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    Diskussionsthema zum Artikel: Layenberger: „Des krie mer schun hie!“


    Layenberger: „Des krie mer schun hie!“

    Teil II: Treffpunkt Betze im Gespräch mit dem Hauptsponsor Harald Layenberger über sein Sponsoring beim FCK und über Wege in eine bessere Zukunft unseres Vereins.


    Er ist Pfälzer, „durch und durch ein Lautrer Bub“, so heißt es in der Festschrift zur Einweihungsfeier seines Firmenneubaus, er ist fußballbegeistert und ganz nebenbei ein äußerst erfolgreicher Unternehmer. Nein, Harald Layenberger, der Firmengründer und geschäftsführende Gesellschafter der Layenberger Nutrition Group ist alles andere als ein gewöhnlicher Sponsor. Seit dieser Saison schmückt sein Logo die Brust der Pfälzer. Gegenüber Treffpunkt Betze sprach der 61-jährige im zweiten Teil (Teil I. des Interviews: https://treffpunkt-betze.de/article/339-layenberger-ich-sehe-in-einer-zwischenfinanzierung-keine-option/) unseres Gesprächs exklusiv über sein Sponsoring beim FCK, seine Berliner Exil-Heimat und über Wege in eine bessere Zukunft unseres Vereins.


    Treffpunkt Betze: Dein erster Gang hoch zum höchsten Fußballberg Deutschlands dürfte schon eine Weile her sein. Wie hast du deinen ersten Besuch im Stadion damals erlebt?


    Harald Layenberger: Eins zu eins habe ich das natürlich nicht mehr im Kopf und ich glaube, ich war auch viel zu jung um mich daran noch erinnern zu können. Man spricht aber in der Familie über solche Dinge, hört die eine oder andere Anekdote, was man denn so mit dem Papa uffm Betze erleben durfte. Diese Erzählungen speichert man dann irgendwann auch als eigene Erinnerung ab. Ich war damals wohl vier Jahre alt als mein Vater, der Ordner im VIP-Bereich war, mich zum ersten Mal mit auf den Betze genommen hat. Mit vier Jahren hast du noch nicht das Aufnahmevermögen, um sich überhaupt etwas einzuprägen. Mit elf oder zwölf Jahren stand ich dann aber Fahne schwenkend in der West, da fängt es dann so mit den eigenen Erinnerungen an. Es war eine wunderschöne, erlebnisreiche Zeit und es war gefühlt ein wahnsinniger Zusammenhalt unter den Fans, ob jung ob alt. Du warst einfach mega stolz, ein Lauterer Teufel zu sein. Später hat sich dann bei mir vieles durch den Job verflüchtigt. Ich war viel im Außendienst unterwegs und hatte nicht mehr die Zeit um diese Leidenschaft so zu leben, wie ich es sehr gerne weiter getan hätte.


    Irgendwann gab es auch einen generellen Bruch. Viele der alten Kollegen waren plötzlich nicht mehr an Ihrem Platz, nicht mehr dort, wo sie eigentlich immer gestanden haben. Wir „alten“ müssen uns heute auch selbst die Schuld eingestehen, dass vieles nicht mehr so ist wie früher. Wir haben einfach losgelassen, ohne den „neuen jungen“ unser altes Regelwerk mit auf den Weg zu geben. Es gab damals dieses gewisses Regelwerk und es galt für alle, für die gesamte Westkurve. Heute sehe ich so etwas leider nicht mehr in diesem Ausmaß. Man befindet sich scheinbar nicht mehr intensiv im Dialog. Zumindest nicht mehr alle und vor allem, nicht mehr mit jedem. Choreos waren früher immer so ein total verbindendes Element. Wenn man viel gemeinsame Freizeit in eine solche Choreografie investiert und viel organisiert hat, und viel miteinander gesprochen hat, war es ein Glücksgefühl zu sehen, wenn aus dieser Arbeit etwas Großes entstanden ist. Unsere Fans machen auch heute noch viel Stimmung, aber auch die Westkurve hat in den letzten zwanzig Jahren an Qualität verloren. Alles was ich tun kann, dass dieser Flair unserer Westkurve erhalten bleibt, dass diese Wand, die Spiele gewinnen kann, wieder ganz eng zusammenrückt, werde ich tun!


    Treffpunkt Betze: Neben dem FCK unterstützt du ja seit 2016 auch Union Berlin, wo nach dieser Saison dein Sponsoring endet. Hat dir das neue Sponsoring beim Betze jemand in Berlin krummgenommen, und kommt hierbei nicht ein gewisser Interessenskonflikt zum Tragen?


    Harald Layenberger: Für mich ist Union Berlin etwas Besonderes. Die beiden Engagements widersprechen sich in keinster Weise, insofern besteht auch kein Interessenskonflikt. Als ich bei Union Berlin als Hauptsponsor angefangen habe, waren beide Vereine in der gleichen Liga. Damals waren wir beim FCK „Herz der Pfalz“ Partner. Ich habe immer ehrlich zu meiner Herkunft gestanden und auch in Berlin keinen Hehl daraus gemacht, dass ich meinen Heimatverein liebe und mein Herz für Lautern schlägt. Genauso wie ich heute offen zugebe, dass mich die Menschen, die Unioner in Ihren Bann gezogen haben und nachhaltig begeistern. Ich möchte keine Sekunde davon missen, habe in meiner Brust eindeutig ein zweites Herz und werde auf ewige Zeit ein Exil-Unioner bleiben.


    Treffpunkt Betze: Wie ist die Verbindung zum 1. FC Union Berlin überhaupt entstanden?


    Harald Layenberger: Ich bin erst durch den 1. FC Kaiserslautern zu Union Berlin gekommen. Am 03. Dezember 2012 hat der FCK im DFB-Pokal-Achtelfinale in der Alten Försterei gespielt. Da war ich zum ersten Mal im Stadion an der Alten Försterei. Du hörst die Hymne von Nina Hagen und hast eine dicke Gänsehaut. Deine Mannschaft gewinnt die Partie mit 3:0 und die Unioner feiern ihre Götter in kurzen Hosen, als ob die gerade die Deutsche Meisterschaft gewonnen hätten. Unfassbar, alles erinnert dich in diesem Moment an die guten alten Zeiten und den alten FCK, den es damals schon in der Form nicht mehr gab. Ich stand noch lange vor der damals angemieteten Loge und schaute zur Waldseite, dort wo die Ultras stehen, die Hardcore Fans, also das Gegenstück zu unserer Westkurve. Es war ein sehr prägender Abend. Wie prägend wurde mir erst bewusst, als mich der Vermarkter von Union Berlin im April 2016 anrief und mich fragte, ob ich nicht der neue Hauptsponsor von Union Berlin werden möchte. Natürlich kam die Antwort gepaart mit einem lauten Lachen wie aus der Pistole geschossen: „Nein danke, wie kommen sie eigentlich darauf? Ich bin doch Pfälzer und außerdem fehlt mir dazu ganz sicher das nötige Kleingeld“.


    Aber dann ist etwas passiert, was ich selbst nie für möglich gehalten hätte. Du beendest das Gespräch und auf einmal läuft vor dir ein Film ab. Du stehst wieder im Stadion an der Alten Försterei, hörst die Hymne, siehst vor dir die Fans und du hast wieder einen „Gänsekombi“. Ich mach‘s dann mal kurz, keine 14 Tage später waren wir Hauptsponsor des 1. FC Union Berlin.


    Das ist etwas, was ich bis heute nicht bereut habe und auch nie bereuen werde. Auf der einen Seite habe ich Kaiserslautern. Hier schlägt mein Herz, das ist meine Heimat, mein Verein und da geht eigentlich nichts darüber. Das habe ich meinen Unionern gegenüber auch nie verleugnet. Und deswegen ist mir auch niemand böse und ich wurde akzeptiert wie ich bin – ein Pfälzer halt!


