Beiträge von Jeremy

    Diskussionsthema zum Artikel: Kampf, Comeback, R(ache)


    Kampf, Comeback, R(ache)

    Der 1. FC Kaiserslautern kämpft, beißt und spielt sich zu einem verdienten 4:3-Auswärtssieg. Ein Fußballfest voller Gewinner, Emotionen und der Hoffnung auf sportlich bessere Zeiten.


    Wenn der 1. FC Kaiserslautern Spitzenspiele um 20:30 Uhr bestreitet, ist Dramatik vorprogrammiert. Auch am Samstag konnte der FCK, der eine Woche zuvor den SC Paderborn souverän mit 3:0 nach Hause geschickt hatte, mit viel Selbstvertrauen zum Tabellenführer Fortuna Düsseldorf reisen. Etwas überraschend kehrte Boris Tomiak nach überstandener Bänderverletzung für Filip Kaloc in die Startelf zurück. Ansonsten vertraute Markus Anfang der gleichen Elf und Grundformation, die schon gegen Paderborn erfolgreich war.


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    Fortuna zu langen Bällen gezwungen


    Eine der wichtigsten Betze-Tugenden ist die körperliche Präsenz. Und der FCK war von Beginn an hellwach und ließ sich nicht hinten rein drängen. Die Fortuna hatte in der Anfangsphase zwar viele Ballkontakte, kam aber nicht wirklich zum Abschluss. Den ersten Schuss gab David Kownacki in der 11. Minute ab, doch die Abwehr der Pfälzer konnte den Schuss entschärfen.


    Vorne liefen die Roten Teufel über weite Teile des Spiels sehr diszipliniert an, entsprechend konnte sich die Fortuna kaum durchkombinieren. Ache, Hanslik und Yokota machten vorne viele Meter und sorgten für Druck. Hinter diesem Trio standen Boris Tomiak und Afeez Aremu ebenfalls relativ hoch und liefen die Zwischenräume zu. Das 6er-Duo verzeichnete laut Fotmob drei abgefangene Bälle und neun weitere Balleroberungen, was vergleichsweise sehr gute Werte sind. In der Folge waren die Fortunen gezwungen, lange Bälle zu spielen, um zu Chancen zu kommen. So auch in der 14. Minute: Nach einem Steilpass der Hausherren erobert Jan Elvedi den Ball und spielt auf Daisuke Yokota. Dieser lässt seinen Gegenspieler mit einem seiner zahlreichen Dribblings souverän stehen und flankt in die Mitte, wo Daniel Hanslik den Ball ins Tor einschiebt.

    Wie beim Boxkampf


    Die durchaus erwartbare Leistungssteigerung und die lange Druckphase der Hausherren nach dem Führungstreffer forderte von der FCK-Abwehr, insbesondere von den Außenverteidigern Jean Zimmer und Florian Kleinhansl, einen hohen Einsatz. Beide zeigten in dieser Phase eine solide Defensivleistung. Laut bundesliga.de bestritt Kleinhansl die meisten Zweikämpfe des Spiels (12) und gewann 8 davon. Das ist eine sehr ordentliche Quote. Die Betze-Abwehr ließ nur wenig zu, vor allem durch die Mitte kam der Tabellenführer nicht durch, da auch Luca Sirch als Abwehrchef wieder ein Top-Spiel ablieferte.


    Doch die Roten Teufel wären nicht die Roten Teufel, wenn ihnen nicht immer wieder individuelle Fehler unterlaufen würden. Julian Krahl, der in dieser Saison eine souveräne Leistung zeigt, traf beim Klärungsversuch nach einer Ecke nicht den Ball, sondern mit beiden Fäusten Gesicht und Kopf des Fortunen Kownacki. Der Stürmer musste wenige Minuten später verletzt ausgewechselt werden. Folgerichtig gab es Elfmeter und eine gelbe Karte für Julian Krahl. Eine ähnliche Situation gab es bereits gegen Paderborn, wo der FCK und Julian Krahl mit Glück davon kamen. Aber auch darüber hinaus war das Spiel der Lautrer in einigen Phasen immer wieder von Unkonzentriertheiten geprägt. Im Spielaufbau fiel vor allem Florian Kleinhansl durch leichtfertige Ballverluste auf. Und als die Hausherren in der 49. Minute in Führung gingen, ließ sich Jean Zimmer mit einer einfachen Finte viel zu leicht ausspielen.

    Funkelnde neun Minuten


    Aber im Fußball muss das Glück manchmal auch erzwungen und erkämpft werden. War es vor einem Jahr eine Cola-Flasche, die die Wende brachte, so war es diesmal der linke Pfosten. Statt auf 3:1 zu erhöhen, kassierten die Hausherren innerhalb von neun Minuten drei Treffer und damit die zweite Saisonniederlage. Berechtigte Kritik auf der einen, Anerkennung auf der anderen Seite. Es war Jean Zimmer, der sich den Ball erkämpfte, mit viel Tempo durchs Mittelfeld marschierte und Daisuke Yokoto bediente. Yokota, der wie kaum ein anderer im Lautrer Kader für inverses Flügelspiel steht, verwandelte in bester Arjen-Robben-Manier zum 2:2-Ausgleich. Ein Traumtor.


    Unter den Augen von Ex-Trainer Friedhelm Funkel gelang es den Gästen nun, den Sieg zu erzwingen. Trainer Markus Anfang motivierte seine Spieler immer wieder, weiter Druck zu machen - und sie nahmen die Kommandos an. Diesmal war es der immer leidenschaftlich spielende Hanslik, der einen entscheidenden Zweikampf gewann und auf Ache ablegte. Und nur fünf Minuten später versenkte Hanslik den Ball zum zweiten Treffer im Tor der Fortunen.

    Nicht nachlassen!


    Afeez Aremu, der bekanntlich eine lange Leidenszeit hinter sich und hat, von den aktuellen Umstellungen des Trainers jedoch mit am meisten profitiert, war mit einer Passquote von 95 Prozent bei 22 gespielten Pässen der erfolgreichste Passspieler des Spiels. Laut bundesliga.de hatte er eine Passeffizienz von +1,1, d.h. er brachte mehr Pässe an den Mann als von der KI vorhergesagt, gemessen am Schwierigkeitsgrad der Pässe. Hervorzuheben sind auch die drei Innenverteidiger der Lautrer: Jan Elvedi, Luca Sirch und Jannis Heuer nahmen jeden Zweikampf an und warfen sich nach Möglichkeit in jeden Ball.


    Wahnsinn. Erst der Tabellendritte, dann der Tabellenführer. In Summe holten die Pfälzer sechs Punkte gegen zwei Aufstiegsaspiranten. Leistung und Einsatz stimmten in beiden Spielen. Auffällig ist allerdings, dass die Lautrer noch sehr viele individuelle Fehler in ihrem Spiel haben. Die gilt es natürlich abzustellen. Demnächst wird auch Aaron Opoku wieder dabei sein, der in den ersten fünf Spielen wohl der beste FCK-Spieler war. Man darf gespannt sein, wie er sich in die neue Spielweise von Markus Anfang einfügt. Und man darf gespannt sein, wie sich der 1. FC Kaiserslautern in den kommenden Wochen außerhalb der Spitzenspiele präsentieren wird.

    Diskussionsthema zum Artikel: Die Fans und der (mangelnde) Respekt


    Die Fans und der (mangelnde) Respekt

    Der FCK ist ein Verein mit vielen positiven Werten. Doch gerade der Umgang der Fans untereinander scheint in der jüngeren Vergangenheit an Bedeutung verloren zu haben. Ein Kommentar.


    Neben den sozialen Netzwerken haben die Fans des 1. FC Kaiserslautern auch in einer Vielzahl von Foren die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Dieses Engagement ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings ist zu beobachten, dass manche Diskussionen zunehmend unsachlich geführt werden. Dabei treten nicht selten Argumente in den Hintergrund, stattdessen überwiegen unsachliche Kommentare und teilweise Beleidigungen. Der Umgangston wird an manchen Tagen rauer. Es ist zu wünschen, dass Fans respektvoller miteinander umgehen. Schließlich verbindet die Liebe und Verbundenheit zum Verein.


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    Respektvoller Umgang sollte gelebte Praxis sein


    Bei der Vielzahl von Foren, Gruppen und Kanälen ist eine konsequente Moderation vermutlich nicht möglich. Umso wichtiger ist es, dass Fans und Mitglieder selbst Verantwortung übernehmen, um die Qualität der Diskussionen zu verbessern. Konstruktive Kritik zu üben und den Dialog auf sachliche Themen zu lenken, sollte ein Wert sein, der alle miteinander verbindet. Die Förderung einer positiven Gesprächskultur kann zudem durch den Austausch von Best Practices und Beispielen gelungener Diskussionen erfolgen. Regelmäßige Treffen oder Workshops können dazu beitragen, die Kommunikationskultur im Verein zu optimieren. Ein respektvoller Umgang miteinander sollte nicht nur eine Erwartung, sondern eine gelebte Praxis sein, um den Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Verein zu stärken.

    Nichts spricht gegen eine kritische Betrachtung


    Es gibt gewiss eine Vielzahl von Punkten, die einer kritischen Betrachtung bedürfen. Dazu gehören die Leistungen einzelner Spieler ebenso wie die Entscheidungen der Verantwortlichen. Letztlich kommt es aber auf den Ton an. In Erinnerung geblieben ist mir beispielsweise das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück in der vergangenen Saison. Bei diesem Spiel wurde Lex-Tyger Lobinger, der damals noch beim FCK unter Vertrag stand, mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen. Diese Szenen waren alles andere als angenehm. Fast genau ein Jahr zuvor stand Lobinger nach dem Tod seines Vaters mit Tränen in den Augen vor der Kurve.


    Ein Jahr später wurde also ein Spieler, der sich nichts hatte zuschulden kommen lassen, quasi vom Betzenberg verscheucht. Ein weiteres Beispiel für den unprofessionellen Umgang mit Spielern ist Jean Zimmer. Das Lautrer Urgestein sieht sich nach Spieltagen regelmäßig einer Vielzahl von unsachlichen Kommentaren in den sozialen Medien ausgesetzt. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel und zeugt von mangelndem Respekt gegenüber den Spielern.

    Wenn die Menschlichkeit verloren geht


    Für mich persönlich macht es teilweise den Anschein, dass oft vergessen wird, dass hinter den Personen, die man angreift, auch Menschen stehen. Es fehlt einfach die Menschlichkeit in den Aussagen mancher Fans. Auch Enis Hajri war solchen Anfeindungen ausgesetzt. Sicherlich hat er Fehler gemacht und wird sie auch weiterhin machen. Für kritische Töne, die umgarnt sind von Beleidigungen, die weit unter die Gürtellinie gehen, bis hin zu rassistischen Äußerungen, darf es keine Toleranz geben.


    Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Fans sich der Wirkung ihrer Worte bewusst sind. Die Verantwortung für die Stimmung und vor allem für den Umgang miteinander liegt nicht nur bei den Vereinsverantwortlichen, sondern auch bei jedem einzelnen Fan. Ein respektvoller Umgang gegenüber Spielern und anderen Beteiligten sollte nicht nur ein idealistisches Ziel sein, sondern eine gelebte Realität, die den Verein in seiner Gesamtheit widerspiegelt. Der Austausch von Meinungen und konstruktiver Kritik ist wichtig, darf aber nicht auf Kosten von Anstand und Menschlichkeit gehen. Durch gegenseitigen Respekt und eine gemeinsame Wertebasis kann eine positive und unterstützende Gemeinschaft entstehen, die dem FCK und seinen Mitgliedern gerecht wird. Oder wie Norbert Thines einst sagte: "Ich weiß auch, was Pfälzer, wenn sie zusammenhalten, bewegen können".

    Diskussionsthema zum Artikel: Komm schon, Richie!


    Komm schon, Richie!

    Richmond Tachies Saisonstart verlief alles andere als zufriedenstellend. Lag es an seiner Einstellung oder wurde er Opfer des neuen Systems unter Anfang? Eine Analyse.


    Die Leistungskurve von Richmond Tachie beim 1. FC Kaiserslautern zeigt derzeit nach unten. Die ersten beiden Spieltage verliefen für den 25-Jährigen nicht optimal. In Fankreisen wird der gebürtige Berliner bereits kritisch beäugt. Worin liegen die Ursachen? Fehlt es an Motivation - oder ist Tachie gar ein Opfer des Systems? Es ist wohl eine Kombination aus mehreren Faktoren.


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    Motivation und mangeldes Selbstvertrauen


    Vermehrt war in Fanforen und sozialen Medien nach den ersten beiden Spielen zu lesen, Richmond Tachie agiere lustlos. Auf den ersten Blick scheint das auch zu stimmen, denn es fehlt ihm an Ausstrahlung. Doch das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein. Der Berliner war schon immer ein introvertierter Spielertyp. Betrachtet man sein Pendant auf der anderen Seite, Aaron Opoku, so lassen sich deutliche Unterschiede feststellen. Opoku gehört zu den Spielern, die sehr aktiv am Spiel teilnehmen, ins Dribbling gehen und Pässe fordern. Tachie ist eher der Typ für das Kombinationsspiel und tiefe Läufe. Beide Stile haben ihre Vor- und Nachteile. Tachie lässt sich teilweise bis zur Mittellinie fallen und spielt dort einen Pass nach außen zu den Außenverteidigern oder zu einem der zentralen Mittelfeldspieler. Anschließend sprintet er nach vorne und fordert einen Doppelpass. In den ersten beiden Spielen bekam er diesen nicht oder der Pass kam nie bei ihm an.


