ZitatAlles anzeigenDer Torjäger stürmt heute gegen Energie Cottbus wieder für den FCK. Vereinschef Stefan Kuntz wartet noch auf das Autogramm des WM-Kandidaten .
VON HORST KONZOK
KAISERSLAUTERN. Marco Kurz ist keiner, der seine Wände mit der Tabelle tapeziert. „Ich rechne auch nicht hoch", versichert der Trainer des Zweitliga-Tabellenführers 1. FC Kaiserslautern. Die Roten Teufel wollen ihre rosige Ausgangsposition heute (13.30 Uhr) gegen Energie Cottbus festigen und ausbauen.
Dazu beitragen kann nach verbüßter Gelb-Sperre Erik Jendrisek. Der Trainer sieht seinen mit zehn Treffern bislang besten Torschützen frisch und bestens regeneriert - die gute Seite der Zwangspause beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt.
„Ich habe das Spiel von der Tribüne aus gesehen, man erlebt das dann doch von einer ganz anderen Seite", erzählt der 23-Jährige. Er fühle sich gut und er glaube, den Akku durch die Pause wieder aufgeladen zu haben: „Die Woche hat mir gut getan."
Die Ausgangsposition mit dem FCK ausbauen, in seinem dritten Jahr in der Pfalz Großes erreichen, das sind die Nahziele des slowakischen Nationalstürmers. „Wir haben eine super Position erarbeitet. Das hat keiner erwartet - wir auch nicht", räumt der Mann, der das Trikot mir der Rückennummer 26 trägt, ein.
Vor Energie Cottbus bekundet der Torjäger Respekt. „Eine erfahrene Mannschaft, die sich bestimmt eine bessere Platzierung in der Tabelle erwartet hat", sagt Jendrisek: „Cottbus ist ein richtig starker Gegner."
So sieht das auch FCK-Trainer Marco Kurz. Er schätzt die Erfahrung der robusten Elf aus der Lausitz, der Energie-Coach „Pele" Wollitz eine Zäsur verordnet hat, die noch nicht wirklich gegriffen hat. Leidenschaftlicher Fußball, junger Schwung, für den vornehmlich deutsche Spieler bürgen sollen - das sind Wollitz" Visionen. Für diesen Stil steht Nils Petersen. Der 21-Jährige, Sturm-Pendant des baumlangen Emil Jula, war zuletzt sehr gut in Schuss.
Das ist auch Erik Jendrisek, der 2007/2008 von Hannover 96 kam, ein Jahr Anlaufzeit beim FCK brauchte. Längst ist der schnelle, einsatzfreudige Angreifer, bei dem Aufwand und Ertrag noch verbesserungswürdig sind, eine geschätzte Größe. Der FCK will den WM-Kandidaten unbedingt halten. „Ja, ich habe mich diese Woche nochmals mit Stefan Kuntz getroffen. Alles ist offen", betont der Stürmer, der dankbar für drei Lehrjahre beim FCK ist. „Ich bin hier Nationalspieler geworden. Die WM-Teilnahme ist jetzt ein großes Ziel, mein Traum! Ich werde aber nur im Kader sein, wenn ich hier im Klub gute Leistungen bringe", weiß Erik Jendrisek, den die Fans auf dem Betzenberg lieben. Auch nach den nicht wenigen vergebenen Großchancen skandierten sie seinen Namen: „Jendrisek, Jendrisek ..." Trost, Ansporn, Aufmunterung. Balsam für die junge Stürmer-Seele.
Ein Status, der auch ein Argument für ein Autogramm unter einem neuen Kontrakt beim FCK sein dürfte. „Ja, diese Unterstützung ist einmalig! So was Großes habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Zu Hause in der Slowakei habe ich vor 3000 Zuschauern gespielt, hier sind es 30.000 - und mehr", schwärmt Jendrisek. Offen, ob heute sein Landsmann Adam Nemec oder Srdjan Lakic neben ihm stürmt. Die zweite offene Arbeitsstelle gibt"s auf der rechten Außenbahn: Ivo Ilicevic oder Markus Steinhöfer? Die Frage muss der Cheftrainer heute noch beantworten.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.11