    Auf der anderen Seite hast du den Faktor Mensch. Und wie ich schon einmal gesagt habe, die Berliner sprechen zwar irgendwie ganz anders als die Pfälzer, aber sie sind den Lautrern in ihrer Art sehr, sehr ähnlich. Zwei drei Jahre Köpenick, zwei drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch. Union, das heißt Familie, da stimmt das Verhältnis zum Verein, zu den Spielern und untereinander. Wenn ein Unioner Hilfe braucht, sind Unioner da die helfen. Beim FCK wurden die Fans über 20 Jahre links liegen gelassen. Wann immer man sie gebraucht hat, hat man sie gerufen und sie waren da, aber ansonsten hat man sich nicht wirklich um sie gekümmert. Und das ist eben bei Union Berlin ganz anders gelaufen. Wenn ich jetzt sehe, wie die ein oder anderen Unioner und Lautrer miteinander schreiben, sich anfreunden, gar nicht im Sinne einer Fanfreundschaft, sondern menschlich, dann ist das toll. Und man fühlt sich schon etwas geschmeichelt, wenn es dann heißt, das verbindende Element ist der Harry.


    Treffpunkt Betze: Das hört sich unheimlich spannend und emotional an. Wie hast du denn die Direktduelle als Fan dann erlebt, wenn Lautern auf Union traf?


    Harald Layenberger: Das erste Zusammentreffen war ein Heimspiel auf dem Betze. Ich saß auf meinem Platz auf der Nordtribüne, direkt vor dem Vorstand, und ich war wie paralysiert. Selbst meine Frau meinte danach, dass sie mich noch nie so erlebt hätte. Ich konnte mich einfach nicht bewegen. Normalerweise bin ich am Spieltag sehr lebendig und lasse die Emotionen auch raus. Der FCK gewann damals mit 1:0. Es war schon eine schwierige Situation damals. Ich habe für mich dann die Regel gefunden, dass es doch gut sei, wenn beide Vereine ihr Heimspiel gewinnen. So versucht man sich dann seine Brücken zu bauen.


    Ich glaube, wir haben als Hauptsponsor in den vergangenen drei Jahren in Berlin ein paar Spuren hinterlassen. Es ist ein toller Traditionsverein mit ganz tollen Fans, die auch durchaus mal in die erste Liga gehören. Ich weiß noch, als Union Berlin beim ersten Pokalspiel in Dortmund mit 16.000 Fans angereist ist. Die rote Wand, ein unvergessenes Erlebnis. Das ist Wahnsinn was die Fans meiner beiden Vereine immer wieder auf die Beine stellen.


    Treffpunkt Betze: Vor dem Spiel gegen den SV Wehen-Wiesbaden wolltest du kritische Fans zu einer Diskussionsrunde in deine Loge einladen. Das Angebot ging auch an hauptverantwortliche Personen auf dem Betze. Warum hat dieses Unterfangen letztlich nicht funktioniert?


    Harald Layenberger: Es hat schon funktioniert. Der eigentliche Plan war aber, die chronischen Nörgler und Stänkerer einzuladen. Also die, die immer alles nur negativ sehen, ob nun die Partie gewonnen oder verloren wurde. Die, die grundsätzlich kein gutes Haar am Verein lassen und immer alles schwarz sehen. Ich wollte wissen, wer davon seine Meinung nicht nur in den sozialen Netzwerken raus posaunt, sondern auch als reale Person in einem öffentlichen Rahmen auftritt und Farbe bekennt. Diesen Personen wollte ich natürlich auch ein Stück weit den Schneid abkaufen. Mir war aber klar, dass keiner dieser Personen, die ich mir da ausgesucht hatte, meiner Einladung folgen wird. Die wirklich kritischen Fans, denen aber auch der Verein am Herzen liegt, waren ja da und haben mitdiskutiert. Es war eine durchaus interessante Runde.


    Der Hauptsponsor hat keinen Offiziellen, wie es vereinzelt geschrieben wurde, in seine Loge zitiert. So etwas geht ja auch gar nicht. Es wurde lediglich auch in Richtung Vorstand und Aufsichtsrat eine Einladung ausgesprochen, sich bei Interesse mit einzubringen.


    Die Layenberger&Fans Loge ist nicht so konzipiert, dass es da Lachshäppchen und Prosecco gibt und irgendwelche „Schicki Micki Personen“ herumlaufen. Wir versuchen bewusst der Loge einen Fankneipen-Charakter zu geben, damit sich der Fan auch wohlfühlt. Hier ist es auch erlaubt, so wie in der Westkurve, seine Emotionen auch auszuleben.


    Ihr sprecht es aber an, dass Patrick Banf dieses gesamte Unterfangen als nicht zielführend tituliert hat, und mich deshalb kurz darauf proaktiv in einem anderen Fanforum gerügt und angegriffen hat. Wir lassen das jetzt einfach mal so stehen und gehen zur Tagesordnung über. Es sind ja bereits genügend Kommentare dazu abgegeben worden!


    Treffpunkt Betze: Der Sponsorenvertrag von Layenberger läuft vorerst bis 2021. Die Zukunft des FCK liegt allerdings noch in der Waage. Wenn gewisse Entscheidungen - die wie du gesagt hast kurz bevorstehen - so ausfallen, dass auch du als Sponsor damit leben kannst, ist es dann vorstellbar, dass das Engagement auch über das Jahr 2021 hinaus geht?


    Harald Layenberger: Jetzt müssen wir das Rad der Zeit aber mal ein bisschen zurückdrehen. Wann gab es beim 1. FCK zum letzten Mal einen Hauptsponsor der direkt für drei Jahre unterschrieben hat? Ich glaube, da müssen wir bis zur Deutschen Vermögensberatung zurückdrehen. Für mich macht es generell wirklich nur Sinn Verträge mit einer Mindestlaufzeit von drei Jahren abzuschließen, und zwar ausverhandelt für alle drei Ligen. Nur dann hast Du die Chance, dass sich deine Marke im Verein etabliert, dass du optimal sichtbar bist und du halt auch Spuren im Verein hinterlässt. Schauen wir doch mal zurück. Paysafecard, Maxda, Top12.de. Vier Jahre Trikotbrust FCK, drei Hauptsponsoren. Letztlich kann es uns ja auch passieren, dass wir nur ein oder zwei Jahre Verweilzeit auf der FCK-Brust haben. Ich habe ja extra schon bei der ersten Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass wir zum Wohle des Vereins jederzeit die Brust räumen werden, wenn ein Investor oder Großsponsor, der dafür sehr viel mehr zahlen kann und will, das Trikot beanspruchen wird. Wie oft ist der FCK in den letzten vier Jahren zum Saisonauftakt mit blanker Brust gestartet? Genau, viermal! Nun aber konkret, natürlich kann ich mir vorstellen unser Engagement auch über die jetzige Laufzeit hinaus fortzusetzen. In der momentanen Situation kann ich mir leider fast alles vorstellen.


    Der Vorteil für den Vermarkter Lagardere ist jetzt, dass er sich in der Zeit unserer Hauptsponsorschaft mit voller Manpower auf die Akquise von Sponsoren in den Bereichen Exklusivpartner und/oder Betze-Partner kümmern kann. Da sollte es dann möglich sein den Sponsoren-Pool kräftig auszubauen.


    Treffpunkt Betze: Rein sportlich gesehen befindet sich der FCK aber eher im Abstiegskampf. Würde Layenberger die Brust der Roten Teufel auch im Worst-Case Szenario, also einem Abstieg oder einer Insolvenz, weiterhin schmücken?


    Harald Layenberger: Der FCK steigt nicht ab! Dieses Worst-Case Szenario wird es so niemals geben. Wenn es rein theoretisch doch dazu käme, also im Falle eines Zwangsabstiegs infolge einer Insolvenz, stellt sich eher die Frage, was überhaupt nach einem solchen Szenario noch vorhanden ist. Eine Mannschaft, ein Stadion oder nur noch ein Verein? Ich glaube nicht, dass es soweit kommt. Wenn in den nächsten zwei Wochen die richtigen Entscheidungen getroffen werden, dann glaube ich, dass wir eine sehr erfreuliche Rückrunde spielen werden. Vielleicht können wir sogar mit einer gewissen Euphorie nochmal oben angreifen. Sicherlich können wir aber die Basis für den Aufstieg im nächsten Jahr legen.