    Das ist eines der wesentlichen Probleme, die Tachie daran hindern, ins Spiel zu finden. Gegen Fürth hatte der Deutsch-Ghanaer mit 21 Sprints die zweitmeisten im FCK-Team gehabt. Dies lässt nicht unbedingt auf mangelnde Motivation schließen. Deutlich verbesserungswürdig ist allerdings sein Zweikampfverhalten. Gegen Fürth hat Tachie in zehn Duellen den Kürzeren gezogen. Der 25-Jährige ist kein physisches Monster und war es auch noch nie. Allerdings fehlt ihm derzeit das Durchsetzungsvermögen, das er im letzten Jahr phasenweise unter Beweis stellen konnte. Zudem zeigt er kaum noch überragende Dribblings und wirkt teilweise unsicher am Ball. Man merkt, dass ihm das Selbstvertrauen fehlt, das er schnell aufbauen muss, um sich zu verbessern und der Mannschaft weiter zu helfen.


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    Tachie: Ein Rollenopfer?


    Ist Richmond Tachie überhaupt als Flügelspieler einzuordnen? Seine besten Leistungen im Trikot der Roten Teufel zeigte er im Sturmduo mit Ache auf der Halbposition. Diese Position ist im neuen Angriffssystem von Markus Anfang nicht vorgesehen. Grundsätzlich verfügt Tachie zwar über alle wesentlichen Eigenschaften eines Flügelstürmers, insbesondere was Tempo, Übersicht und Flankenqualität betrifft. Ein entscheidendes Defizit stellt jedoch die von Markus Anfang geforderte 1-gegen-1-Stärke dar, für die Tachie im Vergleich zu einem spielstarken Kreativkopf wie Opoku deutlich weniger Qualitäten mitbringt. Als Außenspieler zeichnet sich der 25-Jährige vor allem durch seine Fähigkeiten als Flanken- und Vorlagengeber aus.


    Doch Tachie kann nicht alle Aufgaben auf der rechten Seite alleine bewältigen. Auch die Spieler aus den dahinter liegenden Reihen, wie Filip Kaloc und Jean Zimmer, sind gefordert, ihre Leistungen zu optimieren. Nach den ersten beiden Spieltagen drängt sich der Eindruck auf, dass Tachie oft auf sich allein gestellt ist, kaum Unterstützung von seinen Mitspielern erhält und zudem kaum Anspielstationen im vorderen Drittel hat. Hanslik zeigt vollen Einsatz, ist aber oft hinter den beiden Flügeln zu finden. Es fehlt ein Stürmer, der die gegnerischen Spieler bindet, um Tachie mehr Freiraum zu verschaffen. Es fehlt ein Stürmer, der auch Flanken verwerten kann.

    Nicht die besten Bedingungen


    Kurzum: Richmond Tachies aktuelle Leistungen beim 1. FC Kaiserslautern werden von einer Vielzahl verschiedener Faktoren beeinflusst, die sowohl in ihm als Spielertyp als auch im System begründet liegen. Dem 25-Jährigen fehlt derzeit noch das Selbstvertrauen, um seine Stärken voll ausspielen zu können. Gleichzeitig sind seine Leistungen aber nicht nur auf das System zurückzuführen. Der Rechtsfuß muss auch an sich arbeiten, seine Laufwege und die Kommunikation mit seinen Mitspielern verbessern und wieder mehr erfolgreiche Dribblings umsetzen.


    Dennoch bleibt die Erkenntnis, dass Tachie im aktuellen System und in seiner aktuellen Rolle nicht die besten Bedingungen vorfindet, um sein Potenzial abzurufen. Für eine erfolgreiche Wende muss sowohl an seinen Fähigkeiten als auch an der Teamstrategie gefeilt werden. Nur so kann Tachie wieder in Form kommen und dem Team die entscheidenden Impulse geben.

    Diskussionsthema zum Artikel: NeuAnfang am Betzenberg: Hengens letzte Chance?


    NeuAnfang am Betzenberg: Hengens letzte Chance?

    Markus Anfang übernimmt das Ruder beim FCK. Mit kontroversen Entscheidungen und der Hoffnung auf eine offensive Spielweise wird seine Amtszeit von Spannung und Skepsis begleitet.


    Auf dem Betzenberg werden künftig Markus Anfang und sein Co-Trainer Florian Junge an der Seitenlinie stehen. Die Verpflichtung des 49-Jährigen lässt auf eine offensive Spielweise hoffen. Dennoch ist die Personalie umstritten und reiht sich auf den ersten Blick in die Liste der „unpopulären Entscheidungen” von Geschäftsführer Thomas Hengen ein. Die Besetzung des Cheftrainerpostens mit Markus Anfang könnte sich für Hengen als die letzte Chance erweisen, eine erfolgreiche Trainer-Entscheidung zu treffen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass der ehemalige Trainer von Dynamo Dresden über einen gewissen „Stallgeruch” verfügt. Sollte diese Entscheidung jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein, könnte Hengens Schicksal sehr eng mit dem von Markus Anfang verbunden sein.


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    Ballbesitzfußball uffm Betze


    Thomas Hengen hat mehrfach betont, dass ihm die Ausrichtung auf Offensivfußball ein besonderes Anliegen ist. Mit Markus Anfang hat der Geschäftsführer einen Trainer verpflichtet, der eine solche Spielweise befürwortet. Der gebürtige Kölner bevorzugt ein 4-3-3-System, in dem die Außenverteidiger eine offensivere Rolle einnehmen. Diese Spielweise ist in Deutschland vor allem durch Pep Guardiola populär geworden. In Dresden praktizierte Anfang ein 4-1-4-1, in Köln agierte er recht erfolgreich mit einer Dreierkette im 3-5-2.


    Es lässt sich jedenfalls prognostizieren, dass sich die Anhänger des FCK auf attraktiven Ballbesitzfußball freuen dürfen. Diese taktische Ausrichtung hat es seit der Ära von Kosta Runjaic nicht mehr gegeben. Bei Anfangs letzter Station Dynamo Dresden fiel auf, dass seine Mannschaft im Ligavergleich deutlich mehr Torchancen kreierte, mehr Schüsse abfeuerte, mehr erfolgreiche Dribblings absolvierte und mehr Ballkontakte im gegnerischen 16er hatte. In allen statistischen Kategorien wies Dresden die höchsten Werte innerhalb der Liga auf. Des Weiteren fiel Dynamo mit durchschnittlich 55 Prozent Ballbesitz auf.

    Kontroverse Person


    Markus Anfang fiel bereits als Spieler durch kontroverse Handlungen auf. In der Saison 2003/2004 wurde er als Spieler des 1. FC Kaiserslautern zusammen mit Steffen Freund und Thomas Hengen suspendiert. Wenig später verließ Anfang den Verein. Bei Werder Bremen verlor Anfang zusammen mit seinem Co-Trainer Florian Junge wegen eines Skandals seinen Trainerjob. Beide hatten sich gefälschte Impfpässe ausstellen lassen. In der Folge verloren sie nicht nur ihren Job bei Werder Bremen, sondern wurden auch vom DFB für zwölf Monate vom aktiven Fußballgeschehen ausgeschlossen. Zudem sah sich Anfang einer strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt, die mit einer Geldstrafe in Höhe von 36.000 Euro durch das Amtsgericht Bremen endete.


    Eine weitere unschöne Szene ereignete sich in Dresden und betraf Kyu-Hyun Park, der damals unter Markus Anfang spielte. Im Spiel gegen den FSV Zwickau wurde Park an der Seitenlinie gefoult und verletzte sich dabei so schwer. Während der Szene gestikulierte Anfang, dass Park sofort aufstehen und weiterspielen solle. Aufgrund der Verletzungen, die Park durch das Foul erlitten hatte, konnte er das Spiel nicht fortsetzen und wurde ausgewechselt. Insgesamt kann die Szene als äußerst unglücklich bezeichnet werden.


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    Dennoch ist festzuhalten, dass sich Anfang in mehreren Interviews für zahlreiche Handlungen entschuldigte und Fehler einräumte. Letztendlich muss jeder Fan für sich selbst entscheiden, wie er mit dieser Situation umgeht. Die Tatsache, dass er nun einmal da ist, lässt sich nicht mehr ändern. Jedoch ist es unangemessen, dem eigenen Verein Misserfolg zu wünschen, nur weil man mit der Trainerpersonalie nicht zufrieden ist. Eine kritische Beobachtung des gebürtigen Kölners ist weiterhin erforderlich, wobei seine Amtszeit sportlich zu bewerten ist. Jegliche Kommunikation in sozialen Netzwerken, die über eine kritische Beobachtung und eine sachliche Diskussion hinausgeht, ist nicht zielführend und schadet letztlich dem Verein.

    Die Sache mit dem Stallgeruch


    Der FCK zeigt eine signifikante Tendenz zur Wiedereinstellung ehemaliger Spieler. Während es für den Verein sicherlich von Vorteil sein kann, Personen als Mitarbeiter zu beschäftigen, die den Verein in- und auswendig kennen, hat sich dies auf der Trainerebene nicht immer bewährt. In einigen Fällen kann der so genannte „Stallgeruch” zu einer erhöhten Erwartungshaltung und einem verstärkten Druck auf die betreffenden Personen führen. Zwei Beispiele aus der vergangenen Saison zeigen, welche Folgen der Einsatz ehemaliger Spieler haben kann: Auf der einen Seite ist da Dimitrios Grammozis, der unter dem Druck, dem Umfeld und der sportlichen Leistung scheiterte. Auf der anderen Seite steht da Friedhelm Funkel, der mit seiner Ruhe und Erfahrung - auch aus seiner Zeit als Spieler beim FCK - souverän den Klassenerhalt eintütete und im Umfeld des FCK hohes Ansehen genießt. Mit Dirk Schuster und Marco Antwerpen hat der FCK sportlich gute Erfahrungen gemacht. Beide waren Personen, die den Verein nicht von innen kannten und keinen Ruf zu verlieren hatten. Ob der „Stallgeruch” im Falle von Markus Anfang ein Problem oder ein Segen sein wird, bleibt abzuwarten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es für einen Verein nicht immer von Vorteil ist, wenn Trainer zuvor als Spieler im Verein aktiv waren.


    Die Berufung von Markus Anfang zum neuen Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern ist zweifellos ein Schritt in Richtung eines attraktiven und offensiven Spielstils. Anfangs Vorliebe für ein 4-3-3-System und seine bewiesene taktische Vielseitigkeit versprechen eine erfrischende Änderung auf dem Betzenberg. Dennoch ist die Personalie Anfang nicht unumstritten, vor allem wegen seiner Skandale und unschönen Episoden in der Vergangenheit. Die Hoffnungen auf sportlichen Erfolg ruhen nun auf den Schultern des neuen Trainers. Und Geschäftsführer Thomas Hengen könnte mit dieser Entscheidung die letzte Chance erhalten, seine Position zu sichern. Die Diskussion um den "Stallgeruch" ehemaliger Spieler als Trainer erhöht zusätzlich den Druck auf Anfang, der nun unter besonderer Beobachtung stehen wird.

    Diskussionsthema zum Artikel: Aaron Opoku: Unterm Radar


    Aaron Opoku: Unterm Radar

    Kaum ein Spieler strahlt im Angriffsdrittel so viel Gefahr aus wie Aaron Opoku. Doch eine Mischung aus Frust und mangelndem Selbstvertrauen verhindert, dass der Knoten platzt.


    Aaron Opoku, der zu Beginn der Saison 2022/23 von der Elbe in die Pfalz wechselte, hat sich als vielversprechender Tempodribbler erwiesen. Seine Vielseitigkeit bringt dem 1. FC Kaiserslautern einen erheblichen Mehrwert - insbesondere das Herausspielen von Chancen zählt zu seinen Stärken. Trotz gelegentlich falscher Entscheidungen im letzten Drittel und teilweise mangelnder Effizienz gehört er dennoch zu den besten Flügelspielern der Liga. Aaron Opoku: Einer, der oft unter dem Radar bleibt.


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    Offensive Variabilität


    Der Deutsch-Ghanaer fühlt sich auf der linken Außenbahn am wohlsten. Dort kann er seine Schnelligkeit und seine Fähigkeiten am besten einsetzen. Mit einem beeindruckenden Top-Speed von beeindruckenden 36,02 km/h gehört Opoku zu den sechstschnellsten Spielern der zweiten Liga. Trotz seiner Vorliebe für die linke Außenbahn ist der 25-Jährige vielseitig einsetzbar: Opoku kann sowohl den rechten Flügel beackern als auch im zentralen offensiven Mittelfeld eingesetzt werden.


    Der gebürtige Hamburger zeichnet sich durch eine hohe Laufintensität, ein generell hohes Laufpensum und die Bereitschaft, immer anspielbar zu sein, aus. In der Statistik der angekommenen Pässe liegt er mit 11,65 pro 90 Minuten sogar unter den Top 6% der Liga. Dies unterstreicht seine Fähigkeit, sich im vorderen Drittel in gute Abschluss- und Passpositionen zu bringen. Zum Vergleich: Kenny Prince Redondo liegt in dieser Statistik unter den besten 28% und Richmond Tachie unter den besten 40% aller Flügelspieler der Liga.

    Der Chancen-Kreateur


    Aaron Opoku ist einer der besten Chancenkreateure der Mannschaft. Er steht nicht unbedingt für den den letzten Pass, sondern vor allem für den vorletzten. Opoku hat fünf Pre-Assists, das heißt, er hat fünfmal einen Pass gespielt, der zu einer direkten Torvorlage führte. Damit führt er diese interne Statistik bei den Roten Teufeln an. Hinzu kommen zwei Tore und zwei direkte Torvorlagen. Die Zahl der Vorlagen könnte wohlgemerkt noch etwas höher sein. Im Vergleich zu allen Spielern der Liga hat Opoku mit 0,43 den höchsten zu erwartenden Vorlagenwert pro 90 Minuten. Ein Grund dafür, dass Opoku nicht mehr Assists verbuchen konnte, ist die Chancenverwertung des FCK.


