Neuer Trainer, alte Sorgen: Die zweite Reihe macht den Unterschied

Nach dem Pokalerfolg gegen den 1. FC Nürnberg wollte der FCK auch beim Liga-Debüt von Dimitrios Grammozis den Bock umstoßen und endlich wieder drei Punkte einfahren. Stattdessen rutschen die Roten Teufel immer tiefer in den Abstiegskampf, weil sie wie so oft in dieser Saison mit altbekannten Problemen zu kämpfen hatten und sich am Ende mehr oder weniger selbst schlugen. Dabei war bei der 1:2-Niederlage gegen Berlin phasenweise nicht alles schlecht und vor allem die starke Leistung in der ersten Halbzeit lässt für die Zukunft hoffen.

Touré macht den Unterschied


Im Vergleich zu den Vorwochen zeigte Kaiserslautern wie schon im Spiel gegen Nürnberg von Beginn an ein anderes Gesicht. Die Mannschaft stand eng zusammen und attackierte deutlich früher als zuletzt. Vor allem in der Defensive schien Grammozis an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. In der Dreierkette räumten Nicolas Soldo, Jan Elvedi und Almamy Touré alles ab, was gefährlich werden konnte. Vor allem Touré zeigte in seinen ersten Wochen, dass er nicht nur für die Stabilität unersetzlich ist, sondern auch ein Mann für die besonderen Momente sein kann. Nach einem Eckball erzielte er mit einer artistischen Einlage den wichtigen Führungstreffer. Und die Führung war zu diesem Zeitpunkt keineswegs unverdient, der FCK war die aktivere Mannschaft und ließ nichts anbrennen. Taktisch zeigten die Hausherren eine bärenstarke Leistung, liefen immer wieder früh an und zwangen den Berliner Torhüter zu langen Bällen, die problemlos entschärft und abgefangen werden konnten. Mit jedem gewonnenen Zweikampf kam auch das Selbstvertrauen zurück. In der Summe zeigten die Lautrer die dominanteste erste Halbzeit der Saison und ließen keine einzige Chance zu. Einziges Manko: Die Roten Teufel verpassten es, nachzulegen.

Qualitätsmängel in der zweiten Reihe


Zum ersten Knackpunkt des Spiels wurden die auf beiden Seiten getätigten Auswechslungen in der Halbzeitpause. Grammozis musste mit Touré und Kapitän Zimmer zwei verletzungsbedingte Wechsel vornehmen. Ein Umstand, für den der Trainer nichts konnte und auf den er wohl gerne verzichtet hätte. Für die beiden kamen der wiedergenesene Afeez Aremu und Erik Durm ins Spiel. Im Gegenzug hatten es die personellen Veränderungen der Berliner in sich. Aufgrund des Pokalspiels unter der Woche noch geschont, standen nun Top-Torjäger Haris Tabakovic und Unterschiedsspieler Fabian Reese auf dem Feld. Die Umstellungen machten sich sofort bemerkbar: Während bei den Herthanern sofort eine ganz andere Körpersprache zu erkennen war, merkte man dem FCK das Fehlen von Touré deutlich an. Die Hausherren mühten sich redlich, doch die Alte Dame schlug eiskalt zu und erzielte kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich.


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Für Touré rückte Boris Tomiak in die Dreierkette, der seine Sache zwar nicht schlecht machte, dadurch jedoch im defensiven Mittelfeld fehlte. Mit Aremu kam ein Spieler aufs Feld, dem aufgrund seiner langwierigen Verletzung verständlicherweise die Spielpraxis fehlte. Entsprechend war der Sommer-Neuzugang nach seiner langen Pause sehr motiviert, leider zu motiviert. Die Rote Karte nur 13 Minuten nach seiner Einwechslung war mehr als vermeidbar. In dieser Situation wäre Julian Nieheus vielleicht die bessere Option gewesen, doch der fiel krankheitsbedingt aus. Ein Problem, das sich bei den Roten Teufeln durch die gesamte Saison zieht: Immer wieder fallen wichtige Schlüsselspieler aus oder befinden sich seit Monaten in einem Formtief, so dass dem Trainer oft nichts anderes übrig bleibt, als immer wieder dieselben Spieler zu bringen.

