Unser hashtag der Woche: #wertschätzung. Die spielfreie Zeit in der Sommerpause wird bekanntermaßen genutzt, um den Kader gezielt zu verstärken und ihn an die neuen Herausforderungen anzupassen. Für Clubs wie den 1. FC Kaiserslautern heißt das, die Feierlichkeiten abzuhaken und aus einer Drittliga-Spitzenmannschaft einen Zweitligisten mit Perspektive zu formen. Nur mit dem bereits vorhandenen Personal sind die neuen Ziele nicht zu erreichen. Zu- und Abgänge sind vorprogrammiert. Mittlerweile gehört allerdings auch die leidige Diskussion um fehlende Wertschätzung der Spieler zu Deutschlands Top-Ligen. Wenn den Beratern keine anderen Argumente mehr einfallen, wird auf diese Weise versucht, mehr aus den Vereinen herauszuquetschen. Ganz aktuelle Fälle sind Robert Lewandowski vom FC Bayern oder auch Nico Schulz vom BVB. Eine Aufzählung, in der der Betze natürlich nicht ganz fehlen sollte. Alles, was rund um den FCK und in der letzten Woche sonst noch wichtig war - hier in unserem Wochen-Rückblick.
1. Bäumchen wechsel dich: Matheo Raab hat mit seinem Wechsel zum HSV für reichlich Bewegung auf der Torhüterposition gesorgt. Schien es bis vor wenigen Tagen noch so, dass Tobi Sippel möglicherweise zurück nach Kaiserslautern wechseln könnte, wurde gestern der Vollzug des Luthe-Transfers veröffentlicht. Der 35-jährige Torhüter von Union Berlin ist für Dirk Schuster kein Unbekannter und soll als neue Nummer eins die nötige Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, die ein Aufsteiger braucht. Nahezu gleichzeitig hat sich Alex Winkler von den Fans des FCK verabschiedet. Das „Stehaufmännchen“ aus Bayern war eines der Stammkräfte des Lautrer Bollwerks und sollte dennoch kein neues Vertragsangebot bekommen. Winkler, dem es „eine Ehre war, ein Teil der FCK Geschichte gewesen zu sein“, überzeugte in seiner Zeit am Betzenberg als großer Kämpfer und absoluter Sportsmann. Auch dir, lieber Wink, alles Gute für Deine Zukunft!
FCK verpflichtet Torhüter Andreas Luthe
"Es war mir eine Ehre": Alex Winkler verabschiedet sich
2. Tränen lügen nicht: Pini Zahavi bietet offensichtlich Weiterbildungen an. Titel der Veranstaltungen dürfte "Jammern auf hohem Niveau" oder "Emotionale Erpressung für Anfänger" sein. In der ersten Reihe muss Nassim Touhiri gesessen und eifrig mitgeschrieben haben. Aber wer sind die beiden Herren eigentlich, um die es hier geht? Pini Zahavi ist kein Geringerer als der Spielerberater, der gerade versucht den FC Bayern zu einer Freigabe von Robert Lewandowski zu nötigen. Nassim Touhiri ist ironischerweise Geschäftsführer der Spielerberateragentur "Fair Play" und versucht gerade den FCK beim Vertragspoker mit Hikmet Ciftci an die Wand zu stellen. Als Mutter aller Argumente wird in beiden Fällen fehlende Wertschätzung der Vereine gegenüber den Profifußballern ins Feld geführt.
Ciftci sei in einer schweren Phase nach Kaiserslautern gewechselt, hätte dafür auf viel Geld verzichtet und würde die Wertschätzung des Traditionsvereins nun gern in seinem Gehalt wiedererkennen. Finanzielle Details sind natürlich nicht bekannt, aber es gibt Tatsachen, die nicht von der Hand zu weisen sind. Eine davon ist, dass Ciftci ohne Zweifel ein wichtiger Eckpfeiler im Lautrer Aufstiegsensemble war - eine andere ist jedoch auch, dass Cifci mit der geballten Erfahrung eines einzigen Zweitligaspiels zum Betzenberg wechselte und es bezweifelt werden darf, dass er als Ergänzungsspieler in Aue zuvor Millionen verdient hat. Zudem hat Ciftci aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit in zweieinhalb Jahren gerade einmal etwa die Hälfte aller möglichen Spiele für den FCK absolviert. Ein Abgang wäre sicher ein Verlust, aber Reisende soll man auch nicht aufhalten - schon gar nicht, wenn sie von geldgierigen Beratern umgeben sind.
Ciftci-Berater macht Druck auf Lautern
3. Sachverstand „Pfälzer Art“: Hans-Peter Briegel ist zurück auf dem Betzenberg. Im Dezember 2003 legte die Vereinslegende ihr Amt im Aufsichtsrat nieder, begleitete und kommentierte aber hin und wieder die Geschehnisse beim FCK und blieb den Roten Teufeln so immer verbunden. Folgerichtig haben sich der aktuelle Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Keßler und seine drei verbliebenen Mitstreiter in diesem Gremium entschieden, mit Briegel nun den Rat wieder zu komplettieren. Gleichzeitig wird der Europameister von 1980 in den Beirat der Management GmbH entsandt. Mehr Fußball- und Betzekompetenz geht fast nicht.
Hans-Peter Briegel wird Aufsichtsratsmitglied
4. Feng Shui sei Dank: Stefan Kuntz war ein begnadeter Fußballer und sowohl als Aktiver als auch in seiner Anfangszeit als Funktionär ein absoluter Gewinn für den FCK. Als legendärer Torschützenkönig durfte der Saarländer im kicker über seine Karriere plaudern. Glücklicherweise wurde der türkische Nationaltrainer nur zu seiner Karriere als Spieler befragt und musste sich keinen Fragen zu Fananleihen oder anderen unangenehmen Themen aus seiner Vergangenheit stellen. Naja, nun wissen wir wenigstens, wer der gefürchtetste Gegenspieler und der beste Vorlagengeber von Kuntz war.
Stefan Kuntz: "Sergen wusste schon vor dir, wohin du läufst"
5. Der Nächste bitte: Nils-Ole Book, Sportdirektor der SV Elversberg, steht scheinbar auf Ex-Lautrer. Nachdem Carlo Sickinger die Saarländer in der abgelaufenen Rückrunde entscheidend verstärkt und einen erheblichen Anteil an der Drittligarückkehr der Sportvereinigung hatte, steht nun mit Marcel Correia der nächste ehemalige FCK-Defensivspezialist auf der Gehaltsliste. Eine Verstärkung dürfte der Innenverteidiger auf jeden Fall sein. Nach dem Zweitligaabstieg 2018 zog es ihn von Kaiserslautern zu Jahn Regensburg und zwei Jahre später weiter zum SC Paderborn. Bei beiden Clubs kam der gebürtige Lautrer regelmäßig zum Einsatz und bringt so jede Menge Erfahrung mit an die Kaiserlinde. Viel Erfolg!
"Absolut erfahren": Elversberg holt Ex-Lautrer Marcel Correia
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
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