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    Oft sucht Opoku das Eins-gegen-Eins mit seinem Gegenspieler. Schließlich ist das Dribbling eine seiner größten Stärken. Pro 90 Minuten versucht der Tempodribbler 5,55 Dribblings gegen den Gegner und gehört damit zu den Top 6% aller Flügelspieler der Liga. Davon sind 2.66 Dribblings pro 90 Minuten erfolgreich, was ihn in die Top 9% der Flügelspieler bringt. Insgesamt kann man festhalten, dass Opoku mit rund 48% seiner Dribblings erfolgreich ist, was einem recht ordentlichen Wert entspricht.

    Überhastet & frustriert


    Die Entscheidungsfindung in den letzten Aktionen vor dem Strafraum ist jedoch Opokus größte Schwäche. Oft spielt er zum falschen Mitspieler oder ins Leere. Von außen betrachtet entsteht der Eindruck, dass die Laufwege nicht richtig einstudiert sind und die Kommunikation fehlt. Nach Ballverlusten bleibt er oft verärgert stehen, anstatt den Ball zurückzuerobern. Opoku ist schnell frustriert, was sich in seinem Spiel widerspiegelt. Je öfter eine Aktion misslingt, desto weniger Selbstvertrauen strahlt er aus. Dann traut er sich die Aktionen nicht mehr so richtig zu und lässt im Spiel etwas nach. Der gebürtige Hamburger muss konstanter in seinen Aktionen werden und weniger hektisch spielen.

    Wenn der Knoten platzt…


    Die Roten Teufel stehen vier Spieltage vor Saisonende vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Beim Ziel, die Abstiegsplätze zu verlassen, könnte Opoku, der gegen den SV Wehen Wiesbaden krankheitsbedingt fehlte, ein entscheidender Spieler sein. Es bleibt zu hoffen, dass er diese Chance nutzt und seinen Teil dazu beiträgt, den Abstieg zu verhindern. Wenn er in seinen Leistungen konstanter und in der Entscheidungsfindung konzentrierter wird, könnte er eines der Puzzleteile sein, um den FCK vor dem Abstieg zu bewahren. Es wäre wünschenswert, wenn er jetzt das nötige Selbstvertrauen fände, um seine Fähigkeiten voll zu entfalten. Dann könnte Aaron Opoku gemeinsam mit dem FCK noch einmal Geschichte schreiben.

    Diskussionsthema zum Artikel: Trotz prekärer Lage: Der Betze funkelt wieder


    Trotz prekärer Lage: Der Betze funkelt wieder

    Friedhelm Funkel übernimmt bis zum Saisonende als Feuerwehrmann. Welche Spieler davon profitieren könnten und welche spielerische Ausrichtung zu erwarten ist.


    Mit seinen 70 Jahren hat Friedhelm Funkel im Fußball schon einiges erlebt. Zu seinen 575 Spielen als aktiver Profi kommen 822 Spiele als Trainer hinzu. 271 dieser Spiele absolvierte er als Trainer in der 2. Bundesliga. In diesen Spielen hatte er einen Schnitt von 1,59. Mit einem solchen Punkteschnitt in den nächsten 13 Spielen würden die Roten Teufel die 40-Punkte-Marke erreichen und damit sehr wahrscheinlich den Klassenerhalt schaffen.

    Feiert die Viererkette ihr Comeback?


    Bei seinen letzten Stationen setzte Funkel auf eine Viererkette. In Düsseldorf war es entweder ein offensives 4-3-3 oder ein 4-1-4-1 und in Köln ein 4-2-3-1. In der Regel ließ Funkel immer asymmetrisch spielen. Das heißt, dass einer der Außenverteidiger offensiv agierte, während der andere klare defensive Aufgaben hatte. Es ist durchaus denkbar, dass er dieses System auch beim FCK anwenden wird.


    Tymoteusz Puchacz ist einer der defensivschwächsten Außenverteidiger der Liga, vielleicht sogar der schwächste. Statistisch gesehen liegt Puchacz in fast allen Defensivstatistiken im unteren Bereich. 95 Prozent der Außenverteidiger in der zweiten Liga sind in diesen Statistiken besser als der Linksfuß. Offensiv ist er dafür umso stärker und könnte im Zusammenspiel mit einem inversen Flügelspieler wie Aaron Opoku gerade in einem solch asymmetrischen System für Gefahr sorgen.

    Klassenerhalt - und dann?


    Funkel wurde aus dem Ruhestand geholt. Der 70-Jährige betonte nach seinem Engagement beim 1. FC Köln im Jahr 2021, dass dies seine letzte Station gewesen sei. Im Dezember 2023 kündigte er an, noch einmal Trainer werden zu wollen. „Ich kann nicht ausschließen, dass ich auf die Trainerbank zurückkehre. Ich war die letzten Wochen oft Fußball gucken. Ob in Düsseldorf, Bochum oder Köln. Wenn du dann am Platz stehst und den Rasen riechst, das ist schon etwas anderes als auf der Tribüne. Wenn eine Anfrage kommt, werde ich mir das gut überlegen und nicht ausschließen, dass ich auf die Trainerbank zurückkehre.“


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    Nun ist er da, doch seine Amtszeit dürfte begrenzt sein. Das Ziel ist der Klassenerhalt, im Sommer wird man sich neu orientieren. Ob in der 2. oder 3. Liga, bleibt abzuwarten. Hengen und Hajri haben nun viel Zeit, die Kaderplanung voranzutreiben und den passenden Trainer zu finden.

    Diese Spieler könnten unter Funkel funkeln


    Da Friedhelm Funkel mehr auf das Flügelspiel setzt als seine Vorgänger, dürften die Außenbahnspieler unter seiner Führung deutlich mehr in Aktion treten. Aaron Opoku könnte der große Gewinner dieses Systems werden. In einer Viererkette hätte er immer einen defensiven Mitspieler hinter sich und könnte seine Stärken nach vorne ausspielen. Wahrscheinlich wird er auch deutlich mehr Spielzeit bekommen.


    Chance Ba-Muaka Simakalas Start beim FCK war mehr als unglücklich. Er enttäuschte in seinen bisherigen Einsätzen und kam in den letzten Spielen nicht einmal mehr zu Kurzeinsätzen. Unter Grammozis wurde er meist als Sechser oder Achter eingewechselt. Seine Stärken liegen aber eindeutig auf dem Flügel oder hinter der Spitze. Wer die dritte Liga verfolgt hat, weiß, dass Simakala ein ordentlicher Fußballer ist. Jetzt, wo die Flügelpositionen deutlich aufgewertet werden könnten, sollte er auch die Chance bekommen, sich auf dieser Position zu zeigen. Das muss er auch, um seine Karriere voranzutreiben.


    Tobias Raschl schneidet in der Wahrnehmung schlechter ab, als er statistisch ist. Dennoch hatte man sich von seinem Transfer insgesamt mehr erhofft. Raschl ist dribbelstark und kann gute Pässe spielen, im System von Funkel wird er als Ballverteiler gefragt sein - auch wird er vermutlich mehr Optionen haben, um progressive Pässe zu spielen. Tendenziell dürfte es unter Funkel mehr Anspielstationen geben, sowohl im Zentrum als auch auf den Flügeln.

