De Toibasch: „Ein Leben ohne Betze? Möglich, aber sinnlos!“

Tobias John ist als „De Toibasch“ mittlerweile fester Bestandteil der Pfälzer Mundartszene. Der 33-Jährige Sambacher bedient dabei jedoch eher den komödiantischen Teil und ist sich auch nicht zu schade, sich selbst hin und wieder auf die Schippe zu nehmen. Sei es als vollbärtige Omi Elsje, als norddeutscher Spitzenkoch Gordon oder als megacooler Checkertyp Costa – das Repertoire an unterschiedlichen Charakteren scheint unerschöpflich. Was aber fast alle Clips gemeinsam haben, ist die Treue zum 1. FC Kaiserslautern. Grund genug, um uns auf die Suche nach Toibasch zu begeben und ihn kurz vor seiner Mutation zum „Stierkämpfer des Todes“ in seinem spanischen Urlaubsdomizil zum Gespräch zu bitten.

"Jeder und alles kann Inspiration sein"


Treffpunkt Betze: Tobias, Dein youtube-Format "Die Villa de Toibasch" und Musikstücke wie beispielsweise "Perfekter Stuhl" oder der "Stubbi-Song" sprechen für eine große Wandlungsfähigkeit und gewisse Lebenserfahrungen in speziellen Bereichen. In welchen Situationen entwickelst Du die Kreativität für solche Inhalte und woher nimmst Du die Inspiration zu Deinen Figuren?


De Toibasch: Eine gewisse Zeit, in der man sich hinsetzt, um kreativ zu sein, gibt es eigentlich nicht. Die Ideen für solche Lieder und Videos kommen relativ spontan. Eigentlich muss man immer irgendetwas griffbereit haben, um sich Notizen zu machen. Oftmals ist es so, dass jemand nur ein einziges Wort sagt und schon entsteht daraus ein Gedanke. Dann wird klar, was man sagen will, wie es aussehen soll und was man damit ausdrücken möchte. Das kommt allerdings meistens unverhofft, es passiert in den alltäglichsten Situationen. Sei es beim Einkaufen, beim Autofahren, beim Arbeiten oder auch in der Westkurve. Wichtig ist, direkt entsprechende Notizen zu machen, sonst sind die Überlegungen weg und kommen auch nicht mehr wieder. Das Gefühl dürften die meisten kennen. Inspiriert wurde ich durch Künstler wie Kurt Dehn, Eugen Damm und einige andere, die im Pfälzer Mundartbereich sehr erfolgreich sind bzw. waren. Aber auch von Kunstfiguren wie beispielsweise Heinz Becker oder von Filmkomödien kann man hinsichtlich Gesten, Aussehen und Filmschnitt einige Ideen ableiten. Grundsätzlich ist es aber so, dass alles und jeder eine Inspiration sein kann.

"Der Betze ist ein stetiger Begleiter"


Treffpunkt Betze: Deine Songs "Lied fer Lautre" oder "Fer moi FCK" kann man als Liebeserklärung an Stadt und Verein verstehen. Welche Bedeutung hat der FCK, auf den Du regelmäßig Bezug nimmst, für Dich?


De Toibasch: Mit dem Betze ist man ja quasi groß geworden. Ich bin in Kaiserslautern geboren, in der Umgebung aufgewachsen. Als Kind und als Jugendlicher war ich natürlich oft in der Stadt und auch so oft wie möglich im Stadion. Da wächst man dann einfach mit auf. Fans von anderen Vereinen gibt es hier fast keine und wenn man ehrlich ist, hält sich das übrige Sportangebot im Profibereich in Grenzen. Und so ist man dann automatisch FCK-Fan, eine Wahlmöglichkeit gibt es als Lautrer zum Glück ja nicht wirklich. Und egal wo man gerade ist, die Verbindung zum Betze ist immer da. Man will wissen, was gerade beim FCK passiert oder wie die Mannschaft gespielt hat. Der Betze ist so ein stetiger Begleiter im Leben, egal in welcher Liga – es geht einfach nicht ohne. Ein Leben ohne Betze? Möglich, aber sinnlos!

" Ich sah nur diese rot-weiße Wand "


Treffpunkt Betze: Das "Lied fer Lautre" hast Du in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen Verl live vor der Westkurve performen dürfen. Wie kam der Auftritt zu Stande und wie hast Du ihn selbst wahrgenommen?


De Toibasch: Unter'm Strich war das ein unbeschreibliches Erlebnis. Die Verantwortlichen des FCK hatten sich bei mir mit der Idee gemeldet, nach vielen Jahren mal wieder eine kleine Halbzeitshow auf die Beine stellen zu wollen. Im Zuge dessen hatte man an mich und an das „Lied fer Lautre“ gedacht. Die Chance vor so einer Kulisse spielen zu dürfen und der Erste zu sein, der nach einer so langen Zeit in der Halbzeitpause sein Lied präsentieren kann, hat mich schon sehr stolz gemacht. Die Aufregung begann dann eigentlich schon mit dem Soundcheck, der donnerstags durchgeführt wurde. Allein nur auf dem Rasen stehen und seinen Song spielen zu dürfen wirkte komplett surreal. Dazu kam noch dieses seltsame Gefühl nach oben schauen zu müssen, weil man im Gegensatz zu einem normalen Bühnenauftritt unterhalb der Zuschauerränge stand.


Die Nervosität stieg dann kontinuierlich an und der Spieltag selbst wurde zu einem überragenden Ereignis. 18.000 Zuschauer wollten das Spiel gegen Verl sehen, also ein Publikum, wie ich es in diesem Ausmaß noch nie hatte. Ich stand auf dem Spielfeld, performte mein „Lied fer Lautre“ und lief auf die Westkurve, die vollstand mit Leuten, zu. Ich sah nur diese rot-weiße Wand vor mir und war völlig überwältigt. Um zu realisieren, wie krass dieses Erlebnis für mich war, musste ich die Geschehnisse aber erstmal so zwei, drei Tage verarbeiten und alles in Ruhe Revue passieren lassen. Als ich dann im Nachgang Videos meines Auftritts gesehen habe, kamen die Gefühle erst so richtig in mir hoch, das war schon einmalig. Ich würde mir wünschen, dass diese Halbzeitshows generell öfter gemacht werden. Wir haben sehr, sehr viele gute Künstler, die auch schon Songs über den FCK geschrieben haben, aber noch nicht die Chance bekamen, sich live im Stadion zu präsentieren. Und wer weiß, vielleicht darf ja auch ich noch einmal mit einem anderen Lied vor die Westkurve zurückkehren – abwarten und Tee oder was anderes trinken.


Quelle: Treffpunkt Betze


[Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 17. November]




Quelle: Treffpunkt Betze


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