ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Beim 1. FC Kaiserslautern gehen momentan alle Pläne auf, wenn auch nicht immer zum geplanten Zeitpunkt. Vereinschef Stefan Kuntz lobt die positive Entwicklung nach dem 2:1-Auswärtssieg in Cottbus.
VON OLIVER SPERK
COTTBUS. Es lief holprig an, dann aber klappte es umso besser. Als Zeichen des Dankes wollten Mannschaft und Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern 1000 rot-weiße Fanschals an die Anhänger verteilen, die die lange Reise zur Auswärtspartie (2:1) am Freitag bei Energie Cottbus auf sich genommen hatten. Vor dem Spiel hinter der Fankurve - so lautete der Plan. Der jedoch ging nicht auf, weil der Wagen mit den Schals im Stau steckte.
Dass Emil Jula in der 26. Minute der Partie auf dem nassen Rasen von der linken Seite flanken konnte und Leonard Kweuke zum 1:0 für den Bundesliga-Absteiger vollstreckte, war aus Lauterer Sicht freilich auch nicht geplant. „Das Zentrum war bei uns zu offen in der ersten Halbzeit", meinte Ivo Ilicevic. Der toll aufspielende Flügelflitzer aber sorgte mit dem Pausenpfiff dafür, dass dies nicht noch schlimmere Folgen für die Roten Teufel hatte als den außerplanmäßigen Rückstand: Nach Vorarbeit des fleißigen Sidney Sam legte Dragan Paljic den Ball klug auf Ilicevic zurück, der zum 1:1 traf (45.).
„In der Halbzeitpause hat der Trainer die Kleinigkeiten, die nicht gut waren, klar angesprochen, und die Mannschaft hat sie sofort abgestellt", lobte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, „da sind unsere Spieler weiter als vor einem Jahr." Sogar passender, als es planbar gewesen wäre, ging dann auch die Schal-Verteilung über die Bühne: zur Pause, als die Fans wegen des 1:1-Ausgleichs bester Stimmung waren.
Und Kaiserslauterns Coach Marco Kurz freute sich später über den „wichtigen Sieg bei einem sehr motivierten Gegner" und darüber, „dass unsere Mannschaft gezeigt hat, dass sie mit einem Rückstand umgehen kann".
Der Ausgleichstreffer und Kurz" Kabinenpredigt beflügelten den besonders über außen oft gefährlichen FCK - das 2:1-Siegtor (54.) nach Ilicevics Pfostenschuss war der verdiente Lohn für die Leistungssteigerung des Teams und für den agilen Dribbelkünstler Dragan Paljic, bei dem Aufwand und Ertrag zu oft in einem krassen Missverhältnis stehen. „Ich freue mich für ihn, dass er sich endlich selbst belohnt hat", meinte Kurz, der in der 75. Minute einen seiner Spieler besonders glücklich machte: Srdjan Lakic feierte nach fünfeinhalbmonatiger Verletzungspause sein Comeback. „Ich habe mich im Training zuletzt immer besser gefühlt, und der Trainer hat entschieden, dass ich jetzt schon helfen kann", sagte der Torjäger.
Martin Amedick, der Kapitän des auch nach neun Spieltagen ungeschlagenen Tabellenzweiten, freute sich: „Ich denke, die Fans sind zufrieden nach Hause gefahren - mit den Schals und mit drei Punkten."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.42
Datum: Sonntag, den 18. Oktober 2009
Seite: Nr.13