Unersetzliche Schlüsselspieler


Auch individuelle Fehler und Unkonzentriertheiten wie die Rote Karte begleiten den FCK schon die ganze Saison. Im Schnitt kassieren die Pfälzer alle fünf Spiele einen Platzverweis. Ein unglaublicher Wert, denn gerade in dieser engen Liga kann jede Kleinigkeit den Ausschlag geben. Nach dem Platzverweis war es dann natürlich ein hartes Stück Arbeit, wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. Umso ärgerlicher, dass beide Gegentore nach Standards fielen. In der letzten Saison war die Abwehr bei gegnerischen Standards noch ein Trumpf, in dieser Saison kassiert man fast in jedem Spiel ein Gegentor nach ruhenden Bällen.


Auch wenn es in Unterzahl schwer war, fehlte den Hausherren nach dem Rückstand das letzte Aufbäumen, die letzte Überzeugung. Eine Energie, die beispielsweise bei der Einwechslung von Ragnar Ache gegen Nürnberg deutlich zu spüren war. Fakt ist, dass Almamy Touré, Boris Tomiak, Marlon Ritter und Ragnar Ache in der aktuellen Verfassung einfach nicht zu ersetzen sind und ein Ausfall einen deutlichen Qualitätsverlust bedeutet.

Showdown in Braunschweig


Trotz der großen Enttäuschung hat Lauterns neuer Cheftrainer "viel Gutes gesehen", und in der Tat kann der Auftritt gegen Berlin Mut machen. Grammozis hat der Mannschaft trotz der Niederlage neues Leben eingehaucht. Die Einstellung hat im Vergleich zu den letzten Wochen wieder gestimmt und sie ist wieder viel dynamischer aufgetreten. Zudem ist es ihm gelungen, die Defensive etwas zu stärken. Vor allem Jan Elvedi und Nikolas Soldo scheinen immer besser in Schwung zu kommen. Eine stabile Defensive ist eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Abstiegskampf.


Die Verletzungen von Touré und Ache sind wohl nicht so schwerwiegend und nur Vorsichtsmaßnahmen. Beide können im Abstiegskampf, der für die Roten Teufel leider bittere Realität ist, zu einer echten Waffe werden. Nun steht mit dem letzten Spiel des Jahres in Braunschweig ein extrem richtungsweisendes Spiel bevor. Es ist mächtig Dampf auf dem Kessel: Verliert der FCK, dürfte es eine sehr unruhige Winterpause geben.


#FCKBSC: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion:



Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 54

  • Sorry, aber du machst es mit deiner Argumentation doch nicht besser als diejenigen, die du kritisierst. Sie hatten "Schuster" als Ursache auserkoren. Und du gibst jetzt halt Hengen die Schuld. Wo ist das der Unterschied? Und wenn die Mannschaft es so sehr nicht drauf hätte und wenn Hengens Transferpolitik so miserabel wäre, wie erklärst du dir dann Serie bis zum Halbzeit in Düsseldorf? Es ist selbst im Fußball nicht immer alles schwarz und weiß.

    Die heraussragende Serie bis zum Spiel in Düsseldorf korreliert für mich persönlich in der Tatsache, dass wir bis zu diesem Spiel die designierte "beste Elf" des FCK gesehen haben. Alleine ein nicht gesperrter Tomiak und ein fitter bzw. voll im Saft stehender(!!!) Ache, haben da für mich persönlich in diversen Spielen schon den berühmten Unterschied ausgemacht.


    Dass du dann allerdings nach dem Spiel gegen Düsseldorf sowohl auf einen verletzen Ache verzichten musst und sich Tomiak im Spiel gegen Fürth noch den roten Karton abholt und für mehrere Spiele gesperrt fehlt (...ich empfinde diesen Platzverweis noch heute als absoluten Treppenwitz), ist unglücklich - steht aber für mich signifikant für den darauffolgenden Negativlauf.


    Du kannst als Zweitliigst im zweiten Jahr deine 3-4 Unterschiedsspieler in der Liga einfach nicht über einen längeren Zeitraum ersetzen. Das schaffen selbst Spitzenclubs wie St. Pauli oder der HSV nicht. Ergo stehen wir aktuell genau da, wo wir hingehören. Ein positiver Konjunktiv holt im Fußball keine Punkte.

