ZitatAlles anzeigenZweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern kam im Montagsspiel beim Tabellenvierten Fortuna Düsseldorf zu einem am Ende glücklichen 0:0. Der FCK stellte sich sehr gut organisiert vor, beherrschte die Partie bis zur Pause, blieb aber vor Fortunas Tor, abgesehen von zwei Möglichkeiten von Jendrisek und Sam, harmlos. Glück für den FCK, dass Christs Freistoß am Pfosten landete (69.). Knapp 5000 Fans hatten den FCK nach Düsseldorf begleitet. „Einmalig", schwärmte der frühere Fortuna- und FCK-Keeper Georg Koch.
Erstklassiger Zweitliga-Fußball: Überragender Amedick Mit einem am Ende glücklichen, aber verdienten 0:0 kehrt Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern vom Gipfeltreffen bei Fortuna Düsseldorf zurück. Hut ab !
„Wir sind hier hervorragend aufgetreten, vor allem in den ersten 60 Minuten. Das war richtig stark," kommentierte FCK-Trainer die Leistung seiner Mannschaft.
Hohes Tempo, intensive Zweikämpfe, dementsprechend auch eine relativ hohe Fehlerquote - das waren die ersten prickelnden 45 Minuten. Der FCK legte sofort den Vorwärtsgang ein, erarbeitete bis zum Pausenpfiff 5:2-Ecken. In der 3. Minute die erste, die beste Lauterer Chance vor der Pause, der Schuss von Erik Jendrisek nach Sam-Solo zischt knapp vorbei. In der 12. Minute wehrt Fortuna-Torwart Michael Ratajczak einen Sam-Schuss zur Ecke ab.
Der FCK, gut strukturiert, gut organisiert, nimmt der Fortuna durch beherztes Pressing lange aus dem Spiel. Die Lauterer sind 70 Minuten die bessere Mannschaft, dominant im Zweikampfverhalten und lassen wenig zu. Die erste Ecke, von Marco Christ in der 28. Minute serviert, beschert Claus Costa die erste Chance. Nach Rodneis erstem Fehler und Martin Harniks Eingabe rettet der erstklassig aufgelegte Martin Amedick vor dem lauernden Oehrl (40.).
Die Roten Teufel versuchten immer wieder über die Flügel ihr Glück. Der letzte Pass aber wollte nicht gelingen, so sehr sich Adam Nemec als zentrale Anlaufstelle zwischen Angriffszentrum und Mittelfeldachse auch mühte. Engagiert und wirkungsvoll im Ballerarbeiten: Florian Dick. Seinen Flankenläufen aber fehlte der Abschluss. Energisch stellte sich Fortunas Rechtsverteidiger Christian Weber den Duellen mit Sidney Sam. Trat er an, sah er sich meist von zwei, drei Gegenspielern umringt. Auf der Gegenseite fehlte dem Düsseldorfer Sturmgespann Harnik/Oehrl durch die gute Zweikampfführung der Lauterer im Mittelfeld der Nachschub. Und Amedick und Rodnei, von einem Patzer abgesehen, standen prima vor Tobias Sippel. Der Torwart feierte seinen 22. Geburtstag standesgemäß: Die Null stand.
Einfach Klasse die Leistung Amedicks. So muss ein Kapitän voran gehen, der seine Führungsrolle durch Leistung definiert. An ihm hat sich auch der kopfballstarke Jiri Bilek orientiert, der im Zusammenwirken mit Georges Mandjeck dafür Sorge trug, dass Marco Christ und Andreas Lambertz die Kombinationsmaschinerie nicht anzuwerfen vermochten.
Bis zur 69. Minute dann lieferten sich beide Mannschaften einen Abnutzungskampf - ohne dass einer eine Chance verbucht hätte. Dann ein unberechtigter Freistoß gegen Mandjeck, Christs Schuss landete am Pfosten. Erstmals verloren die Lauterer den Überblick, aber Sippel war auf dem Posten, parierte einen zweiten Christ-Freistoß. Ohne Nemec fehlte dem FCK der Anspielpunkt, die Ordnung ging verloren, Fortuna war nah dran am goldenen Tor. In der Nachspielzeit aber hätte Srdjan Lakic Bugeras Eckball mit einem Fallrückzieher fast noch versenkt.
„Das war gefühlte Bundesliga. Eine tolle Kulisse! Alle haben alles gegeben. Aufgrund der zweiten Halbzeit können wir mit dem Punkt leben", sagte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz nach dem Spiel.
So spielten sie
Fortuna Düsseldorf: Ratajczak - Weber, Anderson, Langeneke, van den Bergh - Costa - Lambertz, Christ (82. Zoundi), Fink - Harnik, Oehrl (88. Bulykin)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Steinhöfer (85. Ilicevic), Bilek (89. Hornig), Mandjeck, Sam - Nemec (59. Lakic), Jendrisek
Gelbe Karten: Lambertz (5/1), van den Bergh - Mandjeck (5/3), Jendrisek (5/1), Lakic (2) - Beste Spieler: Weber, Costa, Fink - Amedick, Sippel, Rodnei - Zuschauer: 35.100 - Schiedsrichter: Fritz (Korb).
Kommentar
FCK nimmt hohe Hürde Fortuna
VON HORST KONZOK
Der 1. FC Kaiserslautern bleibt auf Kurs. Mit dem 0:0 bei der starken Düsseldorfer Fortuna wurde eine hohe Hürde genommen.
70 Minuten war der 1. FC Kaiserslautern im Zweitliga-Gipfel bei Fortuna Düsseldorf die bessere Mannschaft. Einziges Manko: Beim Umschalten von Abwehr auf Angriff mangelte es an der Durchschlagskraft, auch weil es den Düsseldorfern gelang, Sidney Sam recht gut zu kontrollieren. Augenscheinlich: Die starke, die drangvolle Schlussphase der Fortunen. Da war dem FCK ein Stück weit die Ordnung verloren gegangen. Da wurde aber auch deutlich, wie wertvoll Adam Nemec als Anspielpunkt und als Ballverteiler sowie als Zerstörer ist.
Den Punkt in der Esprit-Arena hat sich die tapfere Elf von Trainer Marco Kurz redlich erarbeitet. 58 Zähler - noch zwölf Punkte aus den letzten sieben Spielen müssen her, damit der 9. Mai zum pfälzischen Fußball-Feiertag wird. Die Mannschaft und ihr Trainer sind auf gutem Weg!
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße