40 Punkte reichen in Kaiserslautern nicht

Foto: Imago Images / Eibner

Ein toller Rahmen für ein Zweitliga-Spiel: Ausverkauftes Haus am Böllenfalltor, lautstarke Unterstützung der etwa 1.700 mitgereisten FCK-Fans und eine tolle Choreografie in Gedenken an Fritz Walter.


Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht musste zwar auf seine offensive Stammkraft Mathias Honsak verzichten, konnte allerdings mit Braydon Manu, Phillip Tietz und Filip Stojilkovic trotzdem viel Qualität auf den Platz bringen. Letzterer, im Winter für etwa zwei Millionen Euro zu den Südhessen gewechselt, machte im Spiel des SV Darmstadt gegen den 1. FC Kaiserlautern letztlich den Unterschied aus. Mit seinem Doppelpack entschied er die Partie im Grunde schon vor der Pause. Denn vor allem im zweiten Spielabschnitt waren die Roten Teufel der Abgezocktheit des Tabellenführers nicht gewachsen.

Darmstadt im Stile einer Spitzenmannschaft


An sich ist ein 0:2 kein dramatisches Ergebnis bei einer Spitzenmannschaft, welche die beste Defensive der Liga stellt und grundsätzlich große Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga hat. Außerdem war am Samstagabend das Spielglück etwas auf der Seite der Lilien: Der FCK hätte bei Ritters Kopfball in der 24. Minute durchaus in Führung gehen können. Beim ersten Darmstädter Treffer köpfte Stojilkovic Hendrick Zuck auf dessen Kopf, wodurch der Ball unhaltbar abgefälscht wurde. Beim zweiten Tor war der Stürmer ebenfalls im Glück, da ihm der Abpraller nach seiner vergebenen Großchance direkt vor die Füße fiel.


Ebenso unglücklich war für die Roten Teufel der frühe Ausfall des schnellen Kenny Redondo, den Ben Zolinski leider nicht ersetzen konnte. Generell macht der flexible Zolinski bisher im FCK-Trikot keine wirklich gute Figur - egal ob auf dem Flügel, der Acht oder als hängende Spitze.

Der Wurm ist drin


In den letzten Wochen tat sich der FCK überraschenderweise vor allem auf fremden Platz sehr schwer. Aus einem Team, das auswärts nicht zu schlagen war, wurde eine Mannschaft, die vier Spiele in Folge zu null verloren hat. Dabei war keine dieser Niederlagen wirklich unverdient. Die Lautrer wirken gegenwärtig offensiv merkwürdig zahnlos. Es fehlt vor allem das Gefühl, Spiele drehen zu können. Einzelspieler wie Marlon Ritter laufen ihrer Form seit Wochen hinterher und können auf diesem Niveau aktuell nicht den entscheidenden Unterschied ausmachen. Der technisch beste Spieler des Kaders, Philipp Klement, bringt zwar Struktur ins Spiel, sorgt allerdings zu selten für Torgefahr in Form von Abschlüssen oder Torschussvorlagen.


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Ein mentales Problem sieht Trainer Dirk Schuster indes nicht: „Wir haben kein Kopfproblem. Es hat eher damit zu tun, dass wir in der Rückrunde von unseren Gegnern anders wahrgenommen werden.“ In der Tat scheinen viele Gegner mittlerweile besser auf die Spielweise der Roten Teufel eingestellt zu sein und nehmen die Duelle wohl auch etwas ernster als noch in der Hinrunde. Allerdings zeigte Schuster auch hier bereits einen Weg auf, mit dem man wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden kann: „Wir haben nicht die allerbesten Fußballer. Wir müssen fighten und uns die Punkte erkämpfen.“


Der Einsatz war dem Team in Darmstadt freilich nicht abzusprechen, jedoch konnten nur 44% der Zweikämpfe gewonnen werden. Es liegt nicht zwingend am größeren Willen, Zweikämpfe zu führen und vor allem zu gewinnen, sondern teilweise auch an der Fähigkeit dazu. Trotzdem hat die Mannschaft bereits gezeigt, dass sie es besser kann, wenn sie am Leistungslimit spielt.

