ZitatAlles anzeigenFlorian Dick gastiert heute mit dem 1. FC Kaiserslautern beim Karlsruher SC. Erstmals spielt der 25-Jährige im Wildpark gegen seinen Ex-Klub.
VON OLIVER SPERK
Natürlich ist es ein besonderes Spiel für Florian Dick. Wenn der Rechtsverteidiger mit dem Fußball-Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern heute um 13.30 Uhr beim Karlsruher SC antritt, ist fast alles anders. Zum ersten Mal wird sich der Hambrückener mit dem sympathischen badischen Zungenschlag vor einem Profispiel in der Gästekabine des Wildparkstadions umziehen.
„Ich habe 15 Jahre lang beim KSC gespielt, das lässt sich nicht einfach so wegwischen", sagt der 25 Jahre alte Dick. Mit seinen ehemaligen Kollegen Timo Staffeldt (26) und Lars Stindl (21), beide KSC-Eigengewächse, telefoniert Dick noch regelmäßig.
„Ich kenne mehr als die Hälfte der Mannschaft", betont der Badener, der seit Sommer 2008 in der Pfalz sein Geld verdient. Noch häufig ist er in der rund 130 Kilometer von Kaiserslautern entfernten Heimat. Die Spiele des Karlsruher Zweitligisten verfolgt Dick live vor Ort oder im Fernsehen. „Sie spielen bei uns in der Liga, von daher ist doch doppelt klar, dass ich verfolge, was beim KSC passiert", sagt Dick, „zuletzt war ich beim Heimspiel gegen 1860 München im Wildparkstadion. Zur Gegnerbeobachtung." Diese Nachholpartie vor elf Tagen gewannen die Karlsruher durch Tore von Gaétan Krebs und Alexander Iashvili mit 2:0.
Trotz der speziellen KSC-Kenntnisse seines zuletzt stark aufspielenden und auch gestern Nachmittag im Abschlusstraining schussgewaltigen Außenverteidigers will FCK-Trainer Marco Kurz sein fünfmal in Folge ungeschlagenes Team so auf das heutige Spiel beim Bundesliga-Absteiger einstimmen wie gewohnt. „Wir analysieren grundsätzlich jeden Gegner sehr intensiv. Deshalb sind wir, denke ich, immer gut vorbereitet", betont der Coach. Grundsätzlich allerdings habe er für besondere Tipps jedoch immer ein offenes Ohr. Den heutigen Gegner, bei dem es als noch nicht von Abstiegssorgen befreitem Tabellen-13. nicht rund läuft, erachtet Kurz dennoch als gefährlich: „Es ist ein Derby vor ausverkauftem Haus, und ich glaube, dass der KSC in einer einzigen Partie gegen Kaiserslautern einiges zurechtrücken kann."
Seine junge Mannschaft sieht der FCK-Trainer trotz der hervorragenden Ausgangsposition im Aufstiegsrennen und nach dem überzeugenden 3:0-Sieg am Montag im Topduell gegen St. Pauli noch im Lernprozess. „Gerade im Falle des Erfolgs sind die Spieler vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt, müssen auch mit Lob umgehen können", weiß der FCK-Coach, „deshalb muss ich als Trainer immer wieder daran erinnern, dass wir in jedem Spiel bei null anfangen. Wir gehen jetzt ins letzte Drittel der Saison, in dem besonders hohe Konzentration erforderlich ist."
Florian Dick ist überzeugt davon, dass er und seine Kollegen reif genug dafür sind. „Ich glaube, dass wir genügend Intelligenz in der Mannschaft haben, dass wir auf dem Boden bleiben", äußert der Kämpfer und warnt: „Der KSC steht zurzeit schlechter da als er ist. Sie haben viele gefährliche Spieler." Eines allerdings wird für Florian Dick heute Nachmittag so sein wie früher: Seine Familie und seine Freunde werden im Wildparkstadion auf der Tribüne mitfiebern.
Quelle : DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.9