Sascha Hildmann muss tüfteln. Der Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern braucht dabei auch Geduld. Hildmann will abwarten, ob Innenverteidiger Kevin Kraus für das Spiel morgen (19 Uhr) bei Preußen Münster doch noch fit wird.
Der 26-Jährige hat beim 2:0-Sieg des FCK am Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach eine Meniskusquetschung erlitten. Kraus absolviert individuelles Training im Kraftraum. Hildmann hofft noch, dass Kraus auch in Münster seinen Stammplatz einnehmen kann. Lukas Gottwalt indes steht nach überstandenen Knieproblemen (Reizung der Patellasehne) vor der Rückkehr in den 18er-Kader des FCK. Im Auswärtsspiel des Tabellenachten beim Siebten aus Münster ist der 21 Jahre alte Innenverteidiger eine Alternative für Kraus.
Bis zum Abschlusstraining heute vor der Abfahrt will Hildmann abwarten, wie fit Gottwalt und Kraus dann sind. „Kevin hat die komplette Wintervorbereitung mitgemacht, war da immer fit, da spielt es keine so große Rolle, wenn er mal zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft verpasst“, sagt der Trainer, der aber auch betont: „Wir sind sehr vorsichtig bei dieser Verletzung.“ Hildmann denkt auch an andere Möglichkeiten in der Dreierabwehrkette, so hat etwa Gino Fechner schon rechts verteidigt. So oder so: „Wir werden offensiv ausgerichtet in die Partie gehen, wollen mutig sein und möglichst noch mehr Chancen kreieren als gegen Großaspach“, betont Hildmann, der sich über die Unterstützung von etwa 1500 FCK-Fans in Münster freut.
Klar ist: Hendrick Zuck ist nach grippalem Infekt wieder einsatzfähig, Linksverteidiger Janek Sternberg darf nach verbüßter Gelb-Rot-Sperre wieder auflaufen. An der in der Winterpause einstudierten 3-4-3-Formation wird Hildmann festhalten.
Eine wichtige Rolle auch in diesem System spielt, zumal Mads Albaek infolge eines Faserrisses im Oberschenkel weiterhin fehlt, Theo Bergmann im zentralen Mittelfeld. „Theo ist ein hervorragender Fußballer und auch wahnsinnig schnell. Das vermuten viele gar nicht. Er besitzt eine gute Mentalität. Da ist aber auch noch viel Luft nach oben – auch in der Passqualität. Er verliert noch zu oft den Ball, er muss im Spiel schnellere Entscheidungen treffen, wenn er den Ball hat“, urteilt Trainer Sascha Hildmann über den Fußball-Ästheten. Er liebt den Ball, er will den Ball. „Aber man muss auch sehen, dass er noch jung ist“, mahnt der Coach zur Geduld mit dem 22-Jährigen.
„Ich bin glücklich, dass ich spiele“, sagt der 22 Jahre alte frühere Erfurter. Gegen Großaspach war Bergmann nah dran an seinem dritten Saisontreffer. Torhüter Broll und der Pfosten verhinderten es. Aber: „Ich hätte bessere Ecken schlagen müssen“, gesteht Bergmann, der nach einigen missglückten Versuchen Christoph Hemlein dann den Vortritt lassen durfte: „Gut, dass wir wechseln können …“ Hemlein leitete mit einer Flanke nach seinem abgewehrten Eckball am Samstag das Führungstor ein.
„Es war ähnlich wie in vielen Drittligaspielen. Wir haben sicher gestanden, hätten in der Druckphase nach dem 1:0 noch das eine oder andere Tor machen müssen“, sagt Bergmann: „Der Sieg, so wichtig er auch ist, hätte höher ausfallen müssen.“
Das neue 3-4-3-System begrüßt der Offensivmann: „Das gibt uns neue Möglichkeiten. Wir können sehr gut variieren. Man sieht ja, dass es der Mannschaft ganz gut tut.“
Die Aufgabe morgen Abend bei Preußen Münster steuert Bergmann mit Respekt an. „In Münster zu spielen, war für mich mit Erfurt immer ziemlich schwierig. Ich weiß auch nicht … Ich hab’ in den Spielen immer nur auf die Mütze bekommen und bin motiviert, es mit dem FCK besser zu machen.“
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Quelle: Die Rheinpfalz