ZitatAlles anzeigenTeufelskerle Süd leben und leiden in München mit ihrer großen Liebe
Von Stefan Naumer
MÜNCHEN. Es gibt sie bundesweit: Die Fans und die Fanklubs des 1. FC Kaiserslautern. Die Teufelskerle Süd residieren in München und lassen sich ihre sportliche Zuversicht auch nicht durch die bittere 1:4-Niederlage, die sie als Augenzeugen in Augsburg erlebten, nehmen.
„Wir sind zuversichtlich, dass unsere Jungs den Aufstieg schaffen. 39 Punkte aus 17 Spielen in der Vorrunde! Das war so nicht zu erwarten und macht Lust auf mehr', meint Klub-Vorsitzender Manfred Kotowski, der sich den FCK schnellstmöglich zurück im Fußball-Oberhaus wünscht.
Der aus Schrollbach bei Ramstein stammende Kotowski ist eines von 50 überwiegend pfälzischen Mitgliedern, die im Laufe der Jahre berufsbedingt ihren Lebensmittelpunkt in München und Umgebung fanden. Die Liebe zum 1. FC Kaiserslautern aber ist auch in der neuen Heimat - ungeachtet der sportlichen Rückschläge im letzten Jahrzehnt - ungebrochen.
„Der FCK und der Fanklub sind meine zweite Familie. Gerade weil man so weit von der Heimat weg ist, fühlt man sich noch stärker mit seinem Verein verbunden', schildert Martin Zimmermann. Der gebürtige Oggersheimer ist Karten- und Reisebeauftragter der Teufelskerle Süd. Er organisiert die Tickets und plant die Touren mit der Bahn zu möglichst moderaten Preisen.
Durch gemeinsame Fahrten haben sich die bayerischen FCK-Fans kennengelernt und gründeten am 21. Oktober 2007 im „Stadion" an der Schleißheimer Straße in München ihren Klub. Das „Stadion" ist eine der wohl bekanntesten Fußball-Kneipen in Deutschland. Dort treffen sich Zimmermann und seine Freunde immer dann, wenn sie nicht live im Stadion die Spiele der Roten Teufel verfolgen können. Dort feierten sie heuer auch vor dem Gastspiel des FCK bei 1860 München eine teuflische Halloweenparty. Mittendrin: Roger Lutz, der Co-Trainer. Und am Tag danach wurde der 1:0-Sieg in der Allianz-Arena gegen die „Löwen" bestaunt.
„Viel haben wir unserem Stefan Kuntz zu verdanken. Er hat die alte Begeisterung mit seiner Herzblut-Kampagne wieder entfachen können. Ein Riesenkompliment gilt Trainer Marco Kurz und seiner jungen Truppe', erklärt Manfred Kotowski, der seine Lieblinge auf dem richtigen Weg sieht. Die Krönung auch für den FCK-Anhang im bayerischen Exil wäre natürlich der Aufstieg in die Erste Liga. Da, wo der FCK aus Sicht seiner vielen Fans auch hingehört. Den 9. Mai haben die Teufelskerle in ihrem Reiseplan fest fixiert. Zum Saisonfinale spielt die Mannschaft von Marco Kurz gegen den FC Augsburg. Eine gute Gelegenheit, um Revanche für die 1:4-Hinspielschlappe zu nehmen. Aber nicht nur das: Sollte der FCK den Aufstieg schaffen, wollen die Teufelskerle zum ersten Heimspiel im Oberhaus mit den Fahrrädern von München nach Kaiserslautern rollen. Die ganze Aktion soll einem sozialen Zweck dienen. In Frage kommt unter anderem das von Kapitän Martin Amedick als Pate unterstützte Projekt der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz „Mama/Papa hat Krebs'. So sucht Manfred Kotowski schon jetzt eifrig nach Sponsoren, die die schweißtreibende Aktion unterstützen könnten.
KONZOKH
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.7
Datum: Samstag, den 09. Januar 2010
Seite: Nr.8