Zwischen Genie und Wahnsinn

Das Ziel ist klar. Gegen ein auswärtsstarkes Team aus der oberen Tabellenhälfte will Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern nach zwei Punktspiel-Schlappen in Serie zeigen, dass er zu Recht Aufstiegsambitionen hegt: Morgen (14 Uhr) gastiert der SV Wehen Wiesbaden im Fritz-Walter-Stadion.


16.333 Tickets hat der FCK für die Partie bis gestern Mittag abgesetzt, mit etwa 20.000 Zuschauern wird zu rechnen sein. Für die Lauterer, bei denen der offensive Außenbahnspieler Hendrick Zuck – wie berichtet – wegen muskulärer Probleme ausfällt, geht es darum, den Anschluss nach oben wieder herzustellen. Den haben die Roten Teufel durch die zwei jüngsten Niederlagen gegen Energie Cottbus (0:2) und bei Hansa Rostock (1:4) vorerst nicht halten können.


Die begonnene kleine Erfolgsserie von zuvor zwei Siegen ist jäh gerissen, dem Auf folgte ein neuerliches Ab. „Wir haben im Gegensatz zum SV Wehen Wiesbaden, der sich vergangene Saison auf Rang vier gespielt hat und ganz knapp daran gescheitert ist, in die Relegation zu kommen, eine neu zusammengestellte Mannschaft“, betont FCK-Trainer Michael Frontzeck, „da hat man in der ersten Saison Aufs und Abs. Und die Abs musst du eingrenzen, daran arbeiten wir. Das ist ein hartes Arbeiten an den Automatismen.“ So ärgerte es Frontzeck besonders, dass in Rostock „sechs, sieben Minuten nach dem 1:1 ausgereicht haben, das Spiel zu verlieren“. Da spielten die Roten Teufel vogelwild, individuelle Fehler wurden sofort mit Gegentreffern bestraft. Durch die fünfte Saison-Niederlage bei fünf Siegen und fünf Unentschieden hat der FCK an Boden verloren und muss nach dem Zwischenhoch nun wieder mit zumindest einem Auge nach unten blicken. Der Anspruch indes bleibt ein anderer: „Unser Ziel ist es, uns in den restlichen Spielen in diesem Jahr eine entsprechende Ausgangsposition zu schaffen“, betont Frontzeck, „dass wir mit einer guten Rückrunde noch die Chance haben, oben anzugreifen.“


Der erste Schritt wäre ein Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden, der mit 23 Zählern drei Punkte vor den Lauterern liegt. Auch der SVWW kennt Aufs und Abs: Die konterstarken Wiesbadener verpassten zuletzt den Sprung auf Platz zwei, verloren trotz Überlegenheit 2:3 gegen Jena. Zuvor haben sie auswärts Ausrufezeichen gesetzt: Beim 7:0 bei Fortuna Köln traf Manuel Schäffler vier Mal und bereitete ein Tor vor, das vorherige Auswärtsspiel gewann der SVWW 5:2 beim Karlsruher SC.


Beim FCK kehrt Linksverteidiger Janek Sternberg nach verbüßter Gelbsperre zurück in die Startelf, Dominik Schad wird wieder die Position rechts in der Viererabwehrkette übernehmen und Florian Dick auf die Reservebank zurückkehren. Die Roten Teufel präsentierten sich in der Vorbereitung auf das wichtige Heimspiel morgen im Training sehr tatendurstig, so zeigte etwa Mittelfeldspieler Mads Albaek eine klar ansteigende Formkurve mit mehr Aggressivität und verbesserten Abschlüssen.


Auch Flügelflitzer Florian Pick, der bei seinen starken Einsätzen im Verbandspokal für sich warb, trainierte gut. Dennoch wird wohl der torhungrige Christian Kühlwetter auf der linken Außenbahn beginnen und Pick den Joker geben. „Bei ihm ist es ein schmaler Grat zwischen Genie und Wahnsinn“, sagt Frontzeck, „er muss stabiler werden. Aber er ist auf einem guten Weg.“


Pick hegte diese Woche „ein bisschen Hoffnung, dass ich ran dürfte, aber es sieht anders aus“. Nun hofft der 23-Jährige, dass er seine Qualitäten als Joker einbringen darf. „Wir müssen das Spiel als Mannschaft ziehen“, unterstreicht Pick, der nach einem Jahr auf Leihbasis in Magdeburg beim FCK auf dem zweiten Bildungsweg den Durchbruch schaffen will.


„Ich sehe meine Entwicklung relativ gut – ich habe mir die Kritik zu Herzen genommen, ich habe in den Pokalspielen Tore gemacht, auch in der Liga gute Bälle gespielt. Ich bleibe weiter dran. Ich muss stabiler werden, ich muss das immer wieder bestätigen“ sagt der oft famose Dribbler. „Er hat etwas Besonderes“, sagt sein Trainer. Und hofft, dass der Knoten platzt. Die Plattform Verbandspokal hat Pick schon mal genutzt. Da war mehr Genie als Wahnsinn.


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Ich bin der Meinung, ...



Quelle: Die Rheinpfalz





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Antworten 3

  • Wie oft will denn Frontzeck noch sagen dass wir eine neu zusammengewürfelte Mannschaft haben???Andere Mannschaften haben das auch und spielen erfolgreicher und beschweren sich nicht.Man bin ich froh wenn man uns von diesem Trainer endlich erlöst.

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  • Wie oft will denn Frontzeck noch sagen dass wir eine neu zusammengewürfelte Mannschaft haben???Andere Mannschaften haben das auch und spielen erfolgreicher und beschweren sich nicht.Man bin ich froh wenn man uns von diesem Trainer endlich erlöst.

    er wird dies auch nach dem letzten Saisonspiel sagen, wenn wir wieder einen neuen "Drittligatrainer" suchen! Der kann den gleichen Satz auch wieder gebrauchen!

    Ich habe "keine" Hoffnung, dass sich etwas ändert! leider!

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  • Ein guter Trainer zeichnet sich unter anderem auch aus in dem er die eigene Mannschaft stark redet und nicht immer den Gegner lobt.Frontzeck sollte so langsam sich daran messen wie lange er schon hier ist und genug Zeit da war etwas erfolgreiches aus der Mannschaft zu machen.Zumal der Kader schon sehr früh komplett war.Außerdem widerspricht er sich selber in dem er am Anfang der Saison sagte wir brauchen Zeit die wir nicht haben.Also genug mit den Ausreden und auch mal an die eigene Nase fassen.Bei der gestrigen PK merkt man wieder seine genervte Art auf kritische Fragen zu antworten.

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