ZitatAlles anzeigenGestern Nachmittag hat FCK-Führungsspieler Martin Amedick Entwarnung gegeben. Der Innenverteidiger kann heute (20.15 Uhr) im Zweitliga-Gipfel gegen den FC St. Pauli mithelfen, die Tabellenführung zu verteidigen. 42 000 Zuschauer erwartet der 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion. Die stärkste Defensive trifft auf die beste Offensive.
Gestern Nachmittag nach dem Abschlusstraining konnte Martin Amedick schon wieder locker Scherze machen. „Diesen Magen-Darm-Virus wollte ich mir dann doch nicht nehmen lassen", sagte der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern flapsig, „das war kurz, aber heftig. Ich habe eineinhalb Tage flachgelegen."
Nach einem schönen Volleytor beim gestrigen Schusstraining hat der große Blonde mit dem hellwachen Verstand im Anschluss an die offizielle Einheit mit seinem Kollegen Jiri Bilek noch ein Jonglier-Spielchen gewagt. „Der Lange hat gewonnen, er hat mehr direkte Ballkontakte gehabt als ich, keine Chance", erzählte Bilek lachend.
Nun freuen sich die beiden auf heute Abend, wenn um 20.15 Uhr das Top-Duell der Zweiten Fußball-Bundesliga zwischen Spitzenreiter FCK und dem Zweitplatzierten, dem FC St. Pauli, beginnt. „Das hat man nicht alle Tage in der Zweiten Liga: hoffentlich 42.000 Zuschauer, ein Flutlichtspiel und das Duell Erster gegen Zweiter", schwärmte Amedick. Weil auch sein Innenverteidigungs-Partner Rodnei wieder fit ist, steht die bisher so erfolgreiche Abwehrkette vor Torwart Tobias Sippel. 17 Gegentreffer hat Liga-Primus Lautern erst kassiert, aber auch die Torfabrik aus St. Pauli musste den Gegner erst 21 Mal jubeln lassen.
So erwartet FCK-Trainer Marco Kurz heute Abend im Hexenkessel Fritz-Walter-Stadion keinen „Hurra-Fußball". Der Coach weiß: „Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie aus einer geordneten Deckung heraus spielen." Kurz geht davon aus, „dass auf diesem Niveau die Tagesform eine wichtige Rolle spielen wird". St. Paulis Erfolgstrainer Holger Stanislawski klassifizierte: „Wir begegnen uns auf Augenhöhe."
Geduld und Konzentration sind gefragt. „Wir wissen, dass St. Pauli in der Offensive enorm gefährlich ist, deshalb werden wir nicht auf Teufel komm" raus aufmachen", betonte der FCK-Trainer. Auch Kurz freut sich sehr auf den heutigen Gipfel: „Die tolle Ausgangsposition beider Mannschaften und die fantastische Kulisse - das macht den besonderen Reiz dieser Partie aus", sagte der 40-Jährige, „ansonsten ist es ein Ligaspiel, auf das wir uns ganz normal vorbereiten."
Nach der gemeinsamen Gegner-Analyse gestern ist heute Auflockern angesagt vor der Abfahrt vom Mannschaftshotel zum Stadion.
„Wir bereiten uns ganz normal vor - und freuen uns auf das Spiel", verriet Marius Ebbers, der Torjäger der Paulianer. „Der FCK hat eine sehr gute Mannschaft. Da ist richtig Qualität unterwegs. Gerade in der Defensive sind sie sehr gut besetzt", verdeutlichte der Top-Stürmer seinen Respekt. Und unterstrich zugleich das eigene Selbstvertrauen, das Wissen um die eigene Stärke: „Wir kommen, um drei Punkte zu holen."
Holger Stanislawski hat am Millerntor eine Mannschaft mit Perspektive aufgebaut. Mit Mathias Hain besitzt das Team einen erfahrenen Torwart. Die Abwehrkette wurde mit dem aus Rostock geholten Linksverteidiger Bastian Oczipka verstärkt. Klasse das zentrale Mittelfeld mit dem schussstarken Freistoßspezialisten Matthias Lehmann. Im offensiven Mittelfeld zeichnen sich Max Kruse und Rouwen Hennings aus, der Deniz Naki zuletzt verdrängte. Hennings und Kruse haben auch schon sieben Tore auf dem Konto.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Ilicevic, Bilek, Mandjeck, Sam - Nemec, Jendrisek - Ersatz: Robles, Pavlovic, Hornig, Fuchs, Steinhöfer, Paljic, Lakic - Es fehlen: Abel, Kotysch (Trainingsrückstand), de Wit (Kreuzbandriss), Schulz (Kreuzbandanriss)
FC St. Pauli: Hain - Rothenbach, Morena, Gunesch, Oczipka - Lehmann, Bruns - Takyi, Kruse, Hennings - Ebbers - Es fehlen: Gouiffe à Gouffan, Meggle (Aufbautraining)
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)
Hinspiel: 2:1.
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.44
Datum: Montag, den 22. Februar 2010
Seite: Nr.17