    Treffpunkt Betze: Im vergangenen halben Jahr hast du bereits zahlreiche Fan-Aktionen initiiert. Was ist für die nahe Zukunft geplant? Kannst Du uns hier einen Ausblick geben, worauf sich die FCK-Fans noch freuen dürfen?


    Harald Layenberger: Wir brauchen positive Visionen an denen wir aber auch selbst hart arbeiten beziehungsweise mitarbeiten müssen. Beispielsweise in fünf Jahren wieder erste Liga zu spielen. Ich weiß, das klingt in der momentanen Situation unrealistisch und lachhaft, doch solche Visionen helfen uns. Natürlich haben unsere Fans die dritte Liga angenommen, wer anderes behauptet sieht die Realität nicht. Es gehört unheimlich viel Kleinarbeit dazu, immer wieder positive Ansätze zu finden. Das Wunderwort heißt auch hier für mich: Kommunikation! Nur, wenn ich richtig und ehrlich kommuniziere, kann es auf Dauer nach vorne gehen. Auch die sozialen Medien sind hier wichtig und nicht zu vernachlässigen, denn hinter jedem Profil steckt auch eine reale Person. Wenn man in diesen sozialen Medien als 1. FCK nicht richtig präsent ist, nimmt man sich die Chance diese Menschen, diese Fans die dort unterwegs sind, positiv einzufangen, mitzunehmen und für sich zu gewinnen. Natürlich muss man sich auch Kritik gefallen lassen und auch mit kritischen Profilen umgehen. Es ist ja nicht so, als könnte man diese Personen aus dem Internet nicht auch real kennenlernen. Ich lade solche Menschen ja auch in die Fan-Loge ein. Und plötzlich steht ein realer Mensch vor dir. Nur so gelingt es, diese Menschen abzuholen. Wir müssen Gelegenheiten anbieten, wo sich Fans austauschen können, wo Sie Offizielle oder Spieler hautnah erleben können, wo Nähe gewünscht und nicht untersagt wird. Ob bei Fantreffen, Trainingslagern oder Stadionfesten, kennen und kennenlernen. So werden wir wieder Eins!


    In naher Zukunft wird es zudem ein regelmäßiges Fantalk-Format zusammen mit Antenne-Kaiserslautern und mit Fans für Fans geben. Wir versuchen das auf eine ganz andere Art und Weise hochzuziehen, um vielleicht auch mal etwas quer zu denken und Dinge anders anzugehen.


    Eine weitere Sache ist die, dass ich momentan mit den „Googs“, einer Pfälzer Rockband, im Studio bin um eine Fan-CD aufzunehmen. Ich glaube einfach, dass es mal wieder ein paar neuer Dinge bedarf. Vielleicht resultiert daraus auch irgendwann einmal eine Art Stadionhymne, das werden alleine die Fans bestimmen. Ich glaube beispielsweise nicht, dass es möglich sein wird mit dem Betzelied eine neue Euphorie zu entfachen. Das ist Tradition, das muss bleiben. Aber Aufbruch, Kampf und Leidenschaft muss sich anders anhören. Wir haben den Song „FCK e Leewe lang“, den die Googs schon 2015 aufgenommen haben, etwas anders interpretiert und musikalisch eingepackt, um ihn passender auf einen Stadionsong zuzuschneiden. Der Song „Des krie mer schun hie“ aus dem Jahre 2012 wurde unwesentlich verändert und passt momentan so gut zu unserer Situation. Ich bin gespannt wie unsere Fans auf diese Spezial Edition reagieren.


    In diesem Sinne, möchte ich euch allen zum Ende dieses Interviews nochmal ganz leise sagen: Des krie mer schun hie!


    Treffpunkt Betze: Ein tolles Schlusswort! Danke für das offene Gespräch und auf eine erfolgreiche Zukunft unseres wundervollen Fußballvereins!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Autoren: Alexander, Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Layenberger: "Ich sehe in einer Zwischenfinanzierung keine Option"


    Layenberger: "Ich sehe in einer Zwischenfinanzierung keine Option"

    Teil I: Treffpunkt Betze im Gespräch mit dem Unternehmer und FCK-Hautsponsor Harald Layenberger über die aktuelle finanzielle und sportliche Situation des FCK.


    Er ist Pfälzer, „durch und durch ein Lautrer Bub“, so heißt es in der Festschrift zur Einweihungsfeier seines Firmenneubaus, er ist fußballbegeistert und ganz nebenbei ein äußerst erfolgreicher Unternehmer. Nein, Harald Layenberger, der Firmengründer und geschäftsführende Gesellschafter der Layenberger Nutrition Group ist alles andere als ein gewöhnlicher Sponsor. Seit dieser Saison schmückt sein Logo die Brust der Pfälzer. Gegenüber Treffpunkt Betze sprach der 61-jährige im ersten Teil unseres Gesprächs exklusiv über die aktuelle finanzielle Situation des Vereins, über Kommunikation und Außendarstellung und die verlorengegangene Nähe zu den Fans.


    Treffpunkt Betze: Hallo Harry, wir sitzen hier in deinem Firmensitz der Layenberger Nutrition Group in Rodenbach zusammen, nicht weit weg von Kaiserslautern. Wie steht es aus deiner Sicht derzeit um den FCK?


    Harald Layenberger: Der 1. FCK ist mir eine absolute Herzensangelegenheit. Wie ich haben sich sicher auch unsere Fans und die Verantwortlichen diese Saison ganz anders vorgestellt. Wir befinden uns momentan durchaus in einer sehr schwierigen Lage. Diese Situation nicht als kritisch zu sehen, wäre Augenwischerei. Dennoch bin ich überzeugt, dass es sehr wohl eine Zukunft für unseren FCK gibt. Ich glaube es gibt Türen die offen stehen, und Möglichkeiten die man nutzen könnte, um die Existenz sicherzustellen. Es ist für mich nur schwierig nachzuvollziehen, wieso gewisse Dinge so laufen wie sie gerade laufen. In der derzeitigen Konstellation mit dem e.V. und der GmbH & Co. KG a.A. ist es scheinbar problematisch bis unmöglich gewisse Türen zu durchschreiten. Ich denke aber, dass wir in dieser Hinsicht in den nächsten Wochen mehr erfahren werden. Und dann wird man sehen, ob es in die eine oder eher in die andere Richtung geht.


    Sportlich ist die Mannschaft sicher noch nicht da wo wir sie bräuchten, um das ausgegebene Saisonziel in die Tat umzusetzen. Das Verhältnis zwischen Fans und unseren Spielern ist für mich auch noch nicht ganz stimmig. Ich glaube einige Spieler sind immer noch nicht zu einhundert Prozent in Kaiserslautern angekommen und haben auch noch nicht das richtige Gespür dafür, was der Fan in der Pfalz erwartet. Fans und Mannschaft müssen meiner Meinung nach viel mehr zu einer Einheit werden, sich besser kennenlernen, um sich gegenseitig auch besser zu verstehen. Da sind Kommunikation und Nähe gefragt. Es kann auch nicht sein, dass verletzte Spieler nicht mit der Mannschaft nach München fahren, dafür aber zeitgleich von einem anderen Ort „Feierbilder“ auf Ihrem Instagram Profil posten. So etwas verstehen unsere Fans, die die Mannschaft in großer Anzahl auch auswärts unterstützen, einfach nicht. Feierbilder, nach einem hart erkämpften Sieg, zusammen mit Mannschaftskameraden und Fans, das sind die Bilder, die unsere Fans sehen wollen und begeistern. Unser neuer Trainer Sascha Hildmann ist Pfälzer und Lautrer, da habe ich große Hoffnung, dass er der Mannschaft die hier gefragte Mentalität nahe bringt.


    Meiner Meinung nach können unsere Jungs alle Fußball spielen. Zumindest so gut, dass sie in der dritten, vielleicht sogar in der zweiten Liga oben mitspielen könnten. Keiner unserer Spieler hat bisher beständig hundert Prozent Leistung gebracht. Du brauchst aber genau diese einhundert Prozent um oben mitspielen zu können. Jeder Sportler weiß, dass es einer besonderen Motivation bedarf, ständig diese einhundert Prozent abrufen zu können, oder gegebenenfalls auch mal einhundertzehn Prozent Leistung auf den Platz zu bringen. Mit unseren Fans im Rücken und dieser stimmungsvollen Westkurve muss es einfach möglich sein, individuelle Grenzen zu überschreiten. Wenn Fans und Mannschaft eine Einheit werden, dann ist es auch wieder möglich, Spiele, die auf der Kippe stehen, in der Nachspielzeit noch zu drehen. Da fehlt dann gar nicht so viel und wir wären vorne mit dabei. Und zu Hause eine Macht.


    Der FCK kann dauerhaft nur erfolgreich sein, wenn Spieler, Fans und Offizielle wieder zu einer Einheit werden. In den letzten zwanzig Jahren wurde viel gegenseitiges Vertrauen und viel „WIR Gefühl“ zerstört. Transparenz, wie man sie im Vorfeld dieser Saison gepredigt und versprochen hat ist schön und gut, aber sie muss ehrlich gemeint sein und auch dauerhaft gelebt werden. Für mich liegt eines der Kernprobleme in der Kommunikation. Man spricht meiner Meinung nach in allen Bereichen zu wenig miteinander und kommuniziert auch nach Außen viel zu wenig auf direktem Wege. Aus meiner Sicht hätte das FCK-TV nie abgeschaltet werden dürfen. Damit hat man sich der Chance beraubt, sich dauerhaft und ungefiltert mit Mitgliedern und Fans austauschen zu können. Ja, so etwas ist zeitaufwendig und macht Arbeit, bringt letztendlich aber auch die Nähe, die unser Verein braucht. Nähe schaffe ich nicht, wenn ich die Fans von der Mannschaft fernhalte. Auch in dieser Hinsicht setze ich große Hoffnung in Sascha Hildmann, der den Betze bestens kennt. Es muss endlich wieder mehr „menscheln“ in unserem Verein.


    Treffpunkt Betze: Du sprichst davon, dass in den nächsten zwei Wochen richtungsweisende Entscheidungen fallen werden. Ist damit auch gemeint, dass kurzfristig doch noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um tatsächlich nochmal oben anzugreifen?


    Harald Layenberger: Wenn ich von diesen 14 Tagen rede, dann meine ich zunächst mal den finanziellen Background des Vereins. Bis zum März muss eben noch ein riesiges Millionenloch gefüllt werden. Auch hier sage ich aber, dass gerne mit Zahlen jongliert wird, die vielleicht nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Im Prinzip müssen wir nachweisen, dass wir in der Lage sind, den Spielbetrieb in der dritten Liga ein weiteres Jahr zu finanzieren. Und dies wird so oder so gelingen, davon bin ich überzeugt.

    Wir werden ganz sicher nicht absteigen und wir werden sicher auch ein zweites Jahr dritte Liga spielen können, wenn wir es denn müssen. Entscheidend wird dann aber sein, ob wir in einer zweiten Drittliga-Saison dauerhaft finanziell abgesichert sind und mit einer wettbewerbsfähigen Mannschaft antreten, oder ob es die Saison sein wird, in der wir endgültig den Karren an die Wand fahren werden. Bei einer Zwischenfinanzierung zu horrenden Zinsen sehe ich ein "worst case Szenario" durchaus. Es bedarf also einer klaren finanziellen Brücke die uns ein Investor bauen muss.


    Treffpunkt Betze: In diesem Zusammenhang hört man immer wieder Namen um den Betzenberg kreisen, die angeblich auch Interesse am Gelände signalisieren. Kannst du in dieser Hinsicht etwas zum Namen Flavio Becca aus Luxemburg sagen?


    Harald Layenberger: Ich kenne diesen Namen natürlich. Aber ich bin auch nicht in der Position um zu wissen, in wie weit eventuelle Gespräche mit ihm geführt wurden und wenn ja, zu welchen Inhalten. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Flavio Becca diese ominöse graue Lichtgestalt ist, die um den Betze herum schwebt und weswegen es solche Geheimhaltungsklauseln geben soll. Ich möchte wirklich nicht spekulieren, aber ich glaube einfach nicht, dass es einen Investor geben wird, der Grundstücke da oben kauft, um Bauprojekte zu realisieren und gleichzeitig im Sinne des FCK in unseren Verein investiert. Es gibt andere Türen, durch die man gehen kann. Wir müssen an Leute herantreten mit dem was uns auszeichnet, und was uns ausmacht. Das ist in erster Linie die Leidenschaft. Die macht die Fans aus, die macht den Betze aus. Das ist in Deutschland vielleicht nicht einzigartig, aber nur noch selten in der Art vorhanden. Diese Einheit FCK, die alles umschließt, die ist im Prinzip das Einzige, was du in der momentanen Lage noch vermarkten kannst.


    Ich sehe in einer Zwischenfinanzierung keine Option. Zwölf Millionen mit hohen Zinssätzen zwischenzufinanzieren macht unseren Verein für Investoren nicht attraktiver. So etwas muss man aus unternehmerischer Sicht einfach ablehnen. Sollten wir nur mit Hilfe einer Zwischenfinanzierung, die wir - und davon bin ich überzeugt, definitiv bekämen - die Lizenz erhalten, dann wird es aus meiner Sicht extrem schwer, den Verein noch zu retten. Dann spielen wir zwar nächstes Jahr noch eine Saison in der dritten Liga, aber: Wer jetzt nicht in den FCK investiert, wer tut es dann nächstes Jahr, mit 12 Millionen Euro zusätzlichen Verbindlichkeiten und hoher Zinsbelastung?


    Ich kenne dazu allerdings auch nicht die Gedankengänge von Michael Klatt und Patrick Banf. Ich habe genauso wenig Auf- bzw. Erklärung dafür, wie jeder andere in unserem Verein. Als Unternehmer erschließt sich mir dieser Weg einer Zwischenfinanzierung aber überhaupt nicht.


    Treffpunkt Betze: Zusammenhalt ist dir sehr wichtig. Gerade in dem Zusammenhang hattest du nach der Absetzung von Rainer Keßler als Vorstandsvorsitzender auf Facebook deinem Unmut deutlich Luft gemacht. Später bist du etwas zurückgerudert. Kannst du erklären, was mit deinem Posting gemeint war? Es war herauszulesen, dass er an die Adresse von Patrick Banf gerichtet war.


    Harald Layenberger: Ja, war er. Kurz, knapp und in diesem Moment sicher total unüberlegt. Aber ich stehe immer zu dem, was ich sage oder gesagt habe, in diesem Fall halt geschrieben habe. Ich bin auch später keinesfalls zurückgerudert und es gab auch keinen Grund sich bei irgendjemand dafür zu entschuldigen. Ich hätte den Post ja auch einfach löschen können. Ich habe lediglich in einem weiteren Kommentar meine Emotionalität erklärt und zugegeben, dass man wahrscheinlich von einem Hauptsponsor einen solchen Post nicht erwartet hätte. Jetzt bin ich aber in erster Linie Mensch und Fan dieses Vereins und für mich zählt Ehrlichkeit. Und ganz ehrlich, das was da passiert ist, war eine Schweinerei. Ehrlichkeit ist für mich die Grundvoraussetzung, um überhaupt eine Verbindung zwischen Menschen zu schaffen. Da zählt bei mir keine Hierarchieebene, kein Bildungsgrad und keine Gesellschaftsschicht. Man muss einfach ordentlich miteinander umgehen, und das war hier nicht gegeben.


