ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern hat am Sonntag bei Rot-Weiß Oberhausen eine unerwartete 1:2-Niederlage hinnehmen müssen. Der Zuversicht unter den Kiebitzen beim gestrigen Training tat das keinen Abbruch. Hier ist man sich sicher: Der FCK steigt auf in die Erste Bundesliga .
Von Moritz Kircher
Zu Beginn der morgendlichen Trainingseinheit mussten die etwa 50 Zaungäste schon ganz genau hinschauen, um ihre Idole zu beobachten. Denn Trainer Marco Kurz hatte sich für die ersten Übungen auf die gegenüberliegende Seite des Trainingsplatzes hinter der Osttribüne am Fritz-Walter-Stadion zurückgezogen. Vielleicht auch, damit die ein oder andere kritische Anmerkung zur Pleite in Oberhausen im Kreise der Mannschaft blieb.
„Schade, dass die die ganze Zeit da drüben sind", sagte ein etwas enttäuschter Junge, der mit einer Autogrammkarte von Sydney Sam darauf wartete, einen genaueren Blick auf sein Vorbild zu werfen. Wie auf Bestellung kam Bewegung in die Mannschaft und sie setzte das Training in der Nähe der Zuschauer fort. So bot sich die Gelegenheit, mit der Kamera oder dem Handy ein paar Schnappschüsse von den Fußballprofis zu machen.
Die konzentrierte Trainingsarbeit zu beobachten, stimmte Nicole Traxel zuversichtlich. „Ich denke, es klappt mit dem Aufstieg", sagt sie. Auf Wunsch ihrer Tochter Vanessa ist sie extra aus Pirmasens gekommen, um einmal eine Trainingseinheit anzuschauen. Am kommenden Samstag zu Hause gegen Union Berlin müsse die Mannschaft wieder richtig Fußball spielen. Dann sei den Roten Teufeln der Sieg nicht zu nehmen. Doch für Tochter Vanessa war selbst bei der Pleite in Oberhausen nicht alles schlecht. Denn ihr Lieblingsspieler hat schließlich ein Tor geschossen. Stolz trägt sie das Trikot von Erik Jendrisek. „Ich hoffe, dass er bleibt. Er muss einfach da bleiben", beschwört sie.
Am Aufstieg in die Erste Bundesliga besteht für Patrick Horr aus Frankenstein kein Zweifel. „Na sicher klappt das", ruft er. Vom Aufstieg der Roten Teufel gehen auch Steffen Eichberger und Julia Scherthan aus, die den weiten Weg aus der Nähe von Annweiler auf sich genommen haben. Gegen Oberhausen habe der FCK das schlechteste Saisonspiel gezeigt. Aber sowas passiere eben mal. „Wenn gegen Berlin der Kampf wieder stimmt und die Überheblichkeit weg ist, dann gewinnen wir das Spiel", ist Steffen Eichberger überzeugt.
Für die kommende Saison wünscht er sich im Sturm noch einen richtigen Knipser. Außerdem rät er Spielern wie Jendrisek und Sam, in der Pfalz zu bleiben, wo sie als Stammspieler gesetzt sind und vom Publikum verehrt werden. „Woanders in der Ersten Liga sitzen sie nur auf der Bank", warnt er.
Während es auf dem Trainingsplatz beim fünf gegen fünf richtig zur Sache geht, erzählt eine ältere Dame aus Contwig von ihrer langjährigen Treue zu ihrem FCK. Heute ist sie mit ihrem Mann und zwei Enkelkindern gekommen. Die Kleinen stehen begeistert am Zaun und schießen Bilder ihrer Helden. Früher habe sie mit ihrem Mann eine Dauerkarte für die Westkurve gehabt, erzählt sie. Doch seit beide Probleme mit den Knien haben, sind sie „umgezogen" auf einen Sitzplatz auf der Osttribüne. Eines der beiden Enkelkinder darf immer mitkommen.
„Wir haben schon Ronnie Helström hier beim Training zugeschaut", erinnert sich die Seniorin an vergangene Glanzzeiten und ist zuversichtlich, dass der Verein demnächst wieder im Fußball-Oberhaus auf Punktejagd geht. Einen Garant für den Erfolg sieht sie in Martin Amedick. „Der gefällt mir gut. Der hat sowas an sich, das die anderen mitreißt", sagt sie.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es der Mannschaftskapitän ist, der nach dem Training mit Abstand am längsten braucht, um bereitwillig Autogramme zu schreiben und Fotowünsche zu erfüllen. Doch auch die anderen sind heiß begehrt. Florian Dick, Alexander Bugera, Rodnei, Sidney Sam und Trainer Marco Kurz. Sie alle schütteln Hände, bekommen auf die Schulter geklopft und tauschen nette Worte mit den Kiebitzen aus.
SV Rülzheim feiert 90. mit 1. FCK
Der Sportverein 1920 Rülzheim feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag - und erwartet am 17. Mai den 1. FC Kaiserslautern. „Wir wollen uns für 90 Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit belohnen und unseren Anhänger ein Highlight bieten", teilten die Vorsitzenden Jürgen Deutsch und Franz Pietruska mit. Der 1. FCK habe zur Überraschung des Vereins bereits im Januar seine Teilnahme an einem Jubiläums-Freundschaftsspiel zugesagt und werde im Rülzheimer Stadion gegen eine Südpfalzauswahl aus SVR-Spielern und Spielern anderer Vereine antreten. Das Spiel ist angesetzt am Montag, 17. Mai, um 18.30 Uhr. Sollte der 1. FCK doch noch in die Relegation gehen müssen, muss das Spiel neu terminiert werden. Der Kartenvorverkauf beginnt laut SV Rülzheim am 15. April. Vorverkaufsstellen in Rülzheim: Firma Sita (ehemals Bormann), Pietruska Verlag, Clubhaus des SVR und das Gasthaus „Zur Rose". Eintrittspreise: Sitzplatz: 12,50 Euro, Stehplatz: 9,50, Ermäßigte
7,50.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.80