So, geschafft! Endlich!
Danke 1860!!!!
Natürlich dürfen wir uns freuen und die Erleichterung den Worstcase abgewehrt zu haben darf uns auch jeder ansehen, aber euphorisch feiern, wie 1998 die letzte Deutsche Meisterschaft, das sollten wir auch nächste Woche, tunlichst vermeiden. Wir sollten auch Niemanden zum Nichtabstiegs-Helden machen, nur weil wir alle so glücklich sind auch in der nächsten Saison Drittliga Fußball auf dem Betze zu sehen. Man neigt ja oft dazu, in solchen Momenten der Erleichterung alles Schlechte schnell zu vergessen, aber erinnern wir uns, wir haben gerade die schlechteste Saison der Vereinsgeschichte gespielt, daran ändert auch das letzte Spiel gegen Verl nichts! Und sind wir nicht mit dem klaren Ziel aufzusteigen in diese Saison gestartet? Nein, feiern sollten wir das wirklich nicht!
Gut, auch ich ertappe mich dabei, dem einen oder anderen selbsternannten Fußballexperten, für den unser Abstieg schon 10 Spieltage vor Schluss besiegelt war, geistig den Stinkefinger zu zeigen und freue mich tierisch, dass wir der großen Boulevard Zeitung mit der selbst attestierten Meinungsbildung die Mega Schlagzeile versaut haben. Vielleicht sollte Sky das Experten Duo Mario Basler und Ulli Schauberger für die nächste Formel 1 Saison engagieren. Soviel sportliche Kompetenz sollte doch endlich dort eingesetzt werden, wo Sie hingehört, bei den Tieffliegern!
Angebracht in meinen Augen ist jetzt eine klare, kritische Analyse dieser total verkorksten Saison und das sich Hinterfragen jeder einzelnen Person, jeder Leistung und jeder getroffenen Entscheidung. Es war nicht all zu viel Gutes dabei in dieser Saison, lassen wir uns nichts anderes erzählen. Es mangelte an Ehrlichkeit und Transparenz, aber hauptsächlich auch an Selbstkritik und Kompetenz. Lassen wir es nun aus Dankbarkeit einfach zu, dass die selben Leute, die gleichen Fehler ein weiteres Mal machen dürfen? Wir brauchen sicher keinen Generalbeschuldigten und keinen der zum Sündenbock gemacht wird. Wir brauchen Demut und Selbsteinsicht, gerade weil wir noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen sind.
Niemand hat sich mit Ruhm bekleckert, keiner! Persönliche Ziele waren oft wichtiger als die Ziele unseres Vereins. Lassen wir es nicht zu, dass am Schluss die noch gefeiert werden, die unseren Verein an diesen Abgrund geführt haben. Ich bin auf die vielen Erklärungen und Selbstbeweihräucherungen genauso gespannt wie auf den viel beschworenen Zusammenhalt innerhalb der FCK Familie. Auch der Kommunalpolitik bleibt nun erst einmal eine weitere Diskussion über das Fritz Walter Stadion erspart, aber aufgeschoben ist halt nicht aufgehoben.
#solangsindeutschlandfussballgibt
Harry Berg
Quelle: Harald Layenberrger
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