Die Fans und der (mangelnde) Respekt

Foto: Getty Images / Andreas Schlichter

Neben den sozialen Netzwerken haben die Fans des 1. FC Kaiserslautern auch in einer Vielzahl von Foren die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Dieses Engagement ist grundsätzlich zu begrüßen. Allerdings ist zu beobachten, dass manche Diskussionen zunehmend unsachlich geführt werden. Dabei treten nicht selten Argumente in den Hintergrund, stattdessen überwiegen unsachliche Kommentare und teilweise Beleidigungen. Der Umgangston wird an manchen Tagen rauer. Es ist zu wünschen, dass Fans respektvoller miteinander umgehen. Schließlich verbindet die Liebe und Verbundenheit zum Verein.


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Respektvoller Umgang sollte gelebte Praxis sein


Bei der Vielzahl von Foren, Gruppen und Kanälen ist eine konsequente Moderation vermutlich nicht möglich. Umso wichtiger ist es, dass Fans und Mitglieder selbst Verantwortung übernehmen, um die Qualität der Diskussionen zu verbessern. Konstruktive Kritik zu üben und den Dialog auf sachliche Themen zu lenken, sollte ein Wert sein, der alle miteinander verbindet. Die Förderung einer positiven Gesprächskultur kann zudem durch den Austausch von Best Practices und Beispielen gelungener Diskussionen erfolgen. Regelmäßige Treffen oder Workshops können dazu beitragen, die Kommunikationskultur im Verein zu optimieren. Ein respektvoller Umgang miteinander sollte nicht nur eine Erwartung, sondern eine gelebte Praxis sein, um den Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Verein zu stärken.

Nichts spricht gegen eine kritische Betrachtung


Es gibt gewiss eine Vielzahl von Punkten, die einer kritischen Betrachtung bedürfen. Dazu gehören die Leistungen einzelner Spieler ebenso wie die Entscheidungen der Verantwortlichen. Letztlich kommt es aber auf den Ton an. In Erinnerung geblieben ist mir beispielsweise das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück in der vergangenen Saison. Bei diesem Spiel wurde Lex-Tyger Lobinger, der damals noch beim FCK unter Vertrag stand, mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen. Diese Szenen waren alles andere als angenehm. Fast genau ein Jahr zuvor stand Lobinger nach dem Tod seines Vaters mit Tränen in den Augen vor der Kurve.


Ein Jahr später wurde also ein Spieler, der sich nichts hatte zuschulden kommen lassen, quasi vom Betzenberg verscheucht. Ein weiteres Beispiel für den unprofessionellen Umgang mit Spielern ist Jean Zimmer. Das Lautrer Urgestein sieht sich nach Spieltagen regelmäßig einer Vielzahl von unsachlichen Kommentaren in den sozialen Medien ausgesetzt. Ein solches Verhalten ist inakzeptabel und zeugt von mangelndem Respekt gegenüber den Spielern.

Wenn die Menschlichkeit verloren geht


Für mich persönlich macht es teilweise den Anschein, dass oft vergessen wird, dass hinter den Personen, die man angreift, auch Menschen stehen. Es fehlt einfach die Menschlichkeit in den Aussagen mancher Fans. Auch Enis Hajri war solchen Anfeindungen ausgesetzt. Sicherlich hat er Fehler gemacht und wird sie auch weiterhin machen. Für kritische Töne, die umgarnt sind von Beleidigungen, die weit unter die Gürtellinie gehen, bis hin zu rassistischen Äußerungen, darf es keine Toleranz geben.


Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Fans sich der Wirkung ihrer Worte bewusst sind. Die Verantwortung für die Stimmung und vor allem für den Umgang miteinander liegt nicht nur bei den Vereinsverantwortlichen, sondern auch bei jedem einzelnen Fan. Ein respektvoller Umgang gegenüber Spielern und anderen Beteiligten sollte nicht nur ein idealistisches Ziel sein, sondern eine gelebte Realität, die den Verein in seiner Gesamtheit widerspiegelt. Der Austausch von Meinungen und konstruktiver Kritik ist wichtig, darf aber nicht auf Kosten von Anstand und Menschlichkeit gehen. Durch gegenseitigen Respekt und eine gemeinsame Wertebasis kann eine positive und unterstützende Gemeinschaft entstehen, die dem FCK und seinen Mitgliedern gerecht wird. Oder wie Norbert Thines einst sagte: "Ich weiß auch, was Pfälzer, wenn sie zusammenhalten, bewegen können".


Quelle: Treffpunkt Betze


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Antworten 8

  • Das ist ein ganz heißes Thema, das ich bereits sowohl als aktiver als auch als passiver User „erleben“ durfte.

    Ich finde es ausgesprochen schwer, in bestimmten Situationen die richtigen/respektvollen Worte zu wählen.

    Es wäre schön, wenn sich alle - und damit nehme ich mich nicht aus!!! - sich an (noch gültige) Werte und Normen halten würden!

    Danke 1 Gefällt mir 4
  • leider ist dieser mangelnde Respekt bei ganz vielen verloren gegangen.

    Wer respektiert noch Lehrer, Pfarrer, Ärzte, Feuerwehrleute, Hilfsdienste, ältere Menschen ?

    Ganz schlecht erzogene Menschen sind so von sich überzeugt, dass sie der Mittelpunkt sind und sie sich alles erlauben können/dürfen und auch darauf bestehen !

    Ihnen ist nichts mehr heilig, weil sie, sie sind und stolz darauf !

    Gefällt mir 1
  • Solcher Hass kann nur entstehen wo unglaublich viel Liebe ist. Ich versuche immer den Anstand zu bewahren und Personen so zu behandeln wie ich selbst behandelt werden möchte. Leider muss ich mir auch an die eigene Nase fassen, ganz besonders im Stadion, wenn es wieder heißt.....A W H auch wir hatten....., Schiri die A....loch usw. Ich lasse mich auch dazu hinreißen und muss später auf der Couch feststellen, dass die Entscheidung vielleicht doch richtig war. Tut mir leid.....ich hab's in dem Moment einfach nicht im Griff und möchte natürlich damit den FCK unterstützen :schal: :jubel: :schild:

  • Das ist kein Betze-Phänomen, sondern ein gesamtgesellschaftliches, welches sich zukünftig weiter zum Negstiven wandeln wird, so leid es mir tut.


    Ich erspare nun allen den Vergleich mit der Polirik, die mehr und mehr zum spalten anregt..

    Globalisierung, KI usw werden weiter Arbeitsplätze in D vernichten.


    Selbst in Plastikvereinen wie Hoffenheim und Wolfsburg wird mehr und mehr gespalten


    Heilige Kühe auf dem Betze dürfen nicht mehr hinterfragt werden.


    Mich persönlich kotzt es an dass ich mich vor dem Spiel nicht mehr mit Freunden im Stadion treffen kann, weil einige Freaks sich herausnehmen ohne entsprechende Karten die Westkurvenunterränge zu besetzen und 30000 Zuschauer nun den Hengen Gedächtnis-Weg ums Stadion laufen müssen, bzw in der Kantstraße.zwangsweise auf nicht immer freundliche Gästefans treffen müssen...für mich ist das ein z.B asoziales Fan-Verhalten...

  • Das ist schon immer ein sehr heikeles Thema

  • Leider wird immer nur über die Symptome diskutiert, die Ursache jedoch ist eine andere.

  • Leider wird immer nur über die Symptome diskutiert, die Ursache jedoch ist eine andere.

    Da gebe ich dir Recht, allerdings liegt es an jedem Einzelnen was er daraus macht ;)

  • Die Evolution des Menschen hat ihren Höhepunkt erreicht und läuft jetzt wieder bergab.

    Gefällt mir 2
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