    Funkel zeitgleich ein Eingeständnis der eigenen Fehleinschätzung


    Die Verpflichtung des Feuerwehrmannes ist eine deutliche Kampfansage an alle anderen Mannschaften, die sich ebenfalls im Abstiegskampf befinden. Während sich Funkel nun voll und ganz auf die Mission Klassenerhalt konzentrieren kann, haben Hengen und Hajri einen erfahrenen Trainer an ihrer Seite, auf den sie sich vollumfänglich verlassen können. Ihren eigenen Fokus können beide nun auf die Kaderplanung für die kommende Saison richten.


    Eines muss man aber festhalten: Dass man zu diesem Zeitpunkt der Saison einen Feuerwehrmann holen musste, ist auch ein Eingeständnis, mit der bisherigen Einschätzung falsch gelegen und beinahe einen folgenschweren Fehler gemacht zu haben. Hengen wollte eine sportliche Weiterentwicklung und versuchte es mit einem Trainer, der schon in der letzten Rückrunde Probleme hatte. Dann hat der FCK mit Dimitrios Grammozis offensichtlich nicht die Traumlösung bekommen, die man wollte - und jetzt steckt der Verein erneut in einer sportlich prekären Situation. Die Hoffnung liegt auf dem Klassenerhalt, gefolgt von einem Neuanfang im Sommer, der kommen muss.

    Diskussionsthema zum Artikel: Die ungewöhnliche Geschichte des Bolzplatzkindes Dickson Abiama


    Die ungewöhnliche Geschichte des Bolzplatzkindes Dickson Abiama

    Profifußball ohne Ausbildung im NLZ? Dickson Abiama hat bewiesen, dass es geht. Interessant ist aber nicht nur seine Geschichte, sondern auch sein Mehrwert für den FCK.


    Dickson Abiama wuchs mit seiner Familie in Nigeria auf. Fußball im Verein hat er dort nie gespielt - stattdessen kickte er auf Bolzplätzen und gelegentlich mit seinen Onkeln in einer Akademie.

    Abiamas Weg zum Fußball


    Seine Eltern emigrierten zunächst ohne ihren Sohn nach Deutschland, holten ihn dann aber im Jahr 2016 nach. Da er außer seinen Eltern niemanden kannte, ging er oft auf den Bolzplatz, um Anschluss zu finden. Dort machten ihn zwei Jungs auf einen Fußballverein in der Nähe aufmerksam. Die A-Junioren der SpVgg Mögeldorf 2000 luden den jungen Nigerianer zum Probetraining ein. Er überzeugte und durfte bleiben. Fortan war dies sein erster Fußballverein. Nebenbei lernte Abiama Deutsch und holte den Hauptschulabschluss nach.


    "Man hat schnell gesehen, dass er großes Potenzial hat. Dass er es bis in die Bundesliga schaffen könnte, war natürlich überhaupt nicht absehbar. Ich denke heute manchmal noch daran, wie er mit seinem alten Klapperfahrrad zum Training gekommen ist. Meines Wissens nach hat er das zuletzt in Fürth immer noch so gemacht. Dickson ist ein super Typ, den man einfach nur gerne haben kann. Bis heute hält er den Kontakt zu den Jungs und kommt regelmäßig vorbei, wenn es seine Zeit zulässt", kommentierte Mögeldorfs Jugendleiter Christian Jonczy in einem Interview für den bayerischen Fußballverband die Geschicke Abiamas.

    Von der Kreisklasse zum Profifußball


    In Mögeldorf machte Lauterns neue Nummer 40 auch seine ersten Schritte im Herrenbereich. 2017 spielte Abiama mit Mögeldorf in der Kreisklasse 4 und schoss sein Team in seiner ersten Saison mit 27 Toren zur Vizemeisterschaft. Mit diesen Leistungen wurde der Landesligist SG Quelle auf den damals 20-Jährigen aufmerksam. Dort wurde er Stammspieler und wechselte ein Jahr später sogar direkt eine Liga höher zum SC Eltersdorf. Der damalige Fünftligist spielte in der Vorbereitung gegen die erste Mannschaft von der SpVgg Greuther Fürth. In diesem Testspiel erzielte Abiama ein Tor und überzeugte Fürths Sportdirektor Rachid Azzouzi insgesamt so sehr, dass die Fürther ihn weiter scouteten. Ende 2019 wurde der Mittelstürmer zum Probetraining der Fürther U23 eingeladen. 2020 unterzeichnete Abiama dann seinen ersten Profivertrag beim Zweitligisten.


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    Der Edeljoker


    In seiner ersten Profi-Saison absolvierte Abiama 29 Ligaspiele für Fürth, in 26 davon wurde er eingewechselt und kam daher meist nur zu Kurzeinsätzen. Dennoch erzielte er in insgesamt 629 Spielminuten sieben Tore. Sein wichtigstes schoss er in der 84. Minute am 34. Spieltag der Saison 20/21. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung bekam Abiama einen Steilpass serviert und setzte sich im Laufduell gekonnt gegen die Düsseldorfer Abwehr durch. Schließlich überwand Abiama auch noch Fortuna-Keeper Kastenmeier und machte mit dem 3:2 den Aufstieg in die Bundesliga perfekt.


    Abiamas Schwäche ist das Passspiel: Er spielt 20,77 Pässe pro 90 Minuten, von denen nur 58,5 Prozent ankommen. Im Vergleich zu anderen Zweitligaspielern auf seiner Position liegt er mit diesem Wert im unteren Leistungsbereich. Seine so genannten "Key Passes" liegen immerhin bei 1,69 pro 90 Minuten. Für einen Stürmer ist das überdurchschnittlich und im Ligavergleich gehört er damit zu den besten 25 Prozent.

    Offensive Allzweckwaffe


    Grundsätzlich kann Abiama sowohl in der Spitze als auch auf den Flügeln spielen. Der Neuzugang tut weit mehr für das Offensivspiel, als es seine Scorerwerte vermuten lassen. Laut DataMB gehört er bei den Offensivaktionen pro 90 Minuten zu den besten sieben Prozent in der zweiten Liga. Dabei betrachtet DataMB die Summe aus Schüssen, Flanken und Dribblings. Sein erster Ballkontakt ist oft eher unsauber, aber wenn er den Ball unter Kontrolle hat, setzt er meist zum Dribbling an. In der abgelaufenen Hinrunde suchte er 3,88 Mal pro 90 Minuten das 1 gegen 1 mit seinem Gegenspieler. Knapp die Hälfte dieser Dribblings war erfolgreich.


    Tatsächlich gehört Abiama statistisch gesehen zu den besten Dribblern der zweiten Liga, auch wenn seine Aktionen manchmal nicht ganz so elegant wirken. Mit durchschnittlich 20,94 Ballkontakten im vorderen Angriffsdrittel gehört der 25-Jährige in dieser Statistik sogar zu den besten Stürmern der Liga. Neben seinen drei Toren und einer Vorlage verbuchte Abiama auch zwei „Pre-Assists", das heißt, er spielte die Vorlage zur Vorlage. Zudem bindet er häufig Gegenspieler und schafft Räume für seine Mitspieler. Im Zusammenspiel mit Ache, Tachie oder Simakala kann das sehr nützlich sein.

    Ein Transfer für die Zukunft


    Der Werdegang des Mittelstürmers ist wirklich bemerkenswert und im Profifußball eher selten. Die Geschichte des jungen Abiamas ist sehr inspirierend und wenn man Interviews hört, Videos sieht oder einigen Fans der SpVgg Fürth glauben darf, ist er auch ein sympathischer und bodenständiger Mensch. Auch sportlich kann er dem 1. FC Kaiserslautern weiterhelfen, vielleicht nicht direkt als Stammspieler, aber zumindest als Ergänzungsspieler. Laut Sky erhält hat er einen Vertrag bis 2027 und mit seinen 25 Jahren ist der Neuzugang zudem noch entwicklungsfähig.

    Diskussionsthema zum Artikel: FCK gegen spielfreudige Elversberger unter Druck


    FCK gegen spielfreudige Elversberger unter Druck

    Bereits am dritten Spieltag steht der FCK gegen die SVE in der Bringschuld und sollte ohne die Hilfe zweier Leistungsträger punkten. Sonst wäre der Fehlstart perfekt.

    Nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Ligaspielen stehen die Roten Teufel bereits am dritten Spieltag unter Zugzwang. Um einen Fehlstart zu vermeiden, muss der 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend um 18:30 Uhr gegen Aufsteiger Elversberg endlich punkten.

    SV Elversberg: Das Fußballmärchen aus dem Saarland


    Nach dem Abstieg aus der 3. Liga im Jahr 2014 kämpfte die SVE acht Jahre lang um die Rückkehr in den Profifußball. Im Sommer 2022 war es dann soweit und die Wiederkehr in die dritte Liga gelang. Ein eingespieltes Team mit gezielten Ergänzungen in Kombination mit einem Trainer, der nicht nur einen guten Draht zur Mannschaft hatte, sondern auch ein Verfechter des schönen Offensivfussballs war, wurden zur Erfolgsgeschichte. Die Elversberger marschierten förmlich durch die dritte Liga und krönten die Saison 2022/23 mit der Drittligameisterschaft. Damit ist die 13.000-Einwohner-Gemeinde erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga vertreten und schlägt sich dort wacker. Zwar konnten die Elversberger aus den ersten beiden Partien gegen Hannover und Rostock nur einen Punkt holen, doch die Art und Weise, wie diese Ergebnisse zustande kamen, war mehr als unglücklich. Vor allem das Last-Minute-Drama gegen Rostock ist an dieser Stelle besonders hervorzuheben. Wie der FCK war auch die Mannschaft von Horst Steffen im DFB-Pokal vertreten und stellte den FSV Mainz 05 vor eine große Herausforderung. Am Ende musste sich die SVE jedoch mit 0:1 geschlagen geben.


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    Die Elversberger stellten in der Aufstiegssaison mit 80 Treffern die beste Offensivreihe der 3. Liga. Eine Zahl, die die Spielweise der SVE gut widerspiegelt. Viel Wert wird auf die spielerische Komponente gelegt, was den Verein zu einem eher ungewöhnlichen Aufsteiger macht. Schon in den ersten beiden Spielen wurde schnell klar, warum die SVE die dritte Liga phasenweise so dominierte. Ein hohes und aggressives Pressing gepaart mit einem enormen Zug zum Tor ist das Erfolgsrezept der Saarländer. Dieses wird auch in Liga zwei beibehalten. Eine Schwäche ist hingegen im Defensivverbund auszumachen: Schließlich konnte die SVE saisonübergreifend in den letzten 19 Pflichtspielen nicht mehr zu Null spielen. Personell müssen die Gäste sowohl auf Patryk Dragon als auch auf Dominik Martinovic verzichten. Der ehemalige Lautrer Marcel Correia musste im Spiel gegen Mainz verletzt ausgewechselt werden, sein Einsatz auf dem Betzenberg ist derzeit noch fraglich. Für ihn könnte Neuzugang Frederik Jäkel erstmals in die Startelf rücken.

    Luthe und Tomiak gesperrt - Krahl mit Bewährungsprobe


    Nach den beiden Platzverweisen auf Schalke fehlen am kommenden Wochenende Andreas Luthe und Boris Tomiak gesperrt. Ersatzkeeper Julian Krahl erhält somit die Chance, sich in zwei Spielen zu beweisen. Der 23-Jährige stand bereits im DFB-Pokal gegen Rot-Weiss Koblenz zwischen den Pfosten. Durch die Sperre von Tomiak scheint auch Neuzugang Nikola Soldo ein ernsthafter Kandidat zu sein. Es bleibt abzuwarten, wie Schuster seine Rolle nach nicht einmal einer kompletten Trainingswoche einschätzt. Auch der zuletzt von muskulären Problemen geplagte Ragnar Ache ist wieder fit, so dass Dirk Schuster lediglich auf die beiden Rotsünder verzichten muss.

    Die Machtverhältnisse frühzeitig klarstellen


    Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine in einem Pflichtspiel, entsprechend groß ist die Vorfreude der Saarländer auf die Premiere auf dem Betzenberg. Doch mit der Macht der FCK-Fans müssen Mannschaft und Anhänger von Anfang an für eine unangenehme Atmosphäre sorgen, die es den Gästen schwer machen dürfte, ihr fußballerisches Konzept umzusetzen. Schließlich sind die Jungs aus Elversberg eine solch hitzige Atmosphäre schlichtweg nicht gewohnt. Ein frühes Tor wäre da natürlich der entscheidende Dosenöffner. Für alle Daheimgebliebenen gibt es das Spiel wie gewohnt auf Sky oder bei OneFootball im Einzelstream.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Weg vom 4-2-3-1: Die Dreierkette als Schlüssel zum Erfolg?


    Weg vom 4-2-3-1: Die Dreierkette als Schlüssel zum Erfolg?

    Der FCK hat in der Vorbereitung eine taktische Umstellung vorgenommen. Was sind die theoretischen Vorteile und welche positiven Änderungen sind dadurch möglich?


    Dirk Schuster hat sich für die Saison 2023/24 etwas Neues einfallen lassen. Der 1. FC Kaiserslautern soll verstärkt in einer Dreier- bzw. Fünferkette auflaufen. Was das für die Defensive bedeutet, was der Unterschied zur letzten Saison ist und was noch fehlt, erklären wir in unserer Treffpunkt Betze-Analyse.

    Neue Defensive Ausrichtung


    Kurz vor der Abreise in die USA war Thomas Hengen im Podcast Nur der FCK zu Gast. Der Geschäftsführer sprach über die Ergebnisse der Saisonanalyse und an welchen Stellschrauben die Lautrer in der neuen Saison drehen wollen: Auf dem heimischen Betzenberg wollen die Roten Teufel dominanter auftreten. In zahlreichen Interviews sprachen Cheftrainer und Geschäftsführer zudem über die geplante Umstellung auf eine Dreier- bzw. Fünferkette. Für die neue Ausrichtung sprechen auch die Transfers, die die Pfälzer getätigt haben.


