ZitatAlles anzeigenDer Bundesliga-Aufstieg und erfolgreiche Nachwuchsarbeit sind für den FCK das A und O.
Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, und Vorstandsmitglied Johannes Ohlinger müssen sich vorkommen wie auf einem stolzen, aber ständig renovierungsbedürftigen Segelschiff.
Kapitän Kuntz und Steuermann Ohlinger haben den Dreimaster nach mehreren Beinahe-Schiffbrüchen bei Blitz und Donner wieder auf Kurs Richtung Südseesonne gebracht. Heimtückische Unterwasserfelsen aber reißen immer wieder Löcher in den Schiffsbauch, Kapitän und Steuermann beeilen sich stets, sie zu stopfen.
Vom traditionsreichen FCK, der binnen der nächsten zweieinhalb Jahre zurück in die Bundesliga strebt, fordern das Finanzamt und Architekt Fiebiger nochmal Geld aus alten Rechnungen. Das überdeckt die finanziellen Fortschritte des Klubs im Kerngeschäft und lässt die Zahlen bedrohlich rot aussehen. Das Vermögen ist per 30. Juni 2009 mit minus 1,175 Millionen Euro ausgewiesen – bilanzielle Schulden. Tatsächlich bestehen sie noch nicht, es sind noch keine Mittel abgeflossen, der FCK ringt mit Finanzbehörde und Architekt um die Forderungshöhe. Die Besatzung hat wiederholt aufs Urlaubsgeld verzichtet, um den Kahn auf Kurs zu halten.
Die Stadiongesellschaft, sprich: Stadt Kaiserslautern und Land Rheinland-Pfalz, soll Sandsäcke abwerfen und die Stadionkosten (rund 5,9 Millionen Euro ohne Mietreduzierung) für den Klub drücken. Gerungen wird darum, wie hoch die dann vierte Mietreduzierung wird: 2 Millionen für 2010/2011, wie der FCK fordert, oder 1,3 Millionen abwärts. Diesen Verhandlungsrahmen hat der Stadtrat vorgegeben, der zweimal 1,4 Millionen und für die laufende Runde 1,3 Millionen Euro Nachlass gewährte. Damit keine weiteren Fallen auftauchen, hat der FCK eine rasche Steuerprüfung für 2004 bis 2007 beantragt.
Der Verein sehnt sich nach Sonne und ruhigem Fahrwasser – das aber gibt”s nur beim Wiederaufstieg, der für den Verein Millionen wert wäre. Antriebsenergie und dauerhaftes Kapital muss der FCK vor allem aus der weiteren Verbesserung seiner bereits guten Nachwuchsförderung gewinnen. Daran arbeiten Kapitän und Steuermann. Mit der ganzen Besatzung.
Quelle: Die Rheinpfalz