Jan Elvedi: Stark im Zweikampf, ausbaufähig am Ball

Die Verpflichtung von Jan Elvedi wurde in der Pfalz von so manchem Fan der Roten Teufel durchaus mit einer gewissen Skepsis betrachtet, schließlich war der Innenverteidiger in der Vorsaison mit Jahn Regensburg aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Zweifel wurden laut, ob der 26-Jährige den Abgang von Robin Bormuth problemlos kompensieren könne. Doch Elvedi hat in den bisherigen Pflichtspielen bereits bewiesen, dass er mehr ist als der "Ergänzungsspieler", für den ihn einige nach seiner Verpflichtung hielten.

Im Schatten des „kleinen“ Bruders


Der Name Elvedi dürfte interessierten Fans im deutschen und internationalen Fußball schon vor der Verpflichtung der Nummer 33 ein Begriff gewesen sein. Gladbachs Innenverteidiger Nico Elvedi, der Zwillingsbruder von FCK-Profi Jan, lief insgesamt 231 Mal für die Fohlen in der Bundesliga auf, dazu kommen beachtliche 47 Einsätze für die Schweiz und ein zwischenzeitlicher Marktwert von 35 Millionen Euro. Zahlen, von denen der nur wenige Minuten ältere Jan bisher nur träumen konnte. Einen Traum hat sich der von den Medien oft als "Bruder von" betitelte Jan Elvedi mit dem Wechsel in die Pfalz indes erfüllt: zu einem „Traditionsverein" zu wechseln, wie er vor wenigen Wochen in einem Interview mit SWR Sport verriet.

Der defensive Dauerbrenner


In allen fünf Ligaspielen stand der 26-Jährige über die volle Distanz auf dem Platz, auch im Pokalspiel in Koblenz gehörte der Innenverteidiger zur Startformation von Cheftrainer Dirk Schuster. Und in diesen bislang sechs Einsätzen wusste der Schweizer durchaus zu überzeugen. Elvedi gewann bislang unglaubliche 85 Prozent seiner defensiven Zweikämpfe und gehört damit in dieser Statistik zu den besten Abwehrspielern der Liga. Der Rechtsfuß verteidigt mannorientiert und legt großen Wert auf eine körperbetonte Spielweise. Im Schnitt fängt die Nummer 33 der Roten Teufel 3,6 Bälle pro Partie ab, was zeigt, dass Elvedi nicht nur durch sein gutes Auge und das daraus resultierende Stellungsspiel, sondern auch durch seine Intensität und Zweikampfstärke überzeugt. All diese Attribute passen hervorragend in das Anforderungsprofil von Dirk Schuster.


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Hinzu kommen zwei weitere Faktoren, die für den Neuzugang sprechen: Sein Kopfballspiel (Durchsetzungsquote: 59 Prozent) kann sich trotz seiner Körpergröße von 1,86 Meter sehen lassen. Und: Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 34,74 km/h war er nach Jean Zimmer bislang der schnellste Defensivspieler in den Reihen des 1. FC Kaiserslautern. Ein wichtiger Fakt, wenn man bedenkt, dass Abwehrhüne Kevin Kraus alles andere als schnell ist.

Deutliche Schwächen im Ballbesitz


Im Spiel mit dem Ball hat Elvedi hingegen einige Probleme und kann daher als Verteidiger der alten Schule bezeichnet werden. Insgesamt kommen nur 63 Prozent seiner Pässe an, was alles andere als gut ist. Kaum ein Defensivspieler in der zweiten Liga spielt weniger progressive Pässe als der Schweizer (3,8 pro 90 Minuten) - und auch die Passgenauigkeit ist mit 52 Prozent unterdurchschnittlich. Elvedi ist also kein Spieler, von dem man Wunderdinge im Spielaufbau erwarten darf. Vielmehr verkörpert der 26-Jährige seine Rolle sehr positionstreu, was sich auch im Wert von 0,18 progressiven Läufen pro 90 Minuten ablesen lässt. Boris Tomiak hingegen kommt als deutlich offensivfreudigerer Innenverteidiger auf 2,2 progressive Läufe pro 90 Minuten. Dieser Wert lässt aber auch eine andere Lesart zu: Elvedis Art, seine Position als Verteidiger zu interpretieren, ermöglicht es Tomiak überhaupt erst, zu Tempodribblings anzusetzen, weil Elvedi nach hinten absichert.

Gesetzt und unersetzlich?


Cheftrainer Dirk Schuster dürfte mit den bisherigen Leistungen seines neuen Innenverteidigers zufrieden sein. Andernfalls hätte er den Schweizer nicht in jedem Ligaspiel über die volle Distanz spielen lassen. Allerdings muss Elvedi an seinen Qualitäten mit dem Ball arbeiten, wenn er auch in Zukunft eine feste Größe im Team der Roten Teufel bleiben will. Denn mit Leihspieler Nikola Soldo hat der FCK einen Innenverteidiger mit Ambitionen auf einen Stammplatz verpflichtet, der nun in der Länderspielpause die Chance hat, sich weiter heranzukämpfen, um für das anstehende Derby gegen den KSC eine ernstzunehmende Option zu werden.


Doch unabhängig seiner Einsatzzeiten steht fest: Jan Elvedi ist ein Paradebeispiel dafür, dass Spieler nicht nur an ihren Statistiken gemessen werden dürfen, sondern auch ohne spektakuläre Zweikämpfe und Szenen überzeugen können. Der Neuzugang hat bisher allen Skeptikern gezeigt, dass er die Lücke, die der Abgang von Robin Bormuth hinterlassen hat, schließen und eine wichtige Rolle beim FCK spielen kann. Seine starke Zweikampfstärke und körperliche Intensität sprechen auf jeden Fall für ihn.


Quelle: Treffpunkt Betze


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Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 1

  • nach dem abgang von bormuth hatte ich eigentlich auf einen spieler gehofft

    der auch zum aufbau was beiträgt und nicht nur das langholz nach vorne oder

    den kurzpass nach außen im repertoire hat.


    ich hoffe er kann sich hier noch verbessern.

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