    Unter anderem wurde mit Tymoteusz Puchacz ein klassischer Schienenspieler verpflichtet. „Pucha“ kann im neuen System seine Qualitäten im Offensivspiel und bei Flanken ausspielen. Zudem ist der Linksfuß extrem lauffreudig. Mit Jan Elvedi haben die Roten Teufel zudem einen spielstarken Innenverteidiger verpflichtet. In der Saison 2022/23 absolvierte er 32 Spiele für Regensburg. Der Schweizer hatte 48,1 Ballkontakte pro Spiel und brachte 82 Prozent seiner Pässe an den Mann. Zusammen mit Boris Tomiak und Kevin Kraus verfügt der FCK nun über einen weiteren Innenverteidiger mit Stärken im Spielaufbau.

    Was spricht für die Dreier- bzw. Fünferkette?


    In erster Linie der Kader. Hendrick Zuck und Tymoteusz Puchacz sind zwei Linksverteidiger, die ihre Stärken im Spiel nach vorne haben. In einem System mit 3er/5er-Kette könnten beide ihre Qualitäten besser ausspielen und ihre defensiven Schwächen könnten von der Innenverteidigung besser kompensiert werden. Für die rechte Seite sind Jean Zimmer, Erik Durm und Ben Zolinski, der als rechter Außenverteidiger ausgebildet wurde, vorgesehen. Für Zimmer bietet diese taktische Ausrichtung die Möglichkeit, sich offensiv stärker einzubringen. Seine Schwächen im Spielaufbau und die teilweise hohe Fehlpassquote könnten minimiert werden, da sich das Spiel auch auf andere Mitspieler verlagern würde. In der vergangenen Saison leistete sich der Kapitän 11,5 Ballverluste pro Spiel, was für einen Rechtsverteidiger in der zweiten Liga sehr viel ist.


    Hinzu kommt, dass die Roten Teufel mehr Spielkontrolle gewinnen. Damit ist nicht mehr Ballbesitz gemeint, sondern die Möglichkeit, das Spiel zu beeinflussen. Seitenverlagerungen werden einfacher, da in der Innenverteidigung ein Spieler mehr zur Verfügung steht. Defensiv erhalten die Außenverteidiger durch den zusätzlichen Innenverteidiger mehr Unterstützung. In der vergangenen Saison war die Lautrer über die defensiven Außenbahnen relativ anfällig, dem kann nun entgegengewirkt werden. Letztlich verbessert sich auch der Spielaufbau, da die Mannschaft nun einen Spieler mehr in der Abwehr hat, um den herum aufgebaut werden kann. Die Passwege werden kürzer und damit verbessert sich auch das kontrollierte Spiel nach vorne, da die jeweiligen Aufbauspieler mehr Zeit haben und progressiver agieren können.

    Mögliche Gewinner der Umstellung


    Vor allem Jean Zimmer könnte von der Umstellung profitieren. Er kann sich offensiv besser in Szene setzen und so auch Scorerpunkte sammeln. Dies könnte seine sportliche Wahrnehmung bei vielen Fans positiv beeinflussen. Auch Klement würde von der Umstellung profitieren. Durch das neue Aufbauspiel müsste er sich nicht mehr so oft fallen lassen, um den Ball zu erobern. Dadurch hätte er mehr Freiheiten im Mittelfeld, könnte mehr Chancen kreieren und seine Kreativität ausspielen. Im Testspiel gegen Norwich bekamen die Zuschauer erste Ansätze davon zu sehen. Gegen das Team von David Wagner hinterließ Klement einen sehr guten Eindruck. Ein weiterer Gewinner könnte Lars Bünning werden. Er ist bislang der einzige Linksfuß in der Innenverteidigung. Dies und die Tatsache, dass der FCK auf dieser Position für sein System sehr dünn besetzt ist, könnte dem gebürtigen Hamburger zu mehr Spielzeit verhelfen. Ein Linksfuß in der Abwehrkette ist definitiv von Vorteil.

    Chaos gegen die Kiezkicker


    Gegen den FC St. Pauli spielten die Pfälzer mit jener 3er/5er-Kette. Zur Überraschung vieler Zuschauer begann Julian Niehues als zentraler Innenverteidiger. Ansätze, wie dieses System funktionieren sollte, waren in kurzen Phasen immer wieder zu sehen. Im Gegensatz zur Vorsaison hatte die Mannschaft von Dirk Schuster mehr Ballbesitz und spielte mehr Pässe. Das war sehr untypisch für den bekannten und oft kritisierten „Schusterball“. Das Aufbauspiel von Torwart Andreas Luthe bis ins Mittelfeld funktionierte ordentlich. Doch im Mittelfeld gelang es den Pfälzern nicht, Dominanz aufzubauen, die Offensive einzubinden und so gefährlich zu werden. Um in der Offensive Akzente zu setzen, versuchten es die Roten Teufel mit langen Bällen. Auch dies gelang nicht sonderlich gut. Insgesamt gab es zu viele Ballverluste, die es schwer machten, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und die Vorteile der neuen taktischen Ausrichtung entsprechend zu nutzen.

    Wird die Kette durch einen Rückkehrer komplettiert?

    Cheftrainer Dirk Schuster hat in mehreren Interviews keinen Hehl daraus gemacht, dass noch ein weiterer Innenverteidiger gesucht wird. Möglicherweise wird das Profil eines Linksfußes gesucht, der die Innenverteidigung auch mit seinen körperlichen und spielerischen Qualitäten verstärken kann. Letzteres wird am wichtigsten sein. Hartnäckig hält sich das Gerücht um eine Rückkehr des ehemaligen Publikumslieblings und Pfälzers Dominique Heintz. Heintz würde perfekt ins Profil passen und könnte vor allem mit seinen Qualitäten im Pass- und Aufbauspiel glänzen. Derzeit steht er im Kader von Union Berlin und absolviert dort die komplette Vorbereitung. In Interviews hat er immer wieder mit einer Rückkehr geliebäugelt, doch ob es noch in diesem Sommer klappt, ist fraglich. Es bleibt abzuwarten, was passiert und wen Thomas Hengen aus dem Hut zaubert.


    Auch wenn die Auftaktniederlage gegen St. Pauli vermeidbar war, bleibt abzuwarten, wie sich Theorie und System im Ligabetrieb umsetzen lassen. Spannend wird sein, wie sich der FCK präsentieren wird und wer sich als Gewinner des Systemwechsels etablieren kann. Festzuhalten bleibt jedoch, dass sich die sportliche Leitung bei der Weiterentwicklung hin zur taktischen Variabilität etwas gedacht hat und eine neue Spielphilosophie etablieren will. In erster Linie sollen die Abläufe und die Einbindung der Offensive in den Spielaufbau verbessert werden, damit die Pfälzer unberechenbarer werden und auch gegen tiefstehende Mannschaften Lösungen finden können.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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