Wieder eine irre Partie - doch etwas Enttäuschung bleibt
- David
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Der 1. FC Kaiserslautern macht das, was er in den letzten Wochen gemacht hat: Spiele drehen! Ob es am Ende immer für drei Punkte reicht, sei dahingestellt. Gegen den SV Darmstadt 98, dem im Vorfeld der Partie die klare Favoritenrolle zugeteilt worden war, bewiesen die Roten Teufel erneut Comeback-Qualitäten. Jedoch bleibt unter dem Strich ein fader Beigeschmack - gepaart mit der Erkenntnis, dass sich die Mannschaft so nicht jede Woche präsentieren kann. Denn sieben Gegentore in zwei Heimspielen sind einfach zu viel.
Sonntag, Sonne, Betzenberg
Dass das Aufeinandertreffen zwischen Kaiserslautern und Darmstadt ein besonders stimmungsvolles werden sollte, machte die Anhängerschaft der Südhessen mit ihrer Choreo direkt klar. So wurden Teile des Stadions vor Spielbeginn in dichten weißen Rauch gehüllt. Doch davon ließ der FCK sich nicht beeindrucken, machte in den ersten Minuten ordentlich Druck und riss die Spielkontrolle im ersten Durchgang weitestgehend an sich. „Wir haben sehr gut in die Partie reingefunden und haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, resümmierte Dirk Schuster. Doch der Elfmeter zur Darmstadt-Führung kurz vor dem Pausenpfiff hatte der Mannschaft in der Folge sichtlich den „Stecker gezogen“. Besonders erkennbar war dies an zahlreichen unnötigen Ballverlusten und Missverständnissen im Zusammenspiel der Betzebuben.
Da lag das 2:0 für die Gäste dann irgendwie schon in der Luft. Doch die Lautrer wären eben nicht die Lautrer, wenn sie nicht doch noch irgendwie den „Lautern-Zug“ mobilisieren könnten. Dieser fing in einer Phase des Spiels, in der alles klar zu sein schien, an zu rollen und trug den Namen: Drei Tore in dreizehn Minuten! In fast schon gewohnter Manier überrumpelte der FCK seinen Gegner innerhalb kürzester Zeit, sodass das Fritz-Walter-Stadion einmal mehr überzukochen drohte. Wenn da nicht diese eine Schlüsselszene gewesen wäre, die die Roten Teufel wie schon zuletzt gegen Magdeburg den Sieg gekostet hat. Die Gegentore in der letzten Sekunde sind kraftraubend und künftig unbedingt zu vermeiden. Gerade vor dem Hintergrund des Spielverlaufs ist es umso ärgerlicher, einen solchen Ausgleich kassieren zu müssen. Am Ende trennten sich beide Mannschaften dennoch leistungsgerecht mit 3:3.
„Wir bleiben bodenständig“
Kenny-Prince Redondo, der mit seinen beiden Treffern entscheidend zum Punktgewinn beitrug, war direkt nach Schlusspfiff „glücklich mit dem Punkt.“ „Wenn man die Emotionen der Fans gesehen hat, dann ist das ein unbeschreibliches Gefühl“, so Lauterns Doppeltorschütze. Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit bewiesen die Pfälzer Moral. Auch Marlon Ritter, der mit seinem nicht gegebenen Abseitstreffer womöglich den Brustlöser für den Comeback-Spirit der Mannschaft gab, fand lobende Worte für die Unterstützung im Stadion. „Mit den Fans im Rücken haben wir gesehen, dass wir Darmstadt vor große Probleme gestellt haben.“ Und Cheftrainer Dirk Schuster würde es gerne künftig "weniger wild" haben wollen. „Klar, als Trainer möchtest du Spiele gewinnen und einen etwas ruhigeren Nachmittag haben. So ein 2:0 wäre vielleicht mal ganz beruhigend für die eigenen Nerven, aber die zweite Liga ist brutal.“
Angesicht dieser "Brutalität" machen die Roten Teufel bislang einen souveränen Eindruck - vor allem im Vergleich zu den beiden Mitaufsteigern Magdeburg und Braunschweig. Aktuell belegen die Pfälzer mit 13 Zählern den siebten Tabellenrang. Dabei sei erwähnt, dass die Lautrer gleichauf mit Fortuna Düsseldorf mit jeweils sechzehn Saisontreffern hinter Spitzenreiter Paderborn die zweitbeste Offensive darstellen. Hinzu kommt die gesamte Atmosphäre und der Spirit, der den FCK gegenwärtig pusht. „Ich glaube, dass man merkt, dass wir eine brutal geschlossene Einheit sind. Dass egal was passiert, uns nichts zurückwerfen kann. Wir fressen das Gegentor, bleiben dann aber klar im Kopf und verlieren nicht völlig die Nerven. Das macht uns in den Momenten auch stark", so Kapitän Jean Zimmer. Trotz der Unklarheit darüber, ob die Hausherren nun zwei Punkte verloren oder einen Punkt gewonnen haben, bleibt die Erkenntnis, die Mike Wunderlich treffend beschrieb; „Wir können stolz sein“.
Ab nach Heidenheim!
Nun gilt es, das Darmstadt-Spiel abzuhaken und voller Zuversicht - gleichzeitig jedoch auch mit der so oft zitierten „Demut“ - in Richtung des nächsten Spieltags zu blicken. Die vielfach zitierte Brutalität wird dem FCK auch am kommenden Wochenende beim Drittplatzieren aus Heidenheim begegnen. Allerdings hat der FCH nach rund einem Viertel der Saison auch „nur“ zwei Punkte Vorsprung auf die Roten Teufel. Die Lautrer können diese Auswärtsreise mit breiter Brust angehen, da sie nicht nur mit enormer Fanunterstützung rechnen dürfen, sondern ihnen auch die Spielweise der Heidenheimer mehr entgegen kommt.
Spirit, Teamgeist, der Glaube an die eigene Stärken - das sind Attribute, die den pfälzischen Traditionsverein dieser Tage so stark machen. Und sie sind gleichzeitig Voraussetzung für die nächsten drei Punkte. Erst der Zusammenhalt in der Mannschaft macht es möglich, Spiele wie gegen Magdeburg oder Darmstadt zu drehen. Nach Heidenheim ist zudem vor der Länderspielpause. Ein kleiner Ansporn für die Roten Teufel? Mit Sicherheit! Für Dirk Schuster und seine Mannschaft kommt endlich einmal die Zeit, um die vergangenen teils spektakulären Wochen Revue passieren zu lassen, Abläufe zu analysieren und sich voll und ganz auf die Wochen bis zum WM-Pause zu fokussieren. Vor allem aber wird dies eine wichtige Pause für Lauterns Cheftrainer sein, um den Puls etwas herunterfahren zu können. Oder auch nicht?, „Bei mir ist es egal, ich habe sowieso schon graue Haare“, entgegnet Dirk Schuster.
Betze Inside: Datenanalyse zu #FCKSVD
Zum zweiten Mal in Folge durften die Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion ein Spektakel bestaunen. Der Blick auf die Daten zeigt, dass das Remis unter dem Strich durchaus in Ordnung geht - wobei die Hausherren dem Sieg tendenziell etwas näher waren. Der entscheidende Umschwung gelang durch die Hereinnahme von Mike Wunderlich und Robin Bormuth und der damit verbundenen Umstellung auf die Fünferkette (5-2-1-2). Auffällig ist außerdem die sehr lange Darmstädter Phase ohne Torschuss in der zweiten Halbzeit.
Grafiken: Darstellung von Betze Inside (Instagram / Twitter)
Quelle: Treffpunkt Betze
Quelle: Treffpunkt Betze
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FCKDevil
Ich bin immer noch ziemlich niedergeschlagen wegen dem Treffer in der Nachspielzeit.Wie früher ,als wir noch in der ersten Liga spielten.Nach einer Niederlage war ich mehrere Tage nicht ansprechbar. Ich wäre froh,wenn wir die erforderlichen 40 Punkte so schnell wie möglich auf dem Konto haben..Noch so eine Zittersaison wie die letzte verkrafte ich nicht.
Positiv ist,wir haben erst eine Niederlage kassiert,und schießen relativ viel Tore.
Negativ ist,wir kassieren auch zu viele Tore,und ziemlich viel in der letzten Viertel Stunde.
Da besteht dringend Handlungsbedarf.
Es muß unbedingt mal so langsam wieder ein Dreier her.
Wo ist eigentlich Herrmann?
Lautern1967
DIe Mannschaft hat zuviel Potential um hinten reinzurutschen. 2 Offensive mit Potential Zolinski und Opoku, fehlen noch.
Hinten haben wir unsere Aufstellung noch nicht gefunden, wir können nicht jedes Spiel 3 oder 4 Tore machen um zu punkten .
Ich würde gerne mal Tomiak rechts sehen, Kraus und Bormuth,eine Dreierkette, davor Ciftci und Ritter...zumindest im kommenden Heimspiel gegen Braunschweig...
In Heidenheim hängen die Punkte sehr hoch, hier sind wir meiner Meinung nach ein größerer Außenseiter als in einem Heimspiel gegen Darmstadt
frankenfck
Und Redondo im Kicker Spieler des Tages.
Wow, freut mich riesig für ihn
wolfi
aus redondo und hansi werd ich einfach nicht schlau, das schrieb ich schon mal nach dem magdeburg spiel..immer, wenn du denkst, einer von beiden hat sich festgespielt - redondo nach fürth, hansi nach kiel - kegeln sie sich spätestens nach 2 spielen mit unterirdischen leistungen wieder aus der mannschaft....verrückte typen ich glaube mittlerweile eh, dass es hansi schwer haben wird weiter im kader zu stehen, wenn opoku und zolle dabei sind.
und diese weitschussgegentore müssen aufhören, du bist nicht mehr in der 3liga, wo lauter blinde rumlaufen, jetzt hast du spieler gegen dich, die auch mal aus 30 metern ne coladose von der querlatte ballern können, ich versteh eh nicht wieso luthe mit seinen knappen 2metern diese bälle nicht halten kann, ich will absolut keine torwartdiskussion vom zaun brechen, aber mir scheint sein stellungsspiel hat etwas gelitten. er sah auch bei kwartengs tor nicht so sicher aus...
Lautern1967
Redondo ist dann stark, wenn er von der Bank kommt ...bin nicht sein größter Fan, da einfach zu viel inkonstant, aber aufgrund seiner Schnelligkeit auch in Liga 2 kann man ihn bringen...den ersten Kopfball hätte ich ihm nicht zugetraut, gut gemacht.
Hanslik stößt in Liga 2 an sein Limit, das war in Kiel auch schon so...dennoch würde ich ihm Lobinger und Kiprit immer vorziehen wenn mit 2 Stürmern gespielt wird....auf den Außen sind Opuko und Zolinksi wohl stärker.
Luthe war gestern nicht ganz auf der Höhe, teils wie eine Bahnschranke gefallen, das wird sicherlich wieder besser...Spahic ist kein 2 Liga Torwart und der Junge noch nicht so weit
wolfi
ok, dann bin ich beruhigt und nicht der einzige, der das mit luthe so wahrgenommen hat...spielt doch langsam das alter eine rolle? gab es doch einen grund weshalb berlin ihn ziehen ließ? keine frage, er ist unumstritten, aber manchmal denke ich wirklich, diesen ball hätte man doch halten können...na egal...
und was hansi angeht, du darfst nicht vergessen, dass zolle auch 2.spitze spielen kann und schon oft gespielt hat, opoku, zucki und redondo streiten sich um die linke außenbahn, während lobinger und zolle sturmersatz sind, da seh ich keinen platz mehr für hansi...
apropos zuck! wenn schuster nicht zuck und redondo auf links gegen heidenheim einsetzt, dann verliere ich den glauben an die menschheit
bedeutet im umkehrschluss: zimmer, schad und durm dürfen sich um den rv posten streiten, ich denke wirklich durm hätte mal eine pause verdient
Lautern1967
Als erster hat Zimmer die Pause verdient!
Ich würde keinen der 3 rechts hinten stellen, sondern Tomiak..
Schade das Schad nie wieder die Leistung vor seiner schweren Verletzung abrufen konnte, da war er hinten rechts eine wirkliche Bank..hoffe er kommt wieder richtig auf die Beine
frankenfck
Ich mach mal ein bisschen Grammatik :
So wie du schreibst ("ihm") würdest du Lobinger und Kiprit eher spielen lassen als Hanslik, vermute aber, dass du es anders herum meinst ("dennoch"), oder?
Lautern1967
meinte ihn...Hanslik....
Lobinger und Kiprit haben für mich kein 2.Ligaformat, Lobinger der einzige Transfer den ich bis dato negativ bewerte...Gott bete das Boyd nicht über x Spiele ausfällt...die Düsseldorfer haben sich damals schon gefragt was wir mit Lobinger wollen......ich würde ihn bei der 2. Mannschaft mal Spielpraxis sammeln lassen........Kiprit hat es schwer bei einem 3Ligisten unterzukommen, wird seinen Vertrag absitzen und dann ablösefrei sein Glück woanders suchen..
ALLGOVIA LUTRA
Eigentlich müßte unser Trainer begeistert sein vom Spiel gestern. Denn er kann unglaublich viele Erkenntisse und Lehren daraus ziehen.....
Das Durm auf der linken Seite nichts zu suchen hat, hat man gestern gesehen. Seine Stärken liegen auf rechts, genau dort wo Zimmer wiedermal enttäuscht hat. Links wäre dann Platz für Zuck! Und das Hanslik keine Flügelstürmer ist, wurde gestern auch ersichtlich. Obwohl Niehues seine Sache gestern recht ordentlich gemacht hat, ist er für mich kein Mann für die Startelf. Ciftci ist spielerisch einfach besser
Redondo scheint sich in der 2.Liga leichter zu tun. Ist halt nicht so sehr eine "Klopperliga" wie die Dritte!
Fakt ist, wir haben 3x in Folge nicht verloren, aber halt auch nicht gewonnen! Ebenso Fakt, wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken, können gegen jeden mithalten!!