ZitatAlles anzeigenCouragierter Auftritt bei 1:1 in Duisburg - Als Spitzenreiter ins Topduell gegen den FC St. Pauli
VON OLIVER SPERK
Die Freude war zwar nur verhalten beim 1. FC Kaiserslautern. Aber die jüngste Mannschaft der Zweiten Fußball-Bundesliga hat mit dem 1:1 (0:0) am Montag beim MSV Duisburg die Tabellenführung zurückerobert. Ein Sieg war möglich. Dennoch: Der souveräne Auftritt beim Team Milan Sasics kann dem FCK im Aufstiegsrennen weiter Mut machen.
Als nun Außenstehender gab sich Sasic, der Lauterer Ex-Trainer, nach der vom FCK dominant geführten Auswärtspartie freimütig. Sein Ex-Klub, mit dem der heute 51-Jährige 2008 den Verbleib in Liga zwei feierte, werde in dieser Saison den Bundesliga-Aufstieg schaffen, meinte Sasic.
Als FCK-Coach hätte er dies nicht so offensiv verkündet - seine Disziplin hätte ihm dies verboten. Dennoch hätte der Kroate gerne mit den Roten Teufeln das große Ziel erreicht. Zu unterschiedlich aber waren schließlich die Vorstellungen von Sasic und FCK-Chef Stefan Kuntz, der den Fußball-Lehrer am 4. Mai 2009 beurlaubte. Neun Monate danach ging Sasic am späten Montagabend in den Katakomben der Duisburger MSV-Arena einen Schritt auf Kuntz zu und schüttelte ihm höflich die Hand. „Toi, toi, toi" wünschte er seinem Ex-Vertrauten nach dem 1:1.
„Wir sind alle Profis - und wir verhalten uns wie Profis", sagte Sasic nach dem ersten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein. Rund um die faire Partie gewährte Sasic allein bei einigen herzlichen Umarmungen etwa mit Torwarttrainer Gerry Ehrmann oder Torhüter Tobias Sippel kurze Einblicke in seine Gefühlswelt.
Um später - ganz der Alte - auf die Frage nach den Aufstiegsambitionen seines neuen Arbeitgebers Duisburg trocken festzustellen: „Ich schaue nicht auf die Tabelle, nur auf das nächste Spiel." Und das steigt für den Tabellensechsten am Freitag in Bielefeld, beim Vierten.
Für den FCK ist das nächste Spiel ein ganz Besonderes. Der Spitzenreiter empfängt am Montag (20.15 Uhr) den Tabellenzweiten FC St. Pauli. „Das gibt eine Wahnsinnskulisse. Ich denke, wir haben uns durch den guten, couragierten Auftritt in Duisburg noch einige Zuschauer mehr verdient", betonte FCK-Trainer Marco Kurz. Mehr als 37.000 der 48.500 Karten sind schon verkauft.
„Wir freuen uns auf ein Super-Heimspiel", sagte Torwart Sippel. Coach Kurz mahnte mit Blick aufs Topduell: „Da müssen wir unsere Qualität ein Stück weit erhöhen." Dennoch nehme man „den Punkt aus Duisburg gerne mit". Bemängeln musste der Trainer bei seiner sehr gut organisierten Mannschaft am Montag wieder die meist fehlende Präzision vor dem gegnerischen Tor. So hätten die überlegenen Lauterer viel früher führen können. Doch Erik Jendrisek scheiterte per Kopf an MSV-Keeper Tom Starke (5.). „Da hat mein Absprung nicht ganz gepasst", sagte Jendrisek, dem später allerdings im Stile eines Top-Torjägers die 1:0-Führung gelang (71.). Martin Amedick verzog mit einem wuchtigen Kopfball vor der Pause knapp (32.). „Wir haben einen selbstbewussten guten Auftritt hingelegt und nur eine Chance zugelassen", analysierte Amedick enttäuscht, dass daraus das 1:1 resultierte (74.).
Der Teilerfolg der „Zebras" ließ Sasic später noch einmal entspannt zurückblicken. „FCK-Gesicht" Matthias Gehring vom Fanclub Queer Devils überreichte dem „Retter 2008" ein Erinnerungsfoto aus jenen Tagen. Bevor womöglich bald der nächste Karneval am „Betze" folgt.
KONZOKH
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.40
Datum: Mittwoch, den 17. Februar 2010
Seite: Nr.10