ZitatAlles anzeigenEinmal „Löwe", immer „Löwe"? Ex-„Löwe" Marco Kurz denkt kurz nach. „Ich sehe das professionell. Ich konzentriere mich absolut auf meine Aufgaben und Ziele beim 1. FC Kaiserslautern", antwortet Kurz vor dem Wiedersehen mit 1860 München, seinem früheren Arbeitgeber.
Im Februar ist der 40-Jährige als Cheftrainer der Sechziger gefeuert worden. Am Abend, als es geschah, beobachtete er am Millerntor den FC St. Pauli, nächster Gegner des TSV 1860. Gegner dort: der FCK.
Nein, nachkarten mag er nicht, der Schwabe aus der Pfalz. „Es steht mir nicht zu, das zu kommentieren", erklärt Kurz, angesprochen auf die derzeitigen Probleme des Ex-Vereins. Da bevorzugt der gelernte Verteidiger die verbale Defensive. Die Vergangenheit soll ruhen. 1860 war, der FCK ist ... Kurz verfolgt langfristige Pläne und hehre Ziele! Sachlich, ruhig und unaufgeregt.
Wird er Micky Stevic die Hand beim Wiedersehen reichen? Dem Ex-Kollegen, der mit der Lizenz zum Feuern des Trainers als Sportdirektor bei 1860 antrat, und Kurz dann auch schnell „rasierte".
Darüber mag Kurz nicht reden. Zu Stevic - „kein Kommentar". Ein wunder Punkt. Vernarbt. Aber wohl noch nicht verheilt. Nebensache: Das Ziel ist das Spiel!
Nein, es ist für Marco Kurz kein Spiel wie jedes andere. Das räumt er ein. „Es ist ein anderes Spiel, weil ich lange dort gespielt habe, Kapitän war, U23-Trainer, Cheftrainer. Ich habe dort alles erlebt." Ansonsten geht er"s an wie jedes andere Spiel.
Kurz sah die Sechziger letzten Samstag beim FSV Frankfurt 2:3 verlieren. Aber er weiß auch um die Heimstärke der „Löwen": drei Siege, ein Unentschieden, eine Niederlage.
„Klar, die Mannschaft steht ein bisschen unter Druck. Aber sie hat gute Qualität und im Offensivbereich viele schnelle Spieler. Ich erwarte sie aggressiv und siegeshungrig", äußert Kurz. Er kommt als Gäste-Trainer. Doch der Bürger Kurz genießt Heimrecht in der bayerischen Landeshauptstadt. „Der Lebensmittelpunkt unserer Familie ist München", bestätigt der Coach. Seine Frau und die beiden Töchter leben weiter in München, der Papa kommt nur an den freien Tagen heim. Morgen werden Frau und Kinder mit in der Allianz-Arena sein. Blau oder Rot? Kurz lacht: „Keine Frage, alle in Rot!" Über wohl 3000 rote Wegbegleiter unter den nur 25.000 erwarteten Besuchern darf sich der Lauterer Trainer freuen. „Wir wollen nicht mit Worten, sondern mit Taten unseren Fans gerecht werden", bekundet der Coach, der sich immer wieder dankbar und beeindruckt von der Opfer-Bereitschaft des eigenen Anhangs zeigt. Mit Leidenschaft wolle die Mannschaft dokumentieren, dass sie Verein und Region toll vertritt.
Quelle : Die Rheinpfalz