Marcus Sommer: „Echte Lautrer kämpfen“

Foto: Marcus Sommer

Marcus Sommer vereint zwei Leidenschaften in einer Person. Er ist seit seiner Kindheit eingefleischter FCK-Fan und er liebt die Musik. Zwei Komponenten, die irgendwann logischerweise zusammenkamen. Mittlerweile sind schon fünf Alben mit über 60 Songs aus seiner Feder geflossen. Willkommen in der Hölle heißt sein neuestes Album und ist seit dem 30. Dezember 2022 im Handel erhältlich. Für Treffpunkt Betze hat sich der „rockende Fan“ zwischen Studio und Westkurve etwas Zeit genommen, um mit uns über seine Inspirationen, seine emotionalsten Momente mit dem FCK und seine angeborene Liebe zu den Roten Teufeln zu sprechen.

„Axel Bellinghausen war für mich eine absolute Inspiration“


Treffpunkt Betze: Hallo Marcus, mit „100 % FCK“ hast du 2008 Dein erstes Album veröffentlicht, das ganz den Roten Teufeln gewidmet war. Was hat dich damals dazu bewogen, dich nicht nur als Fan, sondern auch künstlerisch mit dem 1. FC Kaiserslautern auseinanderzusetzen?


Marcus Sommer: Ausschlaggebend war definitiv das Herzblut-Finale gegen Köln bzw. auch schon die Spiele kurz zuvor, die dieses "Endspiel" überhaupt erst möglich gemacht haben. Ursprünglich war nur geplant, einen neuen FCK-Fansong zu veröffentlichen. Doch durch die vielen Eindrücke der letzten Spiele bis nach dem Finale waren plötzlich so viele Ideen am Start, dass es einfach ein komplettes Album werden musste. Besonders Axel Bellinghausen mit seiner Kämpfer-Mentalität als FCK-Kapitän war für mich eine absolute Inspiration. "Echte Lautrer kämpfen" - genau das hat er vorgelebt. Ich mag diese Spielertypen, die vielleicht technisch nicht die Besten sind, aber dafür kämpfen und bis zum Schluss alles geben. Am Ende ist ein Album mit FCK-Fansongs entstanden, das es so noch nicht gab - und inzwischen sind es schon einige mehr geworden.


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„Mein persönliches FCK-Highlight ist ganz klar das Herzblut-Finale gegen Köln“


Treffpunkt Betze: Seit Deinem Debüt-Album ist rund um den Betzenberg vieles passiert. Angefangen mit dem Herzblut-Finale gegen Köln, über den Wiederaufstieg in die Bundesliga, den erneuten Abstieg und mehrere verpasste Chancen zur Rückkehr in die erste Liga bis hin zum Absturz in die Drittklassigkeit war alles dabei. Was war für dich das prägendste Erlebnis?


Marcus Sommer: Ja, da gab es so manches High- und Lowlight in der Vergangenheit. Sensationell war natürlich der Pokalsieg gegen den KSC oder die Meisterschaft als Aufsteiger - was niemals wieder ein Verein schaffen wird (lacht). An die Abstiege denke ich einfach mal nicht mehr. Das Relegationsrückspiel gegen Dresden war auch ein absolutes Topereignis. Aber trotz aller Erfolge ist und bleibt mein persönliches FCK-Highlight ganz klar das Herzblut-Finale gegen Köln. Die Atmosphäre vor dem Spiel war gespenstisch. Da lief soweit ich mich erinnern kann anstatt den üblichen Lady-Gaga-Radio-Hits im Hintergrund ein Titel aus Fluch der Karibik. Als es anfing zu regnen, nahm Horst Schömbs das Mikrofon und sagte: "Fritz Walter schickt uns sein Wetter". Der Rest ist Geschichte und legendär. Kurz danach traf Josh Simpson zum 1:0, Marcel Ziemer machte noch zwei Buden und das Spiel endete 3:0. Dieses Erlebnis habe ich in dem Song "Der Regen" besungen.

„Wer einmal sein Herz an den FCK verloren hat, bleibt für immer ein Roter Teufel“


Treffpunkt Betze: Du bist ein echter „Pälzer Bub“, wohnst aber mittlerweile in Baden-Württemberg. Besteht die Gefahr, dass du fußballtechnisch irgendwann fremdgehst oder ist deine Verbindung zum FCK eine, die nur der Tod scheidet?


Marcus Sommer: (lacht) Nein, eine Fremdgeh-Gefahr besteht definitiv nicht. So wie mir mal jemand gesagt hat, wohne ich an der badisch-schwäbischen Grenze und zwar auf der schwäbischen Seite. Daher habe ich viele Freunde, die absolut VfB-affin sind und auch Dauerkartenbesitzer und Fanclubmitglieder sind. Dementsprechend gibt es natürlich auch eine gewisse Sympathie für den VfB. Ich habe hier auch schon öfter nur vor VfB-Fans Musik gemacht, dann aber eher mit Cover-Songs als mit FCK-Titeln. Und hier wird von den meisten auch voll akzeptiert, dass ich Lautrer bin und nicht auch mal mit nach Stuttgart fahre. Den einen oder anderen Spruch musste man sich als FCK-Fan in der dritten Liga natürlich schon anhören, aber das gehört dazu und ist zu verkraften. Über Hoffenheim brauchen wir gar nicht zu reden, über den KSC sowieso nicht, da bleibt in der Nähe nicht mehr viel übrig. Wer einmal sein Herz an den FCK verloren hat, bleibt für immer ein Roter Teufel - auch wenn es manchmal schwer ist oder war.


Quelle: Treffpunkt Betze


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Quelle: Treffpunkt Betze


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