Mentale Stärke: FCK setzt auf einen Reflektionstrainer
- Michael
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Florian Pick, erst 23 jung, hat in der diesjährigen Sommervorbereitung einen großen Leistungssprung gemacht. Und dieser führte in den bisherigen fünf Pflichtspielen immerhin zu fünf Toren und fünf Einsätzen über die gesamte Spieldauer. Nach immer wiederkehrenden Leistungsschwankungen in der vergangenen Saison ist Pick inzwischen nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Was hat diesen Leistungssprung befördert, wird sich mancher FCK-Fan fragen. Pick selbst hat dazu eine klare Meinung: "Definitiv geholfen hat mir die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer während der Vorbereitung. Ich habe jetzt bei jedem Spiel feste Abläufe, denke immer positiv", so Pick gegenüber dem DFB in einem Interview vor wenigen Tagen. Und im aktuellen Kicker-Interview fügt Pick hinzu: "Ich bin im ständigen Austausch mit unserem neuen Mentaltrainer. Wir haben einige Stellschrauben optimiert, um die Leistung konstanter abzurufen. Seitdem klappt das tatsächlich ganz gut". Ein Mentaltrainer also. Nachdem der FCK vor einigen Jahren etwas höhere Ausgaben für Feng Shui - einer Harmonielehre aus China - hatte, dürfte jetzt mancher FCK-Fan schlucken.
Martin Daxl: Potential- und Persönlichkeitstrainer
Doch sind sorgenvolle Minen an dieser Stelle unberechtigt. Martin Daxl (Leiter der Davitasports-Akademie) arbeitet bereits seit dem Frühjahr 2017 als Potential- und Persönlichkeitstrainer beim SC Paderborn. Genau in jener Zeit konnte der SCP zwei Aufstiege unter Dach und Fach bringen und gehört inzwischen wieder zu den Mitgliedern der Bundesliga. Und auch beim FCK lautet Daxls Aufgabe: "Optimierung von Leistungspotenzial sowie Stärkung von Persönlichkeit und Individualität".
Gegenüber der Bild-Zeitung nennt der 59-jährige seine konzeptionellen Ansätze: "Spaß und Lockerheit sind als Basis die wichtigsten Bausteine für maximale Leistung. Wenn wir Vorgänge unnötig bewerten, geht schnell unsere Fokussierung und maximale Schlagkraft verloren. Werden Leistungsfähigkeit und Selbstbewusstsein automatisch blockiert". Für Daxl zählt vor allem die Fokussierung auf das Positive, das Negative muss dabei ausgeblendet werden. Und letzten Endes sind "Freude und Glaube an die eigene Stärke" der einzige Weg zum Erfolg. Martin Daxl nennt sein Konzept „Circle Poiting Coaching“, welches auf der Logik des Lebens basiert und den Antrieb des unbedingten Weiterkommens und Lernens vermitteln soll. Das Ziel dabei ist, auf Basis menschlicher Logik und Lebenserfahrung das individuelle Potential eines Menschen zu stärken.
Auch Timmy Thiele ist voll des Lobes für den neuen Trainer: "Letztes Jahr hat man die Verängstigung gesehen. Dieses Jahr spielen wir mutiger und aggressiver. Er hat gute Ansätze, die uns als Mannschaft helfen", so der FCK-Stürmer gegenüber der Bild-Zeitung.
Quelle: Treffpunkt Betze
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RoteRita
So lange man Erfolg hat, wird der Mentaltrainer einen Teil des Lobes abbekommen - und die Fans werden der Meinung sein, dass das eine Supersache sein könnte.
Bleiben die Erfolge aus, wird der Mentaltrainer lächerlich gemacht.
Das kennt man doch.
Es mag für den einen oder anderen Spieler schon etwas bringen, sofern er daran glaubt. Der Placebo -Effekt hat durchaus seinen Stellenwert. Kenne ich aus der Medizin.
Aber überbewerten würde ich so einen Mann nicht.
Zuerst einmal zählt die Qualität der Spieler, dann der Spielplan.
Und der allerbeste Mentaltrainer sind Erfolge.
Ronnie Wendt
Der Glaube an die eigene Stärke kann Berge versetzen. Wenn hierfür ein Coach eigesetzt wird der den Spielern das Siegesgen einimpft soll mir das recht sein.
Als ich noch aktiv Handball spielte und ich schon im Vorfeld mit einem guten Gefühl auf das Feld bin machte ich meine besten Spiele und ich war nur A Klasse damals.
Lautern1967
wie wäre es mit einem Chefcoach der diese Motivation und Reflektion vermitteln kann?
Trekkie00
Das ist ein sehr weites Feld. Ich habe mich eingehend mit dieser Materie befasst und mir dabei selbst einige Techniken angeeignet. Ein Trainer wäre damit überfordert. Dazu bedarf es mehr, als nur positive Aussagen. Eigenreflexion ist da ein wesentlicher Bestandteil. Das Hintergrundwissen dazu haben bestimmt, wenn überhaupt, nur die wenigsten Coaches.
Michael
Aus reiner Neugierde: Kannst du das ein wenig ausführen oder würde das an dieser Stelle den Rahmen sprengen?
Trekkie00
Das würde wohl eine ziemlich ausufernde Abhandlung geben. Ist aber eine sehr interessante Materie. Hat mir aber sehr geholfen.
dirtdevil
was ist mit trainern wie feldkamp,hitzfeld,rehagel,streich um nur einige zu nennen.
bei denen hieß oder heißt das ganze motivation und nicht mentaltraining und die waren damit
sicher nicht überfordert,was die spielweise ihrer mannschaften immer wieder gezeigt hat.
BoldSalad278
Unabhängig davon, welche Berufsbezeichnung sich nun dieser neue Mitarbeiter zuschreibt, es kann eigentlich nur von Vorteil sein, wenn man als Verein alle Register zieht, die erfolgsversprechend sind. Das darf natürlich nicht ausufern. Es reicht nicht mehr, dass man sich nur auf das konzentriert, was rein physisch und taktisch, also fußballerisch auf dem Platz geschieht, sondern muss auch über den Tellerrand hinausschauen oder noch umschweifender formuliert, global denken. Und dass die Psyche eine besondere Rolle spielen kann, merkt man bei uns seit Jahrzehnten.
Ronnie Wendt
dirtdevil
in deinen Ausführungen fehlt noch z.B. Klopp und noch einige mehr.
Das sind aber alles Klassetrainer mit einem Format das sich der FCK bei weitem nicht leisten kann.
Hildmann ist gegen die genannten Trainer höchstens ein "Lehrbub" .
Wenn die Spieler doch schon von sich aus sagen das der Mentaltrainer was bringt sollten wir es einfach so akzeptieren.
Man wird im Laufe der Saison sehen ob es eine lohnende Investition ist oder nicht.
Steigen wir auf hat sich sein Einsatz allemal gelohnt.
dirtdevil
mir gings primär nur um die aussage,ein trainer wäre damit überfordert