    Gefällt mir 1
  • Indem Ache und Toure wieder mitwirken.

    Zwischen den Zeilen liest man ja schon, dass das nichts wird.

    Zumindest mit Toure.

    Ache dann wahrscheinlich auch nicht.

    Dann gibt's wieder eine Niederlage. ;(

  • Ich sehe eigentlich immer was positives und schreibe es dann auch.

    Aber diesmal muss ich mich wirklich fragen, was einige Ein-und Auswechlungen gesollt haben?

    Vor allem was sehen die Trainer an oder in Lobinger, was sonst keiner sieht?

    Wie kann bitte Aremu so in den Gegner gehen?

    Auch sonst ist unser Spiel nach vorne heute sehr dürftig gewesen, wie bitte soll sich dass im letzen Spiel ändern?

    Das stimmt mich schon nachdenklich, wenn ein Daueroptimist wie Du wenig positives sieht.

    Gefällt mir 1
  • LauternFan25: Jemand der vollkommen unverbraucht ist und für offensiven Fußball steht… gerne aus Liga 3 Regionalliga oder Trainer aus der 2. Reihe eines Bundesligisten. Sorry, bei Grammozis schlagen dreiviertel der Anhänger seiner vorherigen Teams die Hände überm Kopf zusammen und das nicht vor Begeisterung. Das war selbst bei Siegen überwiegend zerstörerischer, wenig ansehnlicher Fußball….

  • Na ja,wie schon einer vor mir geschrieben hat,ich glaube auch nicht,daß Grammozis das Ende der saison als FCK-Trainer erleben wird. Meiner Meinung nach ein Griff ins Klo von Hengen

    Danke 1
  • Das war selbst bei Siegen überwiegend zerstörerischer, wenig ansehnlicher Fußball….

    Den Fußball in Darmstadt unter ihm fand ich eigentlich sehr attraktiv.Wäre schön wenn das hier auch klappt.Die Zeit sollten wir ihm jetzt geben.

  • LauternFan25: Jemand der vollkommen unverbraucht ist und für offensiven Fußball steht… gerne aus Liga 3 Regionalliga oder Trainer aus der 2. Reihe eines Bundesligisten. Sorry, bei Grammozis schlagen dreiviertel der Anhänger seiner vorherigen Teams die Hände überm Kopf zusammen und das nicht vor Begeisterung. Das war selbst bei Siegen überwiegend zerstörerischer, wenig ansehnlicher Fußball….

    Das hört sich zwar gut an, aber dafür brauchst Du die richtigen Spieler und viel Geduld. Vor allem, wenn ein Unbekannter aus einer der unteren Ligen das Zepter übernehmen würde, wäre die Unruhe nicht weniger.


    Persönlich hoffe ich, dass wir die Liga erhalten, wo von ich ausgehe und den Kader qualitativ verbessern, d.h. aber auch dass so mancher vielleicht nicht mehr berücksichtigt wird, weil er das Niveau einfach nicht hat.

    Gefällt mir 1
  • Meiner Meinung nach ein Griff ins Klo von Hengen

    Wow. Nach zwei Spielen. Der FCK kann sich über seine Fans wirklich glücklich schätzen. Aber okay, ich akzeptiere gerne deine Meinung, würde dich jedoch im Gegenzug um eine sachliche Begründung bitten. Warum taugt Grammozis nach nur zwei Spielen jetzt schon nix mehr (von denen er im Übrigen eins gewonnen hat)?

    Gefällt mir 3
  • Na ja,wie schon einer vor mir geschrieben hat,ich glaube auch nicht,daß Grammozis das Ende der saison als FCK-Trainer erleben wird. Meiner Meinung nach ein Griff ins Klo von Hengen

    Wie kommst Du dazu? So lange ist er noch nicht da, um zu so einem Urteil zu kommen.

  • Man kann nicht wegdiskutieren, dass man teilweise mit 8 Mann hilflos unmittelbar vor dem eigenen 16‘er gestanden hat, das sah aus wie bei einer Freizeittruppe. Genau um so etwas nicht zu erleben habe ich einen hochbezahlten Trainer!

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