ZitatEs hat viele Stunden lang geschneit. Die Dächer der Häuser sind ganz weiß, auch der Parkplatz ist voller Schnee. Der Rasen im Fußballstadion aber ist grün. So war es am Sonntag in Kaiserslautern, als der FCK gegen Mainz gespielt hat. Dass das Gras auf den Plätzen der Profifußball-Klubs auch bei Schnee und Eis grün und bespielbar ist, dafür sorgt unter anderem die Rasenheizung.
Sie funktioniert wie eine Fußbodenheizung. 25 Zentimeter unter der Rasenoberfläche sind viele kleine Rohre verlegt worden. Durch diese Röhren im Boden wird im Winter warmes Wasser geleitet. So wird der Rasen von unten erwärmt, damit er nicht zufriert. Dadurch wird die Verletzungsgefahr für die Fußballer geringer. Hinfallen tut auf gefrorenem Boden besonders weh.
Wenn es ganz stark schneit, schafft aber auch die Rasenheizung es nicht allein, den Platz schneefrei zu machen. Deshalb sind Steffen Köhler, der Rasen-Fachmann und Chef-Platzwart, und drei seiner Mitarbeiter am Sonntag ganz früh aufgestanden und haben den vielen Schnee vom Stadionrasen geschaufelt. Auch Wolfgang Schanné, der Technische Leiter des FCK, ist sehr früh zum Stadion gefahren, um zu schauen, ob die Rasenheizung noch funktioniert. Sie regelt die Wassertemperatur in den Röhren automatisch. Je nach Lufttemperatur schwankt diese zwischen 9 Grad, wenn es draußen 2 Grad ist, und 50 Grad bei minus 12 Grad und kälter. Wolfgang Schanné hat sie viele Stunden vor dem Spiel am Sonntag extra höher eingestellt, um den Rasen ganz schnee- und eisfrei zu machen. Beim Spiel war es draußen minus 3 Grad kalt, das Heizwasser war 31 Grad warm. Zu lange darf das Wasser aber nicht so heiß sein. Sonst hat Steffen Köhler Angst um seine Graswurzeln. Sie gehen kaputt, wenn sie es zu warm haben. Ihnen sind 10 bis 20 Grad Bodentemperatur am liebsten. Ihr seht: Manche Platzwarte haben im Winter noch mehr zu tun als im Sommer. WEHNERO
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.9
Datum: Dienstag, den 12. Januar 2010
Seite: Nr.9