Keine Unruhe aufkommen lassen


Die Länderspielpause muss genutzt werden, um sich zu sammeln und um sich auf eine ausführliche Fehlersuche zu begeben. Denn die Gefahr der großen Unruhe steigt mit jedem nicht gewonnen Spiel weiter an - auch im Hinblick auf die nächste Saison.


Aktuell wäre es völliger Humbug, über Dirk Schusters Position zu diskutieren. Allerdings sollte es auch in seinem Interesse sein, möglichst auf 50 Punkte zu kommen, um unbeschadet in die neue Saison gehen zu können. Würde man die Spielzeit beispielweise mit etwa 45 Punkten beenden, wäre es grundlegend immer noch eine für einen Aufsteiger großartige Saison. Andererseits hätte man dann auch aus den letzten 15 Spielen der Saison nur zehn Punkte geholt. Unabhängig davon, ob berechtigt oder nicht: Damit wäre Unruhe vorprogrammiert. Es war schon oft kontraproduktiv für den Verein, mit einem angezählten Trainerteam in eine neue Saison zu gehen, da die Unruhe im Lautrer Umfeld schnell auf die Führungsetage überschwappen kann. Gerade deshalb ist ein ruhiger und positiver Saisonabschluss enorm wichtig für alle Beteiligten.


Die nächsten Aufgaben werden unter anderem mit Spielen gegen die Aufstiegskandidaten aus Heidenheim und Hamburg nicht einfacher. Dennoch sollte es möglich sein, aus den letzten neun Spielen noch rund elf Punkte zu holen. Ansonsten würde am Ende zwar eine super Saison eines Aufsteigers stehen, allerdings auch ein merklicher Negativtrend, den man ungern mit in die Sommerpause nehmen möchte.


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 20

  • Ich halte von Schuster immer noch viel und bin mir auch sicher dass er den Turnaround schafft.Er wird sich in der Länderspielpause sicherlich seine Gedanken machen an welchen Stellschrauben er nun drehen muss.Ich muss aber auch gestehen dass ich den Lieberknecht als Trainer und auch als Typ richtig toll finde.In der PK vor und nach dem Spiel war es eine Augenweide ihm zuzuhören wie er immer noch vom FCK schwärmt und der Verein ihm sehr am Herzen liegt.Einfach ein sympathischer Typ.

  • Gut geschriebener Artikel. Sehe ich auch so. Aber um ehrlich zu sein: genau so wie die letzten Wochen habe ich auch die Ergebnisse getippt. Es war doch klar dass wir nicht weiter so glücklich Spiele gewinnen werden wie in der Hinrunde. Und so schneiden wir wohl auch mit 47 oder 48 Punkten die Runde auf Platz 8 oder 9 ab.


    Und für die nächste Saison zeigt das ganz deutlich den Bedarf auf der Mannschaft auf allen Positionen Qualität zuzuführen. Sonst wird das eine ganz enge Kiste im verflixten zweiten Jahr.

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  • Guter Artikel der alles trifft, aber wenn man das hier schreibt wird an seinem Verstand gezweifelt oder msn redet alles schlecht.

    Die Führung will eine sportliche Entwicklung und die ist nicht zu sehen. Deshalb bin ich froh das TH das sagen hat und nicht vor Entscheidungen weicht. Es geht alleine um den Verein und nicht um Namen.

  • Das Spiel gegen Darmstadt, bzw. die Niederlage, ist grundsätzlich nicht besonders maßgebend für den Verlauf der Saison. Auch die Spiele gegen Heidenheim und Hamburg können ohne besondere Emotionen abgewartet werden.

    Wenn es Alarmsignale geben sollte, dann wegen des Unentschiedens gegen Sandhausen und die schon länger zurückliegende Niederlage gegen Regensburg. Darüber könnte man sich aufregen. Ansonsten läuft die Saison gut für den Aufsteiger. In den nächsten, hoffentlich wenigen Jahren, eine für den Aufstieg und den Verbleib in die Bundesliga fähige Mannschaft aufzubauen, das ist die Herausforderung vor der die Verantwortlichen stehen.


