ZitatAlles anzeigenWenige Tage nach dem Ende der Berlinale hatte auch Kaiserslautern sein Filmereignis. Über 600 Zuschauer kamen gestern Abend ins UCI-Kinocenter zur Premiere der Fan-Dokumentation „Herzblut - Der FCK-Film". Darunter waren auch acht Spieler der „Roten Teufel".
Von Peter Knick
Auch Stefan Kuntz zählte zu den Besuchern. Der FCK-Vorstandsvorsitzende hatte es sich nicht nehmen lassen, zusammen mit Trainer Marco Kurz und Spielern der „Roten Teufel" zu erscheinen. Richtig gespannt sei er auf den Film, meinte der gut aufgelegte FCK-Chef und erzählte, dass er bewusst darauf verzichtet habe, sich den Film schon vor der Premiere anzuschauen. „Ich will ihn zusammen mit unseren Fans sehen und dabei das gleiche Feeling wie sie haben", sagte Kuntz im dicht gefüllten Foyer des Kinos, das gestern ganz im Zeichen der Farbe Rot stand. Viele der FCK-Fans waren mit Schals, Kappen und Trikots in der Farbe ihres Klubs zur Premiere gekommen.
Bei diesem Andrang war es kein Wunder, dass dem Filmemacher Marc Litz, der zusammen mit Thomas Füßler dieses ambitionierte Filmprojekt realisiert hat, die Premierenanspannung anzumerken war. Er sei schon etwas nervös, sagte der Zweibrücker, für den „Herzblut" das erste große Projekt dieser Art ist. Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms steht das Schicksalsspiel des 1. FC Kaiserslautern am 18. Mai 2008, als die „Roten Teufel" in einem furiosen Saisonfinale auf dem Betzenberg den 1. FC Köln bezwangen und sich so auf den letzten Drücker vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit retteten.
Das Kribbeln, das er an jenem 18. Mai als Zuschauer dieser für alle Anhänger des FCK unvergesslichen Partie empfunden habe, hoffe er beim Ansehen des Films wieder zu spüren, antwortete der FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach gestern auf die Frage, was er sich von diesem „Herzblut"-Film erwarte.
Der Premierenbesucher mit dem strahlendsten Gesicht war wohl Srdjan Lakic. Der Stürmer des FCK stand noch ganz unter dem Eindruck seines Tores, das er am Montag beim 3:0-Sieg seiner Mannschaft über den FC St. Pauli erzielt hatte. Da er selbst auch zu den „Darstellern" des Films zählt, war er wie viele seiner Mannschaftskameraden gespannt darauf, sich im Kinosaal auf der großen Leinwand zu sehen. Er finde es gut, dass der Film gedreht worden sei, sagte Lakic und fügte hinzu: „Was der Klub in den letzten zwei Jahren alles erlebt hat, ist schon einzigartig."
Vor einem Spiel sei bei ihm die Anspannung doch größer als an diesem Abend bei der Premiere, meinte Tobias Sippel, der junge Torwart des 1. FCK, kurz vor Filmbeginn. Er selbst sei an jenem 18. Mai einer der Akteure gewesen, und deshalb rechne er damit, dass die großen Emotionen, die er damals erlebt habe, beim Ansehen des Films wieder in ihm aufstiegen. Ging es den meisten Spielern und Fans gestern ähnlich wie Tobias Sippel, so galt dies nicht für den der FCK-Coach Marco Kurz. Er wirkte in all dem Premierentrubel zumeist in sich gekehrt und war mit seinen Gedanken vielleicht schon beim nächsten Spiel seiner Mannschaft.REDZIMH
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.48