Frontzecks Luxusproblem: Die hervorragende Trainingsqualität könnte Änderungen im Kader bringen - Kühlwetter ist wieder dabei
Nun also, der 12. Spieltag steht bevor. Kaiserslautern gegen Uerdingen, das klingt beinahe schon historisch. Das letzte Duell beider Mannschaften liegt über 21 Jahre zurück. Am 21. Spieltag der Saison 1996-97 gewannen die Roten Teufel mit 3:1. Rische, Wegmann und Kuka waren die Torschützen für den FCK. Doch zurück ins Jahr 2018: Der FCK hängt in seiner ersten Drittliga-Saison im tabellarischen Mittelfeld fest. Fünf Punkte trennen den FCK vom Relegationsplatz, und inzwischen acht Punkte von beiden direkten Aufstiegsplätzen. Nach der verlorenen Partie in Osnabrück wartet auf den FCK nun das nächste 6-Punkte-Spiel. Rein statistisch erwartet die Zuschauer ein torreiches Spiel.
Die Lage vor dem Spiel
Mit dem 3:3 in Jena und dem damit vierten Remis in Folge sprach man in der Pfalz inzwischen von einer Sieglos-Serie. Zwei Spiele und zwei Siege später sprach man in Lautern von nun sechs Spielen oder Niederlage. So schnell ändern sich Stimmungen und Wirklichkeiten beim FCK. Ohne wenn und aber, ein Aufwärtstrend ist deutlich zu erkennen. Mit dem taktischen Wechsel vom klassischen 4-4-2 auf ein je nach Spielsituation dynamisches 4-2-3-1 ist es Cheftrainer Michael Frontzeck gelungen die Offensivbemühungen zu verstärken. Gleich 13 Mal trafen die Lautrer in den vergangenen sechs Ligaspielen ins gegnerische Tor. Doch war es vor allem der Offensivmotor, dem in Osnabrück die Puste ausging. So standen während der Länderspielpause unter anderem Offensivübungen auf dem Trainingsprogramm, um an der mangelnden Chancenverwertung zu arbeiten.
Gerne hätte Uerdingens Trainer Stefan Krämer die Länderspielpause mit einem Testspiel überbrückt, doch war dies aufgrund von zahlreich erkrankten Spielern nicht möglich. Personell kann Krämer fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich der Einsatz von Torhüter Rene Vollath ist derzeit noch offen. Beim morgigen Abschlusstraining wird sich der Keeper einem Härtetest unterziehen.
Unsere Roten Teufel
"Es scharren alle mit den Hufen", sagte Michael Frontzeck mit Blick auf den Kader gegen Uerdingen. Damit dürften in erster Linie Florian Dick, Mads Albaek, Christoph Hemlein und Julias Biada gemeint sein. Alle vier genannten haben ihre Startplätze aufgrund von Leistungsschwankungen oder Verletzungen zwischenzeitlich verloren. Doch Frontzeck lobte Qualität und Trainingsintensität während der Länderspielpause. "Die Mannschaft macht es mir schwer". Definitiv ausfallen wird aber weiterhin Innerverteidiger Lukas Gottwalt. Andre Hainault steht zur Stelle und wird gemeinsam mit Kevin Kraus die Innenverteidigung bilden. Christian Kühlwetter, der verletzungsbedingt erst von wenigen Tagen ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird laut Frontzeck definitiv zum Kader gehören, ein Startelf-Einsatz kommt aber noch zu früh.
Unser Gegner
Der KFC Uerdingen (bis 1995 kannte man den Verein unter dem Namen Bayer 05 Uerdingen), gegründet 1905 kann wie der FCK auch auf eine lange Geschichte und Tradition zurückblicken. 1983 gelang den Uerdingern der dritte Aufstieg in die Bundesliga, damit einher ging die erfolgreichste Zeit des Vereins. Nach dem Abgang von Bayer im Jahr 1995 stürzte Uerdingen in die Amateurligen ab. Im Jahr 2016 wurde der Weg für Mikhail Ponomarev frei gemacht, der die Vereinshistorie seit dem mit seinem Plan, den Verein zurück in den Profifußball zu führen, prägt. Ponomarev investiert kräftig ins Team und die Infrastruktur - bislang mit zwei Aufstiegen in Serie sehr erfolgreich.
In der laufenden Spielzeit hat der KFC von Anfang an nur wenig anbrennen lassen. Siebe Siege nach elf Spieltagen, damit dürfte Uerdingen voll im Soll liegen. Denn schließlich dürfte sich der KFC mit seinen finanziellen Möglichkeiten und den zahlreichen namhaften Transfers mit nichts anderem als dem Aufstieg in die 2. Liga zufrieden geben. Und gerade auswärts zeigte sich Uerdingen bisher mit 4 Siegen und erst einer Niederlage richtig stark. Lediglich beim Sportclub aus Karlsruhe kassierten die Krefelder mit 0:2 eine Auswärtsniederlage. Nicht nur auffällig, sondern vor allem auch abgezockt sind Uerdingens Neuzugänge wie Aigner, Beister, Großkreutz und Maroh. Hinzu kommt, dass die Krefelder mit Stefan Aigner (6 Tore) und Oguzhan Kefkir (4 Tore) das gefährlichste Offensivduo der 3. Liga stellen.
Daten, Fakten, Statistiken
- Der FCK und Uerdingen standen sich bisher in 31 Pflichtspielen gegenüber. (aus FCK Sicht: 17 Siege, 4 Remis, 10 Niederlagen).
- Das erste Aufeinandertreffen fand 1975 in der Krefelder Grotenburg-Kampfbahn statt und endete 2:2.
- Uerdingen verließ den Betzenberg bisher nur ein einziges Mal als Sieger (1976).
- Historisch: Mit Peter Schwarz, Michael Schuhmacher, Friedhelm Funkel, Larus Gudmundsson, Wolfgang Funkel, Markus Kranz, Marcel Witeczek, Michael Lusch, Claus-Dieter Wollitz, Dimitrios Grammozis, Stefan Kuntz und Mohamadou Idrissou standen zahlreiche Spieler in Diensten beider Vereine.
Stimmen zum Spiel
Michael Frontzeck: "Wir treffen mit dem KFC auf eine sehr gute Mannschaft, die sich nach dem Aufstieg aus der Regionalliga, sicher auch mit viel Geld, sportlich gut entwickelt hat. Sie haben die erfahrenen Spieler gut integriert, haben eine gute Mischung auf dem Platz.
Stefan Krämer: "Der FCK ist für mich nach wie vor eine Mannschaft, die gut aufgestellt ist und die ich immer noch am Ende der Saison im oberen Bereich erwarte. Sie haben einige erfahrene und viele junge, schnelle Spieler. Gerade zu Hause vor eigenem Publikum können sie große offensive Wucht entfalten. Wir dürfen sie daher nicht ins Rollen kommen lassen, dürfen aber auch nicht den Fehler machen, zu passiv zu agieren".
Voraussichtliche Aufstellung
Hesl, Schad - Kraus - Hainault - Sternberg, Löhmannsröben - Zuck, Hemlein, Fechner, Bergmann - Thiele
Faninfos
Für die Partie wurden bisher 17.600 Eintrittskarten abgesetzt. Der Verein rechnet am Samstag mit bis zu 20.000 Zuschauern, darunter auch 750 Fans aus Krefeld. Das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze wird über das Heimspiel gegen Uerdingen live vom Betze berichten. Neu ist dabei auch unser Liveticker. Der SWR und der WDR übertragen die Partie live im Fernsehen.
Quelle: Treffpunkt Betze