    Ich habe von Anfang an gesagt, ich werde meine Meinung äußern und auch zu ihr stehen. Ich bin sicherlich auch ein Mensch, der auch Fehler macht, vielleicht sogar täglich. Aber auch wenn der Post emotional und unüberlegt war, er war ehrlich und dazu stehe ich. Es musste einfach raus, ich wäre sonst daran erstickt. Ich hatte von der Absetzung ja zeitnah erfahren. Als Rainer Keßler mich anrief, konnte ich sehr gut nachempfinden wie es ihm wohl zu Mute ist. Du fährst zum Spiel nach München, erfährst so eine Nachricht auf der Hinfahrt, drehst um und fährst zurück, drehst noch einmal um. Das zeigt, wie sehr es in ihm rumort hat. Diese Pressemeldung dann auch noch kurz vor dem Spiel herauszugeben war in meinen Augen auch nicht professionell. Ich finde es einfach nicht in Ordnung, Menschen irgendwo einzusetzen, zu erwarten, dass sie funktionieren wie man es will, und wenn das nicht der Fall ist, sie einfach wieder abzuberufen. Rainer Keßler hat sein Amt als sehr guter Freund von Patrick Banf angetreten, in meinen Augen hat er nichts falsch gemacht.


    Es mag ja sein, dass es eine Investorenliste mit einer entsprechenden Vertraulichkeitsklausel gibt, das aber der Vorstandsvorsitzende des Hauptgesellschafters da außen vor ist, ist für mich ein absolutes Unding. Eine Ausgliederung darf nie zu einem Bruch zwischen Verein und Kapitalgesellschaft führen. Vertrauen und Miteinander sollte in dieser Konstellation Wunsch aller Beteiligten sein. Dieser Fall hat uns Mitgliedern deutlich gezeigt, wo die Schwachstellen dieser Ausgliederung liegen und, dass aus der versprochenen Transparenz ganz schnell ein trübes undurchsichtiges Etwas geworden ist.


    Nun ist ja das Abstimmungsergebnis der Absetzung von Rainer Keßler irgendwie durchgesickert und von der Rheinpfalz öffentlich gemacht worden. Keiner der Aufsichtsräte hat dem widersprochen, so dass man von der Richtigkeit ausgehen kann. Bis auf Patrick Banf, der sich lediglich noch einmal über die Rheinpfalz geäußert hat, haben sich dann auch alle anderen Aufsichtsräte ausführlich über Facebook Gehör verschafft. Damit konnte sich dann auch ein jeder belesen, wie diese Absetzung zu Stande gekommen ist. Aus meiner Sicht war sie falsch, stillos und unbegründet. Rainer Keßler sollte ohne wenn und aber wieder eingesetzt werden.


    Treffpunkt Betze: Das hört sich ganz so an, als wärst du nicht mit allem einverstanden, was auf dem Betzenberg passiert.


    Harald Layenberger: Meiner Meinung nach müsste im Verein einiges geändert werden. Zum Beispiel wäre ich ein großer Befürworter davon, Aufsichtsräte grundsätzlich nach sogenannten Kompetenzbereichen zu wählen. Bei fünf Aufsichtsräten könnte es dann die fünf Kompetenzbereiche: Recht, Steuer und Finanzen, Marketing, Kommunikation und natürlich auch Sport geben. Wie soll denn ein Aufsichtsrat beispielsweise die Arbeit eines Martin Bader oder auch eines jeden anderen Sportvorstandes bewerten, wenn er selbst davon keine Ahnung hat und nicht aus dem Kompetenzbereich Fußball kommt? Das hat gar nichts mit den Kompetenzen der heutigen Aufsichtsräte zu tun, aber es gibt hier einfach keinen Allroundmanager und schon gar keine fünf. Du brauchst für verschiedene Bereiche einfach auch entsprechende Fachleute, die sich dann im Team ergänzen. Synergie ist hier das Zauberwort. Und außerdem lässt sich damit an anderen Stellen auch eine Menge Geld einsparen. Es muss in unserem Verein auch wieder einen direkt von den Mitgliedern gewählten, ehrenamtlichen Präsidenten und Stellvertreter geben. Und wir müssen eine Abteilung für nicht aktive Mitglieder gründen. Der Präsident müsste dann auch einen Sitz im Beirat der GmbH & Co. KG inne haben. Es muss unter den Abteilungen des Vereins einen wesentlich intensiveren Austausch und ein mehr an Miteinander als Gegeneinander geben. Ein Stadionfest sollte idealerweise auch zur Schaustellung des Gesamtvereines dienen. Da könnte man so viel besser machen, wenn alle irgendwie beteiligt wären.


    Treffpunkt Betze: Worin liegt denn jetzt deine Hauptkritik als Fan und wo als Hauptsponsor?


    Ich habe es ja schon mehrfach angerissen, für mich besteht die größte Schwäche in der Kommunikation und in der Außendarstellung unseres Vereins. Hier sehe ich erheblichen Verbesserungsbedarf. Ehrliches miteinander und aufeinander zugehen fängt zum Beispiel bei einer Jahreshauptversammlung an. Oben auf dem Podest sitzen die Protagonisten und unten im Raum die Mitglieder. Alle Mitglieder zusammen sind die Mitgliederversammlung und somit das höchste Organ in einem Verein. Da darfst du doch da oben auf dem Podium nicht nur Dinge schönreden oder eine einstudierte Inszenierung aufführen. Da musst du Rede und Antwort stehen, diskussionsbereit sein und den offenen Dialog pflegen. Nur eine ehrliche Reflektion garantiert ein Miteinander, schafft Gemeinsamkeit und Einigkeit. Was sicherlich nicht zu meinen Stärken gehört ist „ruhig zu sein“, wenn aus meiner Sicht etwas in die völlig falsche Richtung läuft. Das kann ich ganz schlecht, weswegen ich bei der JHV auch direkt wieder erinnert wurde, warum ich nie Mitglied werden wollte. Das ist dann die Sicht von Harry als Fan und Mitglied.


    Als Hauptsponsor hast du dich eigentlich aus dem sportlichen Bereich total raus zuhalten, aber als Fan fällt dir das dann schon das eine oder andere Mal ganz schön schwer. Ich würde mich öffentlich nie negativ über Spieler oder Trainer, Spielsysteme oder Taktiken äußern. Wenn aber der Verein in der Öffentlichkeit ein unschönes Bild abgibt oder für ein anhaltend schlechtes Image sorgt, dann sehe ich es durchaus als mein Recht und meine Aufgabe an, meine Meinung auch kritisch zu äußern. Dann auch öffentlich, schließlich wirbt der Verein auch mit meinem Namen.


    Das allererste Mal war so ein Punkt erreicht, als Michael Frontzeck meinte, er müsse den Kicker Redakteur Schröter-Lorenz öffentlich auflaufen lassen, indem er ihm in der offiziellen Pressekonferenz einen Rüffel erteilte und die Beantwortung seiner Frage verweigerte. Das geht nicht, nicht bei einer offiziellen Spieltagskonferenz. Wenn eine derart persönliche Abneigung besteht, muss entweder der Verein im Vorhinein versuchen, dass dieser Redakteur nicht bei der Pressekonferenz erscheint, oder ich muss als Trainer die Größe besitzen, mit so etwas souverän umzugehen. Wenn er diesem Mann privat ein Interview verweigert, das wäre eine völlig andere Sache und letztlich sein gutes Recht. Aber in einer Pressekonferenz ist er Angestellter des Vereins und muss sich dementsprechend verhalten. Ich habe mich noch am gleichen Abend der Pressekonferenz bei Schröter-Lorenz per WhatsApp als Hauptsponsor für diesen Vorfall entschuldigt. Ich habe mich dann diesbezüglich am darauffolgenden Tag auch mit Martin Bader ausgetauscht und ihn gebeten, mit Frontzeck zu sprechen, damit er sich für diesen Vorfall auch offiziell entschuldigt, was er leider nicht getan hat. Das war für mich nicht in Ordnung. Ein ähnliches Bild in der Öffentlichkeit haben wir jetzt wieder abgegeben. Bei Union Berlin z.B. weiß außer den Mitgliedern kein Mensch, wer der Aufsichtsratsvorsitzende oder die Aufsichtsräte des Vereins sind. Weil alles so abläuft, wie es ablaufen sollte, wenn jemand seine Pflicht erfüllt, Aufsicht zu führen und das operative Geschäft den Operativen überlässt.


