ZitatAlles anzeigenOberbürgermeister lehnt Aufsichtsratsposten beim FCK weiterhin ab
Oberbürgermeister Klaus Weichel bleibt dabei: Er wird kein Aufsichtsratsmitglied des 1. FCK. Denn die Mitgliedschaft in diesem Vereinsgremium würde zu einem Interessenskonflikt mit seinem Amt als Oberbürgermeister der Stadt und als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadiongesellschaft führen, begründete das Stadtoberhaupt seine Entscheidung.
Weichel reagierte damit auf Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Bernd Rosenberger. Der Christdemokrat hatte den Oberbürgermeister an dessen Zusage erinnert, ein Mitglied des Stadtvorstandes in den FCK-Aufsichtsrat zu entsenden (wir berichteten). FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz wiederum hatte klargestellt, dass der Sitz im FCK-Aufsichtsrat laut Satzung des Clubs nur vom Oberbürgermeister der Stadt besetzt werden könne.
In einer Presseerklärung schlägt Weichel dem Fußball-Club vor, seine Satzung zu ändern und damit zu ermöglichen, dass auch ein Vertreter des Oberbürgermeisters in den Aufsichtsrat des FCK entsendet werden könnte. Allerdings gibt der Oberbürgermeister zu bedenken, dass seine Stadtvorstands-Kollegen ebenfalls in einen Interessenskonflikt geraten könnten, würden sie im FCK-Gremium sitzen. Freilich sei bei ihnen die Konfliktgefahr etwas geringer, weil die Bürgermeisterin und die beiden Beigeordneten kein Stimmrecht im Stadtrat hätten und auch nicht an der Beschlussfassung mitwirkten.
In seiner Presseerklärung zeigt der Oberbürgermeister ein Beispiel eines „klassischen Zielkonflikts" auf. So würde der Antrag des 1. FCK, weniger Miete für das Fritz-Walter-Stadion zahlen zu müssen, ihn in einen Konflikt stürzen, wenn er als Oberbürgermeister zugleich im Aufsichtsrat des FCK säße. Als FCK-Aufsichtsratsmitglied würde er dem Wohl des Vereins verpflichtet sein, wäre also im Interesse des FCK an einer möglichst geringen Pacht für das Stadion interessiert. Als OB und Vorsitzender des Stadtrates aber müsse er über die „Kapitalzuführung" zur städtischen Stadiongesellschaft beschließen. Ohne dieses Geld drohe der Stadiongesellschaft die Insolvenz. „Dann müsste die Stadt eine 65-Millionen-Euro-Bürgschaft bedienen", zeigt Weichel das Dilemma auf. Darüber hinaus sei er als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadiongesellschaft auch deren Wohl verpflichtet. Die Doppelfunktion als Oberbürgermeister und Chef der Stadiongesellschaft führt nach Ansicht Weichels jeodch zu keinem Interessenskonflikt, weil die Stadiongesellschaft eine hundertprozentige Tochter der Stadt sei.
Weichel erinnert daran, dass auch sein Vorgänger im Amt des Oberbürgermeisters, Bernhard Deubig (CDU), erkannt habe, dass seine Position als OB und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadiongesellschaft sich nicht mit einem Posten im FCK-Aufsichtsrat vereinbaren ließen. Deubig habe damals, 2003, „mit Gründung der Stadiongesellschaft" sein Amt beim FCK niedergelegt. (hwm)MUELLEH
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.49