ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Jiri Bilek hat sich einen Platz im Mittelfeld des 1. FC Kaiserslautern erarbeitet. Am Montag geht es im Top-Spiel der Zweiten Bundesliga zum heimstarken Aufsteiger Union Berlin. Eine hohe Hürde.
VON HORST KONZOK
KAISERSLAUTERN. Fünf Monate war er der traurige Statist in einem absurden Film: In der Winterpause von Slowan Liberec in Tschechien zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt, für 500.000 Euro gekauft, die im Freundschaftsspiel gegen Bayern München eingespielt wurden, sah sich Jiri Bilek urplötzlich als Zankapfel zwischen dem damaligen Trainer Milan Sasic und FCK-Vereinschef Stefan Kuntz.
Bilek wurde noch vor dem ersten Rückrundenspiel von Sasic suspendiert, durfte - begnadigt - nur trainieren und in der zweiten Mannschaft aktiv werden. Die ersten 13 Rückrundenspiele erlebte der Neuzugang als frustrierter Zuschauer. Des Trainers Urteil, „nicht tauglich für die Zweite Liga", widerlegte der Mittelfeldmann im ersten Spiel nach Sasics Ablösung. „Mit dem Trainerwechsel hat sich alles für mich geändert", sagt der 26-Jährige beim Blick zurück „auf eine sehr schwere Zeit".
Morgen (20.15 Uhr) im Montagsspiel der Zweiten Liga bei Union Berlin zählt Bilek zum zweiten Mal in dieser Saison zur Startelf. Sah es in der Vorbereitung lange nach einem Mittelfeldgespann Jiri Bilek und Bastian Schulz aus, entschied sich Trainer Marco Kurz dann für den spät verpflichteten Georges Mandjeck als Nebenmann von Schulz - und gegen Bilek. „Ich war aber dabei, ich gehörte zum Team. Das war wichtig für mich", sagt Bilek, der in sechs Spielen eingewechselt wurde. „Ich wusste: Ich muss arbeiten, ich muss besser werden. Ich bin Profi und ich habe gesehen, die Mannschaft spielt gut, wir gewinnen fast alle Spiele ..."
Seine Einsatzzeiten wusste der Tscheche konsequent zur Eigenwerbung zu nutzen. „Jiri hat sich seine Einsätze verdient", anerkennt Kurz den Trainingsfleiß seines Kurzarbeiters: „Das war nicht immer einfach für ihn. Aber er hat seine Leistung gebracht, er war immer mit Ehrgeiz und Fleiß dabei. Er ist Profi und als ein anderer in ein kleines Leistungsloch fiel, da hat er seine Chance genutzt." Nun steht der Ex-Hannoveraner Bastian Schulz im Wartestand.
„Die Fehlerquote soll gegen null gehen, die Bälle klar in den eigenen Reihen gehalten werden", beschreibt der Trainer das Anforderungsprofil am Arbeitsplatz seiner Nummer 19. So versucht Jiri Bilek dem Anspruch mit Zweikampf- und Kopfballstärke gerecht zu werden, ist als Dirigent und als Kommunikator gefordert.
Heute trainiert die Mannschaft noch einmal auf dem Betzenberg, dann geht es ab Frankfurt mit dem Flieger in die Hauptstadt.
Der erkrankte Dragan Paljic fehlt beim Gastspiel in der Alten Försterei, wo sich Union als Hausmacht sieht. Ivo Ilicevic kehrt auf die rechte Außenbahn zurück, am linken Flügel ist das Revier von Sidney Sam. Erik Jendrisek stürmt neben Adam Nemec.
„Wir wissen, was bei Union auf uns zukommt. Aber wir freuen uns drauf", äußert der FCK-Trainer. Er sagt es immer wieder: „Wir können nur erfolgreich sein, wenn alle bereit sind, ans Limit zu gehen."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Westricher Rundschau
Ausgabe: Nr.47
Datum: Sonntag, den 22. November 2009
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '5747826'
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