Flugblatt-Aktion aus der Sicht eines Betroffenen!
Der Grund für unsere Bemühungen einen Schulterschluss zwischen Mannschaft und Fans zu ziehen ist bekannt – die berechtigten Abstiegssorgen!
Wir haben versucht, symbolisch eine Reißleine zu ziehen, die einen mit einem offenen Brief, wir mit der FAN-Flugbalatt-Aktion "Bitte nicht pfeifen!"
Beide Aktionen fanden Anklang, die Stimmung auf dem Betzenberg war seit vielen Spieltagen nicht mehr so, wie gegen den SC Freiburg.
Deswegen haben wir uns entschlossen, die Aktion weiterzuführen, auch aus dem Grund, weil wir noch Spendengelder übrig haben um zumindest eine Aktion finanzieren zu können.
Leider stimmt in solchen Fällen das Anspruchsdenken (hier: der FCK-Fans) mit der Wirklichkeit (hier: Verwaltungsapparat 1. FC Kaiserslautern) nicht überein.
Erst muss eine Genehmigung des 1. FC Kaiserslautern vorliegen, um überhaupt an das Verteilen eines Flugblattes denken zu können.
Das ist für mich noch nachvollziehbar, schließlich ist der 1. FC Kaiserslautern "Hausherr", na ja, zumindest Mieter des Fritz-Walter-Stadions Betzenberg.
Verwundert hat mich dann die Art und Weise, wie von Seiten des 1. FC Kaiserslautern (Fan-Beauftragter) versucht wurde, die textlichen und grafischen Elemente zu beeinflussen, sozusagen als Zensor aufzutreten.
Möglicherweise war es naiv von mir, das Logo "Das Herz der Pfalz" verwenden zu wollen, das angeblich einen "negativen Stellenwert" bei den Fans hat.
Mit meiner Argumentation:
"Wir sind der Meinung, dass die Verwendung des auf dem Flugblatt verwendeten FCK-Emblems "Das Herz der Pfalz" von den Fans in keinster Weise "fehlinterpretiert" werden kann und von ihnen somit nicht als offizielles-FCK-Flugblatt angesehen wird. Das wird auch durch den verwendeten Text, der als "Appell von Fans an Fans" zu verstehen ist, verdeutlicht",
konnte ich zu guter Letzt dennoch erreichen, dass wir das Logo verenden durften.
Da wir für das zweite Flugblatt uns als "12. Mann" darstellen wollten, habe ich um Zusendung des Logos gebeten, das auf der Homepage den Zugang zum Fan-Shop ermöglicht (Trikot mit der Nummer 12!) zu finden ist.
Und genau das bekam ich als Antwort!
"Das Trikot "wir sind der 12. Mann" ist ein Erkennungsmerkmal des FCK-Fan-Shops und für Aktionen des Fan-Shops vorgesehen."
Zudem wurde uns vorgehalten, dass ein Rechtschreibfehler enthalten sei und manche Aussagen nicht verständlich seien. (Das kann ja auch vom Leser abhängen!)
Dass zusätzlich die Herausgabe/Verwendung eines Logos, das exakt den Fanzustand eines FCK-Fans ("wir sind der 12. Mann!") widerspiegelt, mit dem Hinweis "Erkennungsmerkmal des FCK-Fan-Shops" verweigert wird, spricht eine deutliche Sprache, die auf Distanz - wir hier oben - ihr dort unten - ausgerichtet scheint.
Wenn ein Logo nur Verwendung finden soll, um Fans zum Kauf von Trikots u.ä. zu animieren, aber es nicht die Nähe der Fans zur Mannschaft dokumentieren/unterstreichen soll, dann bleibt mir nur übrig zu sagen: "Ihr lernt's nie!"
Das wird aus dem letzten Satz eines Emails deutlich:
Ansonsten freuen wir uns natürlich für diese Unterstützung, auch wenn nach dem Sieg in Wehen diese sowieso gegeben sein dürfte, und über Ihr Engagement. Den endgültigen Flyer lassen sie mir einfach per E-Mail zukommen, ich werde dann den Ordnungsdienst informieren damit es keine Probleme gibt.
Im Grunde genommen müsste die Vereinsführung in der jetzigen Situation um jedes Unterstützungsangebot der Fans dankbar sein, unter anderem auch deshalb, weil sowohl die sportliche als auch finanzwirtschaftliche Schieflage des Vereins nicht die Fans, sondern diejenigen zu verantworten haben, die genau diese Entscheidungsmacht haben, ob ein Logo verwendet werden darf oder nicht.