ZitatAlles anzeigenBeim 0:3 des Zweitligisten Kaiserslautern im Weserstadion hat der Bundesliga-Dritte Bremen den Klassenunterschied eindrucksvoll ausgespielt.
Die Bildungsreise an die Weser war lehrreich und ernüchternd. Nach der Rückkehr vom mit 0:3 (0:2) verlorenen DFB-Pokal-Achtelfinale bei Titelverteidiger Werder Bremen hat für den 1. FC Kaiserslautern die Vorbereitung auf das Zweitligaspiel am Sonntag (13.30 Uhr) beim TSV 1860 München begonnen.
„Wir haben bei den Bremern gesehen, wie man Fußball spielt", musste FCK-Mittelfeldmann Bastian Schulz einräumen, „da war es schwer, Zugriff zu kriegen." Die nun seit 16 Pflichtspielen ungeschlagenen Pokalverteidiger in Grün-Weiß dachten schneller, spielten schneller und liefen meistens auch schneller als die am Mittwoch überforderten Lauterer. So standen am Ende drei Kopfballtore zu Buche durch die alle neu in die Mannschaft gekommenen Petri Pasanen (26. Minute), Tim Borowski (39.) und Torsten Oehrl (76.).
„Es war ein enttäuschender Abend für uns", sagte FCK-Kapitän Martin Amedick, der sich bei Borowskis 2:0 verschätzte und daher wie Torwart Tobias Sippel nicht an den Ball kam. „Werder hat von Anfang an enormen Druck ausgeübt, vor allem in der ersten Halbzeit", resümierte Amedick.
Und Werder-Kapitän Torsten Frings stellte nach dem lockeren Spaziergang ins Viertelfinale fest: „Wir wollten den Klassenunterschied ausspielen, das haben wir gut gemacht." Frings war der zentrale Organisator und ließ die quirligen, trickreichen Jungs um sich herum machen. So mussten die Roten Teufel vor allem dem nie zu stoppenden Mesut Özil (21), dem pfiffigen Marko Marin (20) und dem überlegt zuarbeitenden Aaron Hunt (23) bei ihren Kunststückchen zumeist bewundernd bis frustriert zuschauen. Durch Geschwindigkeit und Ballfertigkeit schüchterte der Bundesliga-Dritte den Zweiten der Zweiten Liga früh und nachhaltig ein. Marin, Özil und Hunt wirbelten in der Offensive, dribbelten und rochierten blitzschnell.
„Da fehlt uns noch einiges an Tempo", gestand Amedick mit Blick auf das mittelfristige Ziel der Lauterer, wieder in der Eliteliga mitzumischen, „wir hätten mehr dagegenhalten und mutiger nach vorne spielen müssen." FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz meinte: „Wir haben gegen eine der besten deutschen Mannschaften gespielt, die momentan einen Lauf hat und konnten nicht die mehr als 100 Prozent auf den Platz bringen, die für eine Überraschung nötig gewesen wären."
Am Sonntag bei 1860 München, das im Pokal auch 0:3 verlor (gegen Schalke), werde die Mannschaft „wieder anders auftreten", ist sich Kuntz sicher. Bastian Schulz betonte angesichts der zweiten Niederlage in Folge der zuvor ungeschlagenen jungen FCK-Truppe: „Wir dürfen jetzt gar nicht erst in so einen Negativtrend reinkommen, müssen den Hebel schnell wieder umlegen." Florian Dick ist optimistisch, dass das Team die Bildungsreise richtig einordnet: „Die Mannschaft ist gefestigt genug, die Misserfolge abzuhaken."
Quelle: Die Rheinpfalz