ZitatAlles anzeigenWarum beim 1. FC Kaiserslautern II nach dem 1:0-Erfolg gegen Hoffenheim gefeiert wurde
Das Regionalligateam der TSG 1899 Hoffenheim trottet bedröppelt zum Auslaufen auf den Rasen des Fritz-Walter-Stadions, und FCK-II-Trainer Konrad Fünfstück grinst im Kabinengang über beide Ohren. „Die Mannschaft hat heute den 44. Punkt geholt und ist brutal stolz drauf“, sagt er nach dem 1:0-Erfolg.
„Heute ist jeder gerannt bis zum Umfallen, wollte Leidenschaft zeigen. Obwohl wir nach dem dritten Spiel in dieser Woche kaputt und müde im Kopf waren“, sprudelt es aus ihm heraus. Und er erinnert daran, dass sein Team gegen eine Mannschaft gespielt hat, die von den Voraussetzungen her „Bundesliga- und Championsleague-Niveau“ hat. „Wir haben mit der U19 und der U23 gegen Hoffenheim gewonnen“, verkündet er nach dem 1:0-Sieg auf dem Betzenberg und schiebt hinterher. „Wir versuchen mit den Mannschaften mitzuhalten, die in Deutschland hervorragende Jugendarbeit haben.
“Während aus der Kabine Musik dröhnt, steht noch einer im Kabinengang und strahlt. Der Langzeitverletzte Florian Riedel, der für das Regionalligateam 90 Minuten den Rasen umpflügte. Auf den Tag genau vor sieben Monaten hatte er sein letztes Spiel und war einfach nur froh über seinen Einsatz. „Es war super, war ein richtig gutes Gefühl und hat Spaß gemacht. Ich bin auf dem richtigen Weg, um vielleicht irgendwann wieder bei den Profis mithelfen zu können“, freut er sich und lobt die Truppe der U23.
Von der war noch einer so richtig begeistert: Alexander Bugera, den U23-Trainer Konrad Fünfstück bei der letzten Partie bei Wormatia Worms mit einer Flasche Sekt und einer Zahl überrascht hatte: 400 Ligaspiele hat der ehemalige Profi inzwischen für den FCK bestritten. „Ich habe das gar nicht gewusst“, gesteht Bugera und erzählt, dass er danach gleich seine Eltern angerufen hat, um ihnen das zu erzählen.
Am Samstag bekam er auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions nochmal Blumen überreicht und eine Urkunde. Dass er bei seiner sonst 401. Partie wieder mal nicht spielte, war für ihn kein Thema. Er steckt gern zurück, wenn Jüngere die Chance haben, sich zu zeigen und es sonst wegen der U23-Regelung nicht könnten. In dem Fall machte er Platz für Florian Riedel. Selbstverständlich für Bugera, der sich selbst als „so etwas wie der Papa der Mannschaft“ sieht. Er ist der Ansprechpartner, wenn es ums Sportliche geht, aber oft kommen die Jungs auch mit privaten Fragen zu ihm. „Ich habe schon Verlobungsringe ausgesucht“, erzählt er und grinst.
Nach dem Spiel wollte er die Blumen gleich mal zu seiner Frau bringen, die wie er im Nachwuchsleistungszentrum arbeitet und zum Arbeiten im Stadion war. Und abends wollte er feiern. Den Sieg seiner Mannschaft, die 44 Punkte und sein 400. Spiel für den FCK.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung