ZitatAlles anzeigenFCK erarbeitet 1:0-Sieg bei 1860 München - Ewald Lienen verweigert Marco Kurz Handschlag
Der 1. FC Kaiserslautern ist zurück auf Platz zwei in Liga zwei: Gestern gewann der FCK durch ein wunderschön herausgespieltes Tor von Erik Jendrisek 1:0 (1:0) beim TSV 1860 München.
„Ich wollte nicht hektisch schießen, habe gewartet und dann mit meinem schwächeren Fuß getroffen', zog Jendrisek die Bilanz der großen Tat. Ein Tor für die Seele ...
Das „goldene" Tor - erarbeitet: Daniel Pavlovic, Vertreter des verletzten Ivo Ilicevic, attackiert nach einer Rückgabe Gabor Kiraly, der gute „Löwen"-Torwart spielt den Ball hektisch vor die Füße von Bastian Schulz, der setzt Sidney Sam, der den heranbrausenden Alexander Bugera ein, der sieht den Fingerzeig, hört den „Spiel"-Befehl Sams, der Ball kommt in die Gasse, der Flügelflitzer spielt den Ball im Rücken der Abwehr genau auf Jendrisek - Tor!
Getroffen hatten auch die Sechziger, doch Schiedsrichter Knut Kircher hatte den Treffer Benjamin Lauths nach Vorarbeit des resoluten Mlapa nicht anerkannt (18.). Eine höchst umstrittene Entscheidung.
„Ein wunderschöner Spielzug. Aber ansonsten haben wir zu wenig Fußball gespielt. Das können wir besser', gestand Alexander Bugera nach dem großen Kampf der Roten Teufel.
Kampf, das lebt, das beherzigt Adam Nemec. Nach tollem Konter über Martin Amedick und den herausragenden Sam war Nemec quasi am 2:0 vorbeigegrätscht (85.), bot aber als Passgeber, als Anspielstation und vor allem in der Rückwärtsbewegung eine eindrucksvolle Arbeitsleistung. Er ist der vielleicht beste „Defensivstürmer" der Zweiten Liga.
Augenzeuge der Partie gestern: Uwe Wolf, Kurz" früherer Assistent, der nach einem Cheftrainer-Intermezzo von Ewald Lienen abgelöst wurde. „Insgesamt verdient für Lautern", befand Wolf.
In der Pressekonferenz dann ein Eklat: FCK-Trainer Marco Kurz geht aufs Podium, reicht Nach-Nachfolger Lienen die Hand, der den Handschlag verweigert. „Du weißt schon warum', giftet Lienen.
Eine Begründung für seine Haltung mag der auch auf Nachfrage nicht liefern: „Fragen Sie ihn!" Marco Kurz: „Ich weiß es nicht, aber ich lasse es mir gerne von einem erfahrenen Trainer erklären." Anlass der Verärgerung war wohl ein „Petzauge", das Kurz nach dem Tor seinem Intimfeind Micky Stevic, Sportdirektor der „Löwen", zugeworfen hatte.
„Das Spiel ist ein Schritt zur Bewältigung einer früheren Station. Klar, dass man sich da über einen Sieg freut", sagte Kurz, der noch in den Katakomben von seinen beiden Töchtern in die Arme geschlossen wurde. Der Abend gehörte der Familie in München - heute Vormittag aber ist der Trainer zurück in der Pfalz.
Nach zwei Negativerlebnissen hatte Kurz seine Mannschaft hektisch starten gesehen. Bastian Schulz ließ sich in der 9. Minute den Ball von Kaiser abluchsen, der allein auf Sippel zusteuerte, aber am Lauterer Torwart scheiterte. In der 30. Minute bügelte Tobias Sippel einen Fehlpass des zunächst ungewohnt schludrig agierenden Rodnei aus, klärte erneut gegen Kaiser.
„Man hat gesehen, welch eine Befreiung das Tor war", sah Trainer Kurz seine Elf wie von einem Rucksack befreit fortan auch besser Fußball spielen. Aber Jendrisek und Sam scheiterten wiederholt, Pavlovic fehlte die Handlungsschnelligkeit.
„Wir haben diese Niederlage nicht verdient", sagte „Löwen"-Trainer Lienen grollend. Er erinnerte an die starke Schlussoffensive, die der eingewechselte Pappas initiierte. Aber Sippel hatte stets einen sicheren Zugriff, der schnelle Dick, die Luftkämpfer Amedick und Rodnei sowie der verbesserte Mandjeck räumten gut ab. Mit Jiri Bilek für den ein Tief durchwatenden Schulz hatte Kurz ein gutes Sicherheitsventil eingezogen.
So spielten sie
1860 München: Kiraly - Rukavina, Ghwinianidse, Hoffmann, Holebas - Ignjowski - Aigner, Kaiser (66. Pappas) - Rösler (66. Biancucchi) - Lauth, Mlapa (75. Cooper)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Sam (89. Müller), Mandjeck, Schulz (46. Bilek), Pavlovic (86. Lakic) - Jendrisek, Nemec
Tor: 0:1 Jendrisek (32.) - Gelbe Karten: Aigner, Rösler - Mandjeck (4) - Beste Spieler: Ignjowski, Pappas, Mlapa - Sam, Sippel, Amedick - Zuschauer: 24.000 - Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg).
Quelle : Die Rheinpfalz