    Ich weiß nicht wie ihr das einschätzt, aber ich bin zuversichtlich.

  • Guter Artikel der alles trifft, aber wenn man das hier schreibt wird an seinem Verstand gezweifelt oder msn redet alles schlecht.

    Die Führung will eine sportliche Entwicklung und die ist nicht zu sehen. Deshalb bin ich froh das TH das sagen hat und nicht vor Entscheidungen weicht. Es geht alleine um den Verein und nicht um Namen.

    Ich sehe da schon eine Entwicklung. Gegenüber der Drittligasaison wurde der Kader enorm verstärkt. Und die Rückrunde zeigt bislang lediglich dass dieser Prozess unbedingt weiter fortgeführt werden muss. Eine Alternative zu Boyd fehlt dringend, etwas mehr Ballkontrolle im Mittelfeld für mehr Ballbesitz würde das Team entscheidend entlasten und ein Upgrade für Kraus wäre mein persönlicher Wunsch. Sollte Luthe nochmal ins Ausland wollen, wäre auch die Torhüterposition neu zu besetzen. Und dann wäre da noch das Thema Aussenverteidiger. Auf Schad werden wir wohl nicht mehr zählen brauchen. Das reicht nicht für Liga 2.

  • Ich beziehe das auf die Entwicklung seit Schuster da ist. Im Moment sehe ich da nichts was noch kommen kann, ist ohne wirkliches System außer hoch und weit. Was nicht heißen soll das ich es DS nicht wünsche. Es wäre schön wenn er es hinbekommt , da ich ihn als Typ stark finde. Hoffe er bekommt zusammen mit TH die Kurve. Ob es an fehlenden Spielern liegt oder am System Schuster möchte ich nicht beurteilen. Definitiv fehlen gute Spieler um sich in Liga 2 etablieren zu können, das dürfte und sollte jedem Fan klar sein , mit und ohne Brille.

    Haha 1
  • Ich lerne jetzt, es geht doch in allem Negatives zu finden, wenn man sich nur anstrengt. Offenbar ist jetzt schon klar, dass wir in drt nächsten Saison im letzten Tabellenfünftel zu gingen sind.

  • Diskussionsthema zum Artikel: Spieltagsrückblick: Es fehlt noch der letzte Schritt


    Spieltagsrückblick: Es fehlt noch der letzte Schritt

    Auch im dritten Anlauf verpasst es der FCK die 40-Punkte-Marke zu knacken. Nach dem 0:2 in Darmstadt wurden die Verletzungssorgen zudem größer. Zeit für die Länderspielpause.


    Die Auswärtsstärke des 1. FC Kaiserslautern ist endgültig dahin. Beim Tabellenführer aus Darmstadt verloren die Roten Teufel verdient mit 0:2 - damit endete die vierte Auswärtspartie punkt- und torlos. „Der Sieg für Darmstadt ist verdient“, kommentierte FCK-Cheftrainer Dirk Schuster. Auch wenn die Stimmung dadurch ein wenig getrübt wird, bleibt Schuster bei seiner positiven Linie: „Wir stehen bei aktuell 39 Punkten, das ist sensationell.“ Doch dass es im dritten Anlauf nicht gelang, die 40-Punkte-Marke zu knacken, stört Torhüter Andi Luthe. „Es nervt mich, dass wir es seit Wochen nicht schaffen. Denn es ist ja eigentlich ein geiles Gefühl, so früh schon gesichert zu sein.“ Zudem fehlt dem Routinier derzeit das klare Ziel vor Augen. „Es fehlt noch der letzte Schritt. Du musst jetzt langsam auch mal ein neues Ziel haben (...). Im Moment laufen wir ein bisschen im Niemandsland rum.“ Dennoch erscheint es als notwendig, die Entwicklungen der letzten Wochen und das Formtief richtig einzuordnen. „Hätte uns jemand vor der Saison jemand gesagt, dass wir im März den Klassenerhalt eigentlich sicher haben, hätten wir alle unterschrieben", so Luthe weiter.

    Nicht mehr der normale Aufsteiger


    „Wir werden von den Gegnern anders wahrgenommen als in der Hinrunde“, analysierte Dirk Schuster nach dem Spiel und fügte an: „Wir sind nicht mehr der normale Aufsteiger, den man zu Hause schlagen muss.“ Neben besser eingestellten Gegnern ist laut Schuster auch das fehlende Spielglück ein Faktor: „Das müssen wir uns wieder erarbeiten und wir arbeiten Woche für Woche daran, dass es wieder umschlägt.“ Das alles mache die Aufgaben bei den Auswärtsspielen noch mal schwerer als sie ohnehin schon seien, erklärt der FCK-Coach das aktuelle Formtief. Eine Frage bleibt: Wenn sich die Gegner auf die Spielweise der Roten Teufel eingestellt haben, müsste man dann nicht Änderungen vornehmen und Neues probieren - gerade jetzt, wenn der Klassenerhalt praktisch gesichert ist?


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    Die Pause zum Auskurieren nutzen


    So kommt die Länderspielpause für den FCK im besten Fall sehr gelegen. Das Lazarett ist aktuell so gefüllt wie selten in dieser Saison. Neben Kenny Prince Redondo, der schon nach 20 Minuten mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt wurde, musste auch Nicolas de Preville bereits nach kurzer Zeit aufgrund von Rückenproblemen wieder raus. Zudem trat der zuletzt angeschlagene Philipp Hercher die Reise nach Darmstadt gar nicht erst an. Aber auch aus psychologischer Sicht kommt die Pause zu einem guten Zeitpunkt. „Mal abschalten ist sicherlich nicht verkehrt“, so Andi Luthe. Gleichzeitig bietet die Pause die Gelegenheit, neue taktische Muster einzustudieren, um es den gegnerischen Mannschaften wieder schwerer zu machen, den FCK und seine Taktik ausrechnen zu können.

    Der FCK im Niemandsland


    Die vierte Auswärtsniederlage in Folge hat auch in der Tabelle ihre Spuren hinterlassen. Der 1. FC Kaiserslautern wurde durch die stark aufspielenden Kiezkicker überholt und rutschte auf Platz sieben ab. Auf den HSV, der aktuell Platz drei belegt, beträgt der Abstand zehn Punkte. Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig konnte im Derby gegen Hannover 96 wichtige Punkte einfahren, entsprechend beträgt der Abstand der Lautrer auf den 16. Tabellenrang aktuell 14 Punkte. Nach der Länderspielpause geht es mit dem nächsten Topspiel direkt weiter. Am Samstagabend (20:30 Uhr) ist der Zweitplatzierte FC Heidenheim zu Gast. Während es im Moment auswärts hakt, kann sich der FCK zumindest auf seine gute Heimbilanz verlassen. Seit fünf Spielen sind die Pfälzer auf dem Betze ungeschlagen. Diese Serie soll natürlich auch gegen Heidenheim fortgesetzt werden. Ein Punkt reicht, um endlich die ominöse 40-Punkte-Marke zu knacken.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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  • Interessant, dass in dem Artikel auch mal der Abstand nach unten erwähnt wird. Die 14 Punkte auf Braunschweig könnten auch ganz schnell schmilzen.


    Klar, das sind im Endeffekt 5 Spiele und danach sinds nur noch 4.


    Aber am Ende könnte sogar der einstelligen Tabellenplatz weg sein, wenn es so weitergeht.

  • hätte, hätte, Fahrradkette...................................


    Wir können sehr froh sein, dass wir perfekt in die 2.Liga starteten und jetzt sind wir dort, wo wir hingehören.

    Da wir ein gutes Management haben, gute Trainer und eine konkurrenzfähige Mannschaft, wird mir nicht bange.

    Nicht die Ruhe verlieren und aus den vergangenen Spielen lernen, dann kommen wir wieder in die Spur.

    Wir werden noch Punkte holen und hoffentlich im 1stelligen Tabellenbereich die Runde beenden.


    Nie vergessen, welche elenden Jahre wir hinter uns haben, nicht größenwahnsinnig werden, keine unverantwortliche

    Entscheidungen treffen (z.B. bei Spielereinkäufen). T. Hengen, bitte weitermachen, wie bisher.

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