Tobias Raschl: Ein Versprechen für die Zukunft

Foto: Getty Images / Christian Kaspar-Bartke

Mit Tobias Raschl hat der 1. FC Kaiserslautern einen Spielertyp verpflichtet, den einige Lautrer Fans in der vergangenen Saison sicherlich vermisst haben. Raschl gilt als Allrounder im zentralen Mittelfeld und kann somit als Sechser, Achter und Zehner agieren. Gerade diese Variabilität macht den gebürtigen Düsseldorfer zu einer interessanten kreativen Alternative zu Marlon Ritter. Vor allem als Box-to-Box-Spieler an der Seite eines klassischen defensiven Mittelfeldspielers wie Julian Niehues könnte er seine Stärken ausspielen. Mit seiner Passquote von 80 Prozent angekommener Pässe, davon bemerkenswerte 88 Prozent in der eigenen Hälfte, weist er einen besseren Wert auf als sein Konkurrent Marlon Ritter, der auf 74 Prozent angekommener Pässe in der eigenen Hälfte kommt. Die Verpflichtung des 23-Jährigen verschärft zudem den Wettbewerb im zentralen Mittelfeld, da Raschl mit seinen Spielmacherqualitäten sowohl Ritter als auch Klement ersetzen könnte. Solch ein Wettbewerb ist essenziell, um das Maximum von jedem einzelnen Spieler zu fordern.Der Neuzugang aus Fürth darf aufgrund seiner Vita durchaus den Anspruch auf einen Stammplatz haben, so dass vor allem Marlon Ritter um seinen Platz neben Niehues kämpfen muss.

Eine neue Saison - ein neues Spielsystem?


Ähnlich wie die Verpflichtung des offensiven Außenverteidigers Puchacz könnte auch der Transfer von Tobias Raschl darauf hindeuten, dass der FCK in der kommenden Saison offensiver agieren möchte. Schließlich kommen seine Passqualitäten vor allem bei eigenem Ballbesitz zum Tragen. Bei den Fürthern wusste der Neuzugang zudem durch seine Übersicht zu überzeugen. In der vergangenen Saison überließ die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster das runde Leder meist dem Gegner, so dass die kreativen Mittelfeldspieler Marlon Ritter und vor allem Philipp Klement ihre Stärken am Ball eher selten ausspielen konnten. Mit einer derart defensiven und auf Konter ausgelegten Ausrichtung würde sich der FCK gewissermaßen selbst ein Bein stellen, da er außer Niehues über keinen zentralen Mittelfeldspieler verfügt, der sich durch seine Qualitäten gegen den Ball auszeichnet. Klement, Ritter und Raschl zählen zu den stärksten zentralen Mittelfeldspielern der 2. Bundesliga, weshalb Schuster alles daran setzen sollte, ein System zu finden, in dem die Stärken von Raschl und seinen Konkurrenten am besten zur Geltung kommen.


Ein Neuzugang mit Führungsqualitäten


Trotz seiner 23 Jahre gilt der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler als Führungsspieler, der Verantwortung übernehmen und eine Mannschaft anführen kann. Bei Borussia Dortmund spielte er von der U16 bis zur U23, war langjähriger Kapitän der Borussen und gewann 2019 mit der U19 die deutsche Meisterschaft, zu der er als Sechser mit starken neun Torbeteiligungen maßgeblich beitrug. Seine guten Leistungen blieben nicht unbemerkt und Raschl durfte mit 19 Jahren die Sommervorbereitung der Profis unter Trainer Lucien Favre mitmachen. Doch bis auf 25 Einsatzminuten am 34. Spieltag bei der 0:4-Niederlage gegen Hoffenheim blieben dem aufstrebenden Talent weitere Einsätze vor allem aufgrund der namhaften Konkurrenz wie Jude Bellingham verwehrt. Der BVB konnte dem jungen Mittelfeldstrategen nur eine Perspektive in der U23 in der 3. Liga bieten, weshalb sich Raschl ein halbes Jahr vor Vertragsende in Dortmund für einen Wechsel zum damaligen Bundesliga-Schlusslicht Greuther Fürth entschied. Seitdem absolvierte er insgesamt 40 Spiele für die Fürther und zählte vor allem mit seinen 29 Einsätzen in der vergangenen Zweitliga-Saison zum Stammpersonal.


Fehlende Torgefahr


Im Gegensatz zu seiner Zeit in den Nachwuchsmannschaften des BVB konnte der 23-jährige Raschl in Fürth nicht mehr so viele direkte Torbeteiligungen sammeln. So erzielte er in 40 Pflichtspielen zwei Tore und bereitete vier weitere Treffer vor, womit er in 40 Spielen weniger Vorlagen sammelte als seine möglichen Konkurrenten Marlon Ritter (6) und Philipp Klement (5) in der vergangenen Saison. Doch wie so oft sollte man sich von solchen Statistiken nicht zu sehr beeinflussen lassen, denn Raschl spielte im Fürther Spielsystem oft den vorletzten Pass, der nicht als Vorlage aufgeführt wird, aber häufig als wichtiger empfunden werden kann als die Vorlage selbst. In der Pressemitteilung des Vereins bezeichnete Geschäftsführer Thomas Hengen den Neuzugang Raschl als "modernen Mittelfeldspieler der neuen Generation", von dem er sich eine Steigerung der "Torgefährlichkeit" erhofft. Dass Thomas Hengen bei der neuen Nummer 20 der Roten Teufel vor allem im letzten Drittel noch Verbesserungspotenzial sieht, zeigt, dass Raschl wohl in erster Linie als offensiver Sechser oder Achter und nicht als Zehner eingeplant ist. Dass Raschl grundsätzlich weiß, wo das Tor steht, erfuhr der FCK beim 1:3-Auswärtssieg gegen Greuther Fürth in der vergangenen Saison, als Raschl in bester Stürmermanier das 1:0 für die Gastgeber erzielte, ehe der 1. FC Kaiserslautern das Spiel in der zweiten Halbzeit drehen konnte.


Abgesehen von der fehlenden Torgefahr im Vergleich zu seiner Zeit bei Borussia Dortmund scheint Tobias Raschl ein hochveranlagter Spieler zu sein, der mit seinen 23 Jahren noch nicht am Ende seiner Entwicklung steht und somit ein wichtiger Bestandteil des Vereins für die nächsten Jahre werden könnte.


Quelle: Treffpunkt Betze


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