ZitatAlles anzeigenBeim 3:1 über Rot-Weiß Oberhausen steht Jiri Bilek erstmals in der Startelf des 1. FC Kaiserslautern.
Als Jiri Bilek am Freitagabend knapp zwei Stunden nach Spielschluss in den Katakomben des Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadions stand, war er glücklich. Nicht nur, weil der in den ersten 73 Minuten der Partie sehr souveräne FCK 3:1 (2:0) gegen Rot-Weiß Oberhausen gewonnen hatte; Jiri Bilek freute sich über sein erstes Pflichtspiel über 90 Minuten in dieser Saison. „Es war wie ein Geschenk", kommentierte der am Mittwoch 26 Jahre alt gewordene Tscheche seine Berufung in die Startelf mit einem freudigen Lächeln.
Bilek, der von FCK-Trainer Marco Kurz zuletzt immer mehr Einsatzzeit als Einwechselspieler bekam, lief anstelle von Bastian Schulz im defensiven Mittelfeld auf - als resoluter Abräumer vor der Abwehr. „Jiri hat seine Sache immer sehr gut gemacht", lobte Coach Kurz den 1,83-Meter-Mann, der in der Jugend von Sparta Prag das Fußballspielen gelernt hat und dessen Onkel Michal Bilek seit gut zwei Wochen tschechischer Nationaltrainer ist.
Jiri Bileks gutes Kopfballspiel vor der Abwehr habe angesichts der wuchtigen und langen RWO-Offensivkräfte wie dem Ex-Lauterer Ronny König, Schütze des 1:3 (74.), den Ausschlag für die Nominierung des Tschechen gegeben, betonte Kurz. „Das heißt aber nicht, dass es eine grundsätzliche Entscheidung gegen Bastian Schulz war", sagte der FCK-Trainer, „Basti hat eine Klasse-Saison gespielt, hatte zuletzt aber einen kleinen Durchhänger."
Bilek indes hat seine Sache am Freitag sehr ordentlich gemacht, vor allem in der Defensive. Freiräume nach vorne mehr für gezielte Vorstöße zu nutzen, das will der Tscheche noch lernen, das hat er sich fest vorgenommen. Auch beim Erlernen der deutschen Sprache gibt er sich große Mühe, und die Fortschritte sind deutlich erkennbar bei dem höflichen jungen Mann, der im Januar von Slovan Liberec für rund 500.000 Euro Ablöse in die Pfalz gewechselt war. „Die Lehrerin bringt mir so Wörter bei wie Pfanne oder Blumen", erzählte Bilek lachend. Letzteres kann er jetzt häufiger benutzen. Vor zwei Wochen ist seine Freundin nach Kaiserslautern gekommen und lebt jetzt mit ihm zusammen - ein wichtiger Grund mehr dafür, dass sich der Tscheche immer wohler fühlt in Deutschland. „Auch als Reservespieler war es für mich viel, viel besser als in der vergangenen Saison", sagt Bilek, der unter Ex-Trainer Milan Sasic einen schweren Stand hatte, „Marco Kurz ist ein Trainer, der viel kommuniziert, es hat mir auch sehr gut getan, dass er mir oft zumindest ein paar Spielminuten gegeben hat."
Richtig gut klappen unter Coach Kurz auch die Standards, meistens von Alexander Bugera ausgeführt. Dem 2:0 (44.) und dem 3:0 (62.) durch Kopfbälle der Innenverteidiger Martin Amedick und Rodnei gingen jeweils präzise Eckbälle des Linksverteidigers voraus, der seit Wochen konstant gut spielt. Die starken Standards - für Bugera auch ein Verdienst des ganzen Teams und des Trainers: „Wir üben das, und die Absprachen stimmen."
Quelle : Die Rheinpfalz