Bahn wirkungsvoll durchkam.
Dank des resoluten Martin Amedick, der in der 68. Minute in höchster Not gegen Cidimar klärte, blieb dem FCK weiterer Flurschaden erspart. Der gute Sippel hatte in der 63. gegen Cidimar und in der 85. gegen Taylor gut pariert. „Wir haben hier zwei Punkte liegen gelassen", haderte der Keeper und trauerte den verpulverten Chancen nach.
Nach 23 Sekunden die kalte Dusche, der Anstoß der Lauterer hat Bumerang-Wirkung: Ballverlust, Sidney Sam greift Oualid Mokhtari nur alibihaft an, Alexander Bugera verliert den Zweikampf gegen Mokhtari, Junior Ross stiehlt sich an Rodnei und Amedick vorbei, scheitert an Sippel, den abgewehrten Ball aber bringt Kujabi über die Linie.
„Wenn wir oben bleiben wollen, darf das nicht passieren", schimpfte Erik Jendrisek beim Blick zurück.
In der 23. Minute konnte der FSV im Volksbank-Stadion gar die Führung erhöhen: Junior Ross setzt sich gegen FCK-Kapitän Amedick durch, Mokhtari spaziert auf der Grundlinie entlang, aber Cidimar vergibt.
Chancen zum Ausgleich hatte der FCK einige, ausgeglichen hat er in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem Treffer, der wohl keiner war. Nach wunderbarer Linksflanke Bugeras ist Erik Jendrisek zur Stelle, die Lauterer jubeln, die Frankfurter protestieren, auf den Wink seines Assistenten entscheidet Schiedsrichter Hartmann auf Tor. „Der Ball war über der Linie, aber ich kann nicht sagen, ob in vollem Umfang", reflektierte Jendrisek den Ausgleich. Das TV-Bild sagte: eher kein Tor. Aber: Nach Mokhtari-Foul an Sam (10.) und Hickls Handspiel (12.) blieben dem FCK zwei Elfmeter versagt!
Nach dem Rückstand war der FCK schnell zurück im Spiel, über die Flügel setzten die Lauterer Akzente. Überragend in dieser Phase Bastian Schulz als Antriebsmotor. Mit seiner Zweikampfstärke wurde er zum Abfangjäger und zum Antreiber, doch Ilicevic und Sam ließen am Flügel letzte Konsequenz vermissen. Adam Nemec, der manch guten Pass lieferte, blieb selbst harmlos im Abschluss, verzagte früh. Da stimmte auch die Körpersprache nicht. Zudem erwiesen sich der überragende Alexander Klitzpera und Markus Husterer in der Innenverteidigung als wirkungsvolle Säulen des FSV.
Nemec und Jendrisek fehlte nach der Pause das Futter von den Außen, die hohen Aufwand betrieben, aber den letzten Pass nicht lieferten, nicht zum Abschluss kamen. Im Mittelfeld verlor Schulz nach der Pause seine klare Linie, Georges Mandjeck wirkte mehrfach unkonzentriert. Und auch Bugera, der seine fünfte Torvorlage lieferte, war nach der Pause nicht mehr so elanvoll. Dario Damjanovic wirkte als Sechser unsicher, Dragan Paljic stach als Joker nicht. „Vom Anstoß weg darf man kein Tor bekommen. Wir hätten dann aber trotzdem führen müssen", bilanzierte der abgeklärte Alexander Bugera.
So spielten sie ...
FSV Frankfurt: Klandt - Hickl (78. Simac), Klitzpera, Husterer, Ledesma - Mokhtari, Lagerblom, Kujabi -
Gjasula - Junior Ross (46. Taylor), Cidimar (68. Cenci)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Mandjeck, Schulz (70. Damjanovic), Sam - Nemec (75. Paljic), Jendrisek (87. Hesse)
Tore: 1:0 Kujabi (1.), 1:1 Jendrisek (45. + 2) - Gelbe Karten: Klandt (2) - Bugera, Damjanovic - Beste
Spieler: Klandt, Klitzpera, Mokhtari - Sippel, Amedick, Rodnei - Zuschauer: 9664 - Schiedsrichter: Hartmann (Ingolstadt).
ZitatAlles anzeigenDie Noten
Sippel 2,5
Dick 3,5
Amedick 2,5
Rodnei 2,5
Bugera 3
Illicevic 4,5
Mandjeck 4,5
Schulz 3
Sam 4
Nemec 4,5
Jendrisek 4
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau