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Verbaler Schlagabtausch in dritter Halbzeit
FCK-Trainer Kurz kann Vorwürfe von Ewald Lienen nicht nachvollziehen
Faszinierende Ballkunst: Sidney Sam. Links: ''Löwe'' Aleksander Ignjovski.
Von Horst Konzok
MÜNCHEN. "Ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen", sagte Kurz gestern. Er habe Lienen nach dessen Handschlagverweigerung ja in der Pressekonferenz gebeten, die Gründe seiner Verärgerung zu nennen.
Da schwieg der "Löwen"-Coach. "Geredet hat er über mich, als ich draußen war. Ich kann mich nur wiederholen: Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte Kurz gestern Abend.
"Der Trainer hat uns motiviert wie immer. Das macht er gut. Am Ende hat er sich im Kreis für einen besonders schönen Sieg bedankt", verriet Alexander Bugera.
Zwei Niederlagen in Folge - zwei Wirkungstreffer: Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg beim TSV 1860 München stoppte der 1. FC Kaiserslautern den Negativ-Trend und schmückt wieder Platz zwei im Bundesliga-Unterhaus. "Gut für den Kopf", empfindet Sidney Sam den vierten Auswärtssieg der Saison - just nach dem bitteren 0:2 daheim gegen Fortuna Düsseldorf und der totalen Chancenlosigkeit beim 0:3-Pokalaus in Bremen. "Gegen Düsseldorf haben wir Scheiße gespielt - deshalb war der Erfolg heute so wichtig. Jetzt müssen wir am Freitag gegen Oberhausen nachlegen", orakelte Sam.
Er hatte nach Bastian Schulz' schnellem Weiterleiten - eine gute Reaktion auf Kiralys Fehlschlag - Bugera gesucht und gefunden, dessen Musterpass in der Gasse erlaufen und zentimetergenau auf Erik Jendrisek gespielt.
Mit rechts machte der 23-Jährige das "goldene" Tor. "Mit meinem schwachen Fuß", sagte der Strahlemann. Endlich - der dritte Saisontreffer. Balsam auf der bisweilen wunden Torjägerseele. "Tore sind immer wichtig für einen Stürmer. Und wenn du dann noch bei einem starken Gegner triffst und 1:0 gewinnst, dann ist das wunderschön", sagte Torschütze Jendrisek, ohne Sams grandiose Vorarbeit zu vergessen: "Den Ball hat Sidney super gespielt."
"Der Sieg ist 5000 Zuschauer mehr gegen Oberhausen wert", rechnet Johannes Ohlinger, FCK-Vorstand für Finanzen, mit Blick auf Freitag (18 Uhr), wenn Jürgen Luginger mit seinem Überraschungs-Kleeblatt auf den Betzenberg kommt. Dem FCK fehlen wird bei der Hausaufgabe Ivo Ilicevic. Bei ihm wurde ein Muskelfaserriss im linken Adduktorenbereich diagnostiziert. Weil Ilicevic schon in München fehlte, begann Sidney Sam rechts, wechselte mit Daniel Pavlovic oft die Seiten. Augenscheinlich: Über links ist Sam stärker, gefährlicher. Pavlovic, die Leihgabe vom FC Schaffhausen, spielte passabel mit, arbeitete im Rückwärtsgang gut, aber wenn sich die Chance bietet, muss er den Weg zu Gegners Tor konsequenter suchen.
"Das Ergebnis stimmt! Im defensiven Bereich und im taktischen Verhalten haben wir sehr gut ausgesehen. Spielerisch waren wir schon besser, aber die drei Punkte sind natürlich viel wert", kommentierte FCK-Chef Stefan Kuntz den Arbeitssieg.
Stark: Tobias Sippel, der sich mit klarer Konsequenz und Ruhe auszeichnete. Schnell, athletisch, mit guten Gegenangriffen über rechts wartete Florian Dick auf. Martin Amedick und Rodnei, anfangs gegen den wuchtigen Mlapa mit Problemen, wuchsen mit der Zeit und erreichten Säulenwirkung. Gut zu wissen: Weil Bastian Schulz in ein Formloch stolperte, brachte Marco Kurz nach der Pause Jiri Bilek. "Er hat das gut gemacht", lobte der Coach den seine Gegenspieler konsequent und beinhart bearbeitenden Tschechen. Im Aufwärtstrend: Georges Mandjeck.
Quelle: Die Rheinpfalz