    Treffpunkt Betze: War das ein Grund, warum du eigentlich erst ab 20.000 Mitgliedern selbst in den Verein eintreten wolltest?


    Harald Layenberger: Genau. Also es gibt Situationen, da fällt mir Zurückhaltung wirklich schwer, da muss ich dann schon an mich halten um nicht völlig auszuticken. Ich wollte mich immer von „Vereinsklüngeleien“ fernhalten. Nicht Mitglied zu sein, war für mich dabei stets ein Schutzmechanismus. Die Situation des FCK geht mir echt sehr nahe. Meine körperliche Verfassung ist signifikant mit dem Wohl und Weh dieses Vereins verbunden, praktisch ein Spiegelbild meiner Seele. Deswegen geht es mir gerade jetzt auch körperlich nicht sehr gut. Ich habe grundsätzlich etwas dagegen, wenn sich Leute nur im Lichtkegel dieses Vereins sonnen, und nur von der Strahlkraft der Marke FCK persönlich profitieren wollen, ohne dafür dem Verein etwas zurück zu geben. Die 20.000er Marke war deshalb schon als mein Einstieg in den Verein gedacht. Ich wollte damit auch das Mitgliederwerben etwas befeuern. Leider wurde dann das Mitgliederwachstum, auch aufgrund der Gesamtsituation, jäh gestoppt. Mit meinem Mitgliedsbeitritt als lebenslange Mitgliedschaft wollte ich dann wiederum ein Zeichen setzen, um den Abwärtstrend umzukehren. Ein Verein wie der FCK hat eigentlich sehr viel mehr als 20.000 Mitglieder verdient.


    (Der zweite Teil unseres Gesprächs mit Harald Layenberger erscheint am Dienstag, 15. Januar. Darin spricht der FCK-Hauptsponsor unter anderem über sein doppeltes Engagement beim FCK und den Eisernen aus Berlin und über die Bedeutung des Dialogs mit Fans).


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Autoren: Alexander, Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Fußballnostalgie soweit das Auge reicht


    Fußballnostalgie soweit das Auge reicht

    Alex und Gerrit haben gestern aus Muenchen berichtet. Heute singen sie ein Loblied auf traditionelle Werte, die sie gestern im Stadion an der Gruenwalder Strasse entdecken durften.


    Zum Abschluss der Hinrunde wartete auf die Fans des 1. FC Kaiserslautern noch einmal ein ganz besonderes Schmankerl. Erstmals seit 23 Jahren gastierten die Roten Teufel wieder an der Grünwalder Straße auf Giesings Höhen, nachdem sich zuletzt beide Kontrahenten mehrmals bei trostloser Atmosphäre in der Allianz Arena gegenüberstanden.


    Um halb fünf machten wir uns mit dem Treffpunkt-Betze Team auf den Weg nach München. Ohne besondere Verkehrsbehinderungen, nicht wie beim letzten Auswärtsspiel in München gegen Unterhaching, als viele Anhänger mehr als acht Stunden für die Anreise benötigten, kamen wir also um halb 10 an. Fixiert auf die Parkplatzsuche realisierten wir gar nicht, dass wir bereits am Grünwalder Stadion vorbeigefahren waren. Ein Stadion, welches mitten im Stadtteil Giesing liegt und von den hohen Wohnhäusern umgeben ist.

    Bereits vor dem Spiel eine außergewöhnliche Atmosphäre

    Pünktlich um kurz vor zehn machten wir uns dann auf den Weg zum Fantreff des Löwenmagazins im Giesinger Bräu. Hier genehmigten wir uns noch ein Bierchen und kamen dabei mit einigen Löwen-Anhängern ins Gespräch. Trotz des Investor-Frustes über Hasan Ismaik ist dem Großteil der 60-Fans vor allem eines anzumerken – Erleichterung über den sportlichen Aufwärtstrend. „Wir verstehen nicht, wieso ein Investor bei einem Verein einsteigt, um ihn dann verkommen zu lassen. Das macht einfach keinen Sinn“, ärgert sich ein alteingesessener Fan, der bereits seit Jahrzehnten die Löwen im Stadion unterstützt.


    Nach und nach füllte sich der „Stehausschank“. Auch im Außenbereich wurde der Platz langsam rar. Rund zwei Stunden vor dem Spiel stimmten sich insbesondere die Münchner Band Lustfinger mehrmals mit Gesängen auf die bevorstehende Drittligapartie ein. Auch ein gemeinsames „Scheiß Bayern München“ beider Fanlager durfte hier natürlich nicht fehlen.

    Die ersten Eindrücke des Grünwalder Stadions

    Im Stadion angekommen suchten wir also den Presseraum auf. Und bereits hier wartete ein kleiner „Kulturschock“, wenn man großzügigen Räumlichkeiten des Fritz-Walter-Stadions gewöhnt ist. Ein kleiner Raum, mit einer Dachschräge der darüber liegenden Tribüne, der eher aussieht wie eine Abstellkammer. Dennoch hatte das alles seinen Charme. Auch beim ersten Gang ins Innere des Stadions wurde klar: Dieses Stadion hat was und wird von den Löwen-Fans über alles geliebt!

    Das Spiel – der Einsatz stimmt, die Durchschlagskraft fehlt

    Um 14 Uhr ging es dann also los. Mit viel Kampf und Leidenschaft, wie das eben bei einem Drittligaspiel im Mittelmaß zu erwarten ist, beackerten sich die beiden Traditionsclubs. Und auch die Atmosphäre kam allmählich zum Tragen. Immer wieder feuerten die 60er ihr Team aus der Fankurve sowie aus der sogenannten „Stehhalle“, eigentlich einer Sitzplatztribüne, lautstark an. Da hatten auch die sonst so stimmgewaltigen Anhänger des FCK ihre Schwierigkeiten dagegenzuhalten.


    Im zweiten Durchgang schaukelte sich die Partie dann weiter hoch. Nachdem Janek Sternberg kurz vor der Pause mit gelb-rot des Feldes verwiesen wurde, erzielte Efkan Bekiroglu (55.) den sehenswerten Führungstreffer für 1860. Das Grünwalder Stadion glich nun einem Tollhaus, doch die Männer in Rot schlugen in Unterzahl zurück. Timmy Thiele (68.) gelang nach seiner Einwechslung der Ausgleich und damit auch das Ende einer langen Torflaute. Ab diesem Zeitpunkt war der Gästeanhang oben auf und peitschte den FCK trotz Unterzahl ein ums andere Mal nach vorne – ohne Erfolg. Am Ende wurden Mannschaft und Fans einmal mehr bestraft. Quirin Moll (85.) drückte die Kugel über die Linie und ließ die Löwen brüllen. Passend zu diesem sportlichen Katastrophenjahr erfuhren viele mitgereiste Fans erst nach dem Spiel von der Absetzung des Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern e. V., Rainer Keßler. Für Zündstoff in den nächsten Wochen ist also gesorgt.

    Trotz der sportlichen Niederlage ein Tag, der sich gelohnt hat

    Auch wenn der FCK-Tross am Ende wieder einmal mit leeren Händen nach Hause fuhr bleibt festzuhalten, dass das Spiel in München eines gezeigt hat. Tradition ist im Fußball längst nicht mehr alles. Dennoch lohnt es sich jene Dinge zu bewahren, die solch großartige Clubs wie den TSV 1860 München oder den 1. FC Kaiserslautern ausmachen. Die Liebe, mit der die Fans des TSV ihr Team unterstützen und dem Stadion huldigen, ist bemerkenswert.


