ZitatAlles anzeigenMit 1:1 beim MSV Duisburg aber wieder zurück an der Tabellenspitze - Jendrisek traf zum 0:1 Der 1. FC Kaiserslautern hat den Sieg verschenkt! Er hat gestern Abend beim 1:1 (0:0) beim MSV Duisburg zwei wertvolle Punkte liegen gelassen, ist aber wieder Tabellenführer.
Bitter für den FCK: Nach der hoch verdienten Führung durch Jendrisek genügte eine Nachlässigkeit, um den Sieg zu verspielen. Der fleißige Florian Dick ging nach einem Stellungsfehler nicht richtig zur Sache, dann traf auch noch Rodnei ins eigene Tor.
MSV-Aufstellung und MSV-Taktik zeugten von gesteigertem Respekt vor dem Gast: Milan Sasic, am 2. November 2009 angetreten, um die „Zebras" zurück auf die Erstliga-Wiese zu führen, setzte auf kontrollierte Offensive. Srdjan Baljak, der frühere Mainzer, agierte als Ein-Mann-Sturm vor dem Offensiv-Trio Sahan, Adler und Caiuby. Abgesehen von einer Flanke Nicky Adlers nach missglückter Kopfballabwehr Rodneis (13. Minute) und vier Eckbällen blieb Sasics Elf vor der Pause ungefährlich und ohne eine Chance.
Die FCK-Defensive funktionierte. Im Abwehrzentrum beherrschten Martin Amedick und Rodnei nicht nur den Luftraum, auf den Außenpositionen arbeiteten Florian Dick und der Ex-Duisburger Alexander Bugera konzentriert. Bugera suchte immer wieder den Vorwärtsgang einzulegen. In der 5. Minute war er an der größten von zwei FCK-Chancen vor der Pause beteiligt: Sidney Sam luchste Olivier Veigneau den Ball ab, startete den gescheiten Konter, bediente Bugera, der servierte perfekt von links, am Fünf-Meter-Raum kam Erik Jendrisek frei zum Kopfball, scheiterte aber am toll reagierenden Tom Starke im MSV-Tor. Glück für den MSV-Kapitän, dass Amedicks Kopfball nach Bugera-Freistoß in der 32. Minute knapp übers Tor strich.
Der 1. FC Kaiserslautern, vom sehr präsenten, aber auch früh verwarnten Georges Mandjeck geführt, wirkte abgeklärter, zielorientierter und hatte mehr vom Spiel. Aber bei den feinen Soli von Sidney Sam fehlte die Präzision beim letzten Pass, bei Jendrisek der Abschluss. Ivo Ilicevic fand nur sporadisch ins Spiel und zu seinem Spiel. Das belebte Adam Nemec mit seinem Eifer, seiner Dominanz. Aber er verschluderte zu viele Bälle. Obwohl Nemec und Jendrisek die gleiche Sprache sprechen, kamen sie sich nach einer klasse Flanke Bugeras in der 61. Minute vor Starkes Tor in die Quere. Zwei Minuten später startete Sam einen grandiosen Flankenlauf, die Abnehmer aber verschluderten.
In der 71. Minute aber wurde der stete Vorwärtsdrang der Roten Teufel belohnt: Nemec verlängert per Kopf, Sam setzt Jendrisek ein, der den FCK in Führung schießt. Es ist das neunte Saisontor des Nationalspielers. Die Freude darüber ist drei Minuten später verraucht: Caiuby wird von Dick nicht attackiert, die Flanke erreicht Baljak, der schnell schaltet - 1:1. Aber nach dem Spiel bekannte er, er sei nicht am Ball gewesen, Rodnei habe ins eigene Tor getroffen. Es war die erste MSV-Torchance. „Ich konnte ihn nicht blocken. Zuerst überwiegt der Ärger über das Gegentor, aber wir haben einen Verfolger auf Distanz gehalten", sagte Dick nach dem Abpfiff.
So spielten sie
MSV Duisburg: Starke - Veigneau, Tiago, Fahrenhorst, Tararache - Grlic, Tiffert - Sahan (77. Ben-Hatira), Adler (73. Vidosic), Caiuby - Baljak
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic (77. Steinhöfer), Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec, Jendrisek (90.+1 Lakic)
Tore: 0:1 Jendrisek (71.), 1:1 Rodnei (74., Eigentor) - Gelbe Karten: Tiffert (5/3) - Mandjeck (5/1), Bilek (4), Bugera (2), Rodnei (2), Lakic - Beste Spieler: Starke - Bugera, Sam, Mandjeck - Zuschauer: 14.008 - Schiedsrichter: Stark (Ergolding).
KONZOKH
ZitatAlles anzeigenKommentar
Rotes Kollektiv funktioniert
VON HORST KONZOK
Der 1. FCK ist wieder Spitzenreiter. Aber statt der möglichen drei Punkte hat er nur einen Punkt Vorsprung vor St. Pauli.
Mit dem 1:1 beim MSV Duisburg setzte sich der FCK eine Woche vor dem Zweitliga-Gipfel gegen die Paulianer wieder an die Tabellenspitze im Liga-Unterhaus. Ärgerlich für die so emsige, so disziplinierte Mannschaft von Marco Kurz, dass gestern in der MSV-Arena zwei Punkte durch eine einzige Nachlässigkeit verschenkt und verschludert wurden.
Es ist aber aller Ehren wert, dass die Roten Teufel nach 22 Spieltagen 47 Punkte auf dem Konto haben. Hochrechner sagen, dass man mit 64 Punkten garantiert in die Bundesliga aufsteigt. Wenn sie nicht irren, bräuchten Martin Amedick und seine jungen Kollegen noch sechs Siege aus den restlichen zwölf Spielen ...
Imponierend die mannschaftliche Geschlossenheit der Lauterer. Ein Beispiel die 51. Minute, als Florian Dick sich einen haarsträubenden Fehler leistete, Jiri Bilek aber nach einem energischen Rückwärtsspurt klärte.
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.39
Datum: Dienstag, den 16. Februar 2010
Seite: Nr.11