    M60FCK (2:1): Bilder aus dem Stadion an der Gruenwalder Strasse.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #M60FCK: Traditionsduell im Mittelmaß


    #M60FCK: Traditionsduell im Mittelmaß

    Der 1. FC Kaiserslautern befindet sich trotz des Auswärtssieges in Meppen weiterhin in Abstiegsgefahr. Im letzten Spiel des Jahres, bei den Münchner Löwen, geht es erneut um die Frage, ob der FCK im neuen Jahr doch noch einmal oben angreifen kann oder sich eher auf den Klassenerhalt konzentrieren muss.


    Zumindest die Gegentorflut der letzten Wochen konnte der neue Trainer der Roten Teufel, Sascha Hildmann, in seinen ersten beiden Spielen einstellen. Zuletzt blieben die Pfälzer zwei Mal ohne Gegentreffer. In der Offensive fehlt aber weiterhin die Durchschlagskraft. Timmy Thiele, vor der Saison als große Sturmhoffnung an den Betzenberg gewechselt, wartet mittlerweile seit zwölf (!) Spielen auf seinen dritten Saisontreffer – zu wenig, um ganz oben mitmischen zu können. Generell erzielten die Roten Teufel in den vergangenen sechs Spielen nur zwei magere Treffer (in Rostock und in Meppen).


    Der Abstand zu den Aufstiegsrängen ist auf satte zwölf Punkte angewachsen. Nach unten haben die Lauterer hingegen nur fünf Zähler Abstand zum ersten Abstiegsplatz. Der Blick muss also, zumindest vor der Partie bei den Sechzigern, erstmal nach unten gehen. Mit einem zweiten Auswärtssieg in Folge (wann hat es das eigentlich das letzte Mal gegeben?) könnte der FCK aber zumindest mit einer kleinen Euphoriewelle ins neue Jahr starten, um doch nochmal das Feld von hinten aufzurollen.


    Andererseits könnte der 1. FC Kaiserslautern bei einer Pleite oder einem Remis auch die letzten Aufstiegshoffnungen abhaken. In diesem Fall ginge es im Jahr 2019 dann erstmal nur um den sportlichen Klassenerhalt. Trotz allen Widrigkeiten freuen sich die FCK-Anhänger, die teilweise mit einem vom Fanbündnis FCK organisierten Sonderzug anreisen werden, auf das Wiedersehen mit den Freuden von der Grünwalder Straße. Unvergessen ist bis heute die legendäre Zugtour im Jahr 1995 mit großer Fanfreundschaftsfeier.

    Die Lage vor dem Spiel

    Auch wenn die Fanfreundschaft in den vergangenen Jahren etwas eingeschlafen ist, pflegen auch heute noch viele Anhänger beider Clubs eine enge Freundschaft. Diese wird auf dem Platz aber keine Rolle spielen. Zu wichtig wären für beide Kontrahenten drei Punkte, um das Jahr mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen. Während die Formkurve der Roten Teufel mit vier Punkten aus den vergangenen zwei Spielen zumindest leicht nach oben zeigt, musste der TSV zuletzt eine bittere Heimpleite gegen den FC Carl Zeiss Jena einstecken.


    Auch neben dem sportlichen Geschehen ging es nach der Jahreshauptversammlung hoch her. Rund 12 Millionen Euro fehlen dem FCK für die kommende Drittligalizenz. Die angestrebte „Partnerschaft“ mit einem Investor wird aber laut Aussage vom Aufsichtsratsvorsitzenden Patrick Banf noch keinen Einfluss auf die Lizenz für die kommende Spielzeit haben. Spannende Wochen stehen dem FCK also auch über die Festtage bevor, denn woher sollen die zwölf Millionen kommen, wenn nicht von einem Investor?

    Unsere Roten Teufel

    Auch personell könnte Sascha Hildmann wieder überraschen. Florian Pick, der sich zuletzt mit seinem unbekümmerten Auftreten in die Startelf spielte, scheint vorerst gesetzt zu sein. Timmy Thiele könnte nach seiner langen Torflaute in München erstmals von der Bank kommen. Zu sehr ließ sich Hildmann auf der Pressekonferenz vor dem Spiel aber noch nicht in die Karten schauen. Zudem sind mehrere Spieler für das letzte Spiel des Jahres fraglich. Hinter den Einsätzen von Mads Albaek (Adduktorenprobleme), Janek Sternberg (Grippe) und Julius Biada (Knieprobleme) steht noch ein großes Fragezeichen. Alle drei Akteure mussten unter der Woche mit dem Training pausieren. Zumindest Theo Bergmann ist zurück im Mannschaftstraining. „Wir hoffen, dass wir alle angeschlagenen Spieler bis Samstag hinbekommen. Alle Spieler die mitfahren, sind so fit, dass sie auch von Beginn an spielen können“, sagt Sascha Hildmann, Coach des FCK.

    Unser Gegner

    Unsere Freunde aus München konnten den Schock des Zwangsabstieges in die Regionalliga mittlerweile hinter sich lassen. Nach nur einem Jahr gelang in zwei packenden Relegationsspielen gegen den alten FCK-Rivalen aus Saarbrücken die schnelle Rückkehr in den Profifußball. Mit dem momentanen zwölften Tabellenplatz sind die Löwen vorerst im Soll, jedoch beträgt der Abstand auf einen Abstiegsplatz nach der Niederlage gegen Jena nur noch drei Punkte.


    Bereits drei Mal musste 1860 den Platz im heimischen Stadion als Verlierer verlassen – eine Chance für den FCK? Eine Formkurve lässt sich beim TSV nicht so einfach ableiten. Die Saison gleicht bisher, ähnlich wie beim FCK, einem Auf und Ab. Dies wirft die spannende Frage auf, welches Gesicht die beiden Traditionsklubs wohl am Samstag an den Tag legen werden.

    Daten, Fakten, Statistiken

    • Insgesamt 60 Mal begegneten sich der FCK und die Münchner Löwen bislang in einem Pflichtspiel.

    • Die Bilanz spricht hierbei mit 28 Siegen, 17 Unentschieden und 15 Niederlagen klar für unsere Roten Teufel.

    • Die letzten beiden Partien gewann der FCK jeweils mit 1:0 (2017 und 2018).

    • Die letzte Niederlage in München ist derweil etwas her. Im Jahr 2007 musste sich der FCK mit 3:1 geschlagen geben.

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Cheftrainer Sascha Hildmann: „Siege tun immer gut. Die Situation war für die Mannschaft nicht einfach in den letzten Wochen. Wir haben uns im Meppen mit einem leidenschaftlich erkämpften Sieg belohnt. Mit 1860 München kommt die nächste Herausforderung auf uns zu, wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Die 60er sind zu Hause eine sehr spielstarke Mannschaft und haben zuletzt unglücklich gegen Jena verloren. Wir tun gut daran, 60 sehr ernst zu nehmen und wissen um die Qualitäten von Grimaldi und Mölders vorne im Sturm. Zudem müssen wir kreativ, aggressiv und leidenschaftlich auftreten.“

    Voraussichtliche Aufstellung

    Hesl – Dick, Kraus, Hainault, Schad – Fechner, Sickinger, Pick, Hemlein, Zuck – Huth

    Faninfos

    Das Stadion an der Grünwalder Straße ist erwartungsgemäß restlos ausverkauft. Alleine der FCK hätte 6000 Tickets absetzen können. Insgesamt passen aber „nur“ rund 15.000 Fans ins Stadion, sodass die Roten Teufel mit einer Unterstützung von rund 1500 Fans rechnen können. An dieser Stelle möchten wir auch nochmal auf den Fantreff der Freundschaft „Im Stehausschank des Giesinger Bräu“ ab 10:00 Uhr aufmerksam machen. Kommt alle zusammen und stimmt euch gemeinsam auf die Drittligapartie ein. Alle weiteren Infos für Auswärtsfahrer findet ihr unter www.fck.de. Das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze wird auch über das Auswärtsspiel in München live vor Ort berichten. Mehr zum Spiel dann am Samstag unter http://www.treffpunkt-betze.de/liveticker.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #FCHFCK: Die „Unzerstörbar“ reist zur Kogge


    #FCHFCK: Die „Unzerstörbar“ reist zur Kogge

    Nach der letzten Niederlage gegen Energie Cottbus wartet auf die Roten Teufel die nächste richtungsweisende Aufgabe. In Rostock geht es vor allem um den Anschluss an die Tabellenspitze.


    Dem 1. FC Kaiserslautern steht in Rostock die längste Auswärtsfahrt der Saison bevor. Rund 770 Kilometer trennen den Betzenberg vom Rostocker Ostseestadion. Nach der 0:2-Heimniederlage gegen Energie Cottbus stehen die Roten Teufel erneut unter Zugzwang – wie bereits so oft in dieser Spielzeit. Am späten Samstagnachmittag wird sich zeigen, ob das Flaggschiff des FCK, die Unzerstörbar, oder doch die hanseatische Kogge sich weiterhin im Fahrwasser zur zweiten Liga befindet.


    Nach 14 Spieltagen verkörpert der FCK das absolute Mittelmaß der dritten Liga. Den Sprung auf Platz drei haben die Roten Teufel zuletzt verpasst. Das Abstürzen auf den neunten Tabellenplatz war die Folge der zweiten Heimniederlage in dieser Spielzeit. Beim Duell zwischen Hansa Rostock und dem FCK kommt es nun zu einem Duell mit Bundesligahistorie.


    Die Kogge ist mit 22 Punkten gut in die Saison gestartet und liegt nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz, den derzeit der SV Wehen Wiesbaden innehat. Auch der 1. FC Kaiserslautern liegt weiterhin nur drei Zähler hinter dem SVWW. Für beide Teams bietet sich also einmal mehr die Chance ganz oben anzuklopfen. Die Vorzeichen stehen dabei gar nicht so schlecht für die Jungs vom Betzenberg.


    Bislang trafen die Hanseaten und der FCK insgesamt 28 Mal aufeinander. Die Bilanz spricht mit 13:10 Siegen für die Pfälzer. Dabei kann sich auch die jüngste Historie sehen lassen, denn die letzten drei Partien im Rostocker Ostseestadion konnte Kaiserslautern für sich entscheiden. Zuletzt trafen sich die beiden Kontrahenten zwei Mal im DFB-Pokal (2012 und 2015). Beide Male konnten sich die Roten Teufel knapp durchsetzen. Auch das letzte Ligaspiel in Rostock konnte gewonnen werden. Am 05. Dezember 2009 traf ein gewisser Adam Nemec zum 1:0 und sorgte für den Auswärtssieg des FCK.

    Die Lage vor dem Spiel

    Der 1. FC Kaiserslautern musste durch die Niederlage in Cottbus ein paar Teams in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Der Abstand auf den ersten direkten Aufstiegsplatz beträgt sechs Punkte (Preußen Münster). Erstmal gilt es jedoch den Relegationsplatz ins Visier zu nehmen. Während Rostock mit einem Sieg die Möglichkeit hätte diesen zu erklimmen, könnte der FCK unter Mithilfe der Konkurrenz zumindest die Punktgleichheit herstellen.


    Ganz so blauäugig, um nur nach oben zu schauen, sollte der FCK-Fan aber nicht sein, denn bei einer Niederalge droht vorerst wieder der Abstiegskampf. Aufgrund der Ausgeglichenheit in Liga drei liegen derzeit Himmel und Hölle nah beieinander. Umso wichtiger ist die richtungsweisende Partie an der Ostsee.

    Unsere Roten Teufel

    Aufgrund der weiten Anreise machen sich Team und Trainer bereits am Donnerstagmittag mittels Flugzeug auf den Weg in den Nordosten. „Janek Sternberg wird aufgrund seiner fünften gelben Karte fehlen. Lukas Gottwalt wird dafür in den Kader rücken“, sagte Michael Frontzeck im Vorfeld der Partie. Gut möglich also, dass die Viererkette durch Florian Dick und Lukas Gottwalt neu ergänzt wird. Dominik Schad wird somit als Linksverteidiger agieren, während Dick sein Comeback auf der rechten Seite geben kann. Fraglich ist hingegen noch, ob André Hainault oder Lukas Gottwalt neben Kevin Kraus in der Innenverteidigung auflaufen werden. „Aus den letzten zwölf Pflichtspielen haben wir zwei verloren. Ich denke, dass sich die Mannschaft in den letzten Wochen wirklich stetig gesteigert hat. Bis zum Winter möchten wir definitiv in Schlagdistanz bleiben“, sagte Frontzeck.

    Unser Gegner

    Der FC Hansa Rostock konnte bereits in Liga und Pokal überzeugen. In der zweiten Runde des DFB-Pokal scheiterte Hansa erst im Elfmeterschießen an Erstligist Nürnberg. Auch in der Liga können die Hanseaten bisher auf eine gelungene Spielzeit zurückblicken. Mit Platz sechs in der Tabelle befindet sich die Kogge weiterhin in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen.


    Die Sehnsucht nach den großen Fußballbühnen der Republik ist im hohen Norden ähnlich groß wie am Betzenberg. Bereits fünf Spielzeiten hat Hansa nun in der dritten Liga hinter sich. Die Feste im Pokal zeigen, wie sehr die Menschen sich die Rückkehr in die zweite Bundesliga wünschen. Die aktuelle Formkurve des FC Hansa gibt hier durchaus Anlass zur Hoffnung. Seit nunmehr sieben Spielen ist die Kogge ungeschlagen (4 Siege, 3 Unentschieden). Die letzte Niederlage datiert vom 25. September im Heimspiel gegen Preußen Münster (1:4). Höchste Zeit die Serie der Rostocker zu beenden.

    Daten, Fakten, Statistiken

    • Der FCK und Hansa Rostock trafen bisher 28 Mal aufeinander (13 Siege, 5 Unentschieden, 10 Niederlagen).

    • Die letzten drei Spiele im Ostseestadion konnten die Roten Teufel für sich entscheiden. Bei Auswärtsspielen eine Statistik mit Seltenheitswert.

    • Die letzte Niederlage datiert vom 23.04.2010 (0:1), als der FCK den Aufstieg aus eigener Kraft verpasste. Einen Tag später feierten die Roten Teufel dank der Schützenhilfe des FSV Frankfurt im Duell gegen Augsburg die Rückkehr in die 1. Bundesliga.

    Stimmen zum Spiel

    FCK-Cheftrainer Michael Frontzeck: „Bereits am Freitag werden wir in Rostock trainieren. Es ist ein attraktives Spiel und ein wunderbares Stadion. Rostock ist eine gute Mannschaft, daher erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe. Wenn man hört, dass 1000 Leute den Weg aus Kaiserslautern auf sich nehmen, ist es selbstredend, dass wir alles auf dem Platz lassen werden. Zudem ist Rostock eine spielstarke Mannschaft, daher wird es wichtig sein, dass wir eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive finden“.

    Voraussichtliche Aufstellung

    Hesl – Dick, Kraus, Gottwalt, Schad – Löhmannsröben, Albaek, Hemlein, Bergmann, Zuck - Thiele

    Faninfos

    Zum weitesten Auswärtsspiel der Saison pilgern rund 1000 rot-weiße Schlachtenbummler an die Ostsee. Tageskarten für den Gästeblock sind also noch in ausreichenden Mengen vor Ort erhältlich. Aufgrund einiger Vorfälle in den vergangenen Begegnungen sei den FCK-Fans ans Herz gelegt, dass sie sich nur in kleineren Gruppen und nicht alleine rund um das Ostseestadion aufhalten sollten. Alle weiteren Infos für Auswärtsfahrer findet ihr unter www.fck.de. Das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze wird auch über das Auswärtsspiel in Rostock berichten. Alles Wichtige dazu findet ihr in unserem Liveticker.


    Quelle: Treffpunkt Betze