ZitatAlles anzeigenRund 7000 Fans feierten gestern Abend vor der Westtribüne des Fritz-Walter-Stadions die Aufstiegshelden des 1. FC Kaiserslautern. Der Profi-Kader und das Trainerteam, vom Stadionsprecher-Duo Horst Schömbs und Holger Schröder präsentiert, gaben aus meist heiseren Kehlen Proben ihrer Sangeskunst. „Nie mehr Zweite Liga" ist augenblicklich der absolute Top-Hit auf dem Betzenberg. Kapitän Martin Amedick und Trainer Marco Kurz dankten den Fans für die großartige Unterstützung während der Saison. „Die Mannschaft hat Großartiges geleistet. Ein herzliches Dankeschön aber auch an Euch - ihr seid großartig", rief Kurz den Anhängern zu. Ab heute wird wieder trainiert. Klare Ansage des Trainers: „Jetzt wollen wir die Meisterschale!"
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Kurz: Jetzt wollen wir die Meisterschale
7000 Fans feiern die Aufstiegshelden des 1. FC Kaiserslautern - Mannschaft, Trainerteam und Vorstand umjubelt
KAISERSLAUTERN (osp/zkk). Hochstimmung auf Deutschlands höchstem Fußball-Berg: Der 1. FC Kaiserslautern präsentierte gestern Abend seine Aufstiegshelden. Der umjubelte Cheftrainer Marco Kurz rief ein letztes Saisonziel aus: „Jetzt wollen wie die Meisterschale."
„Früher haben wir nach Siegen zwei Tage frei bekommen. Nach der neusten Trainingslehre aber weiß man, dass wir morgen trainieren müssen, wenn wir in Koblenz gewinnen wollen", erklärte gestern Abend Co-Trainer Oliver Schäfer, frisch diplomierter Fußball-Lehrer, zum vielstimmig vorgetragenen Profi-Wunsch: „Zwei Tage frei, zwei Tage frei ..."
„Wir haben es probiert, aber der Trainer hat sich nicht erweichen lassen", meinte Kapitän Martin Amedick lachend, „aber das ist ja auch ein Grund dafür, dass wir das alles geschafft haben: die harte Arbeit im Training."
Heute sammelt Marco Kurz seinen Kader auf dem Rasen wieder um sich. „Das ist noch kein Training. Das ist aufrechtes Gehen, ganz locker, ein bisschen Ausschwitzen. Ab Mittwoch ist dann wieder ganz normal Training, dann gilt es die Spannung aufzubauen", erläuterte der Coach. FCK-Stadionsprecher Horst Schömbs würdigte den Trainer „als Vater des Erfolges: Marco Kurz hat Großes erreicht, er wird für uns immer unsterblich bleiben."
„Es gibt doch nichts Schöneres, als die Saison mit einem Titel beenden zu können", sagte Marco Kurz vor den beiden letzten Spielen am Sonntag (17.30 Uhr) beim Absteiger TuS Koblenz und am Sonntag, 9. Mai (15 Uhr), gegen den Zweitliga-Dritten FC Augsburg. „Wir haben im Moment so viele Glücksgefühle in uns - jetzt wollen wir in Koblenz gewinnen und dann am 9. Mai nach dem Augsburg-Spiel noch mal so richtig feiern", sagte FCK-Torwart Tobias Sippel - mit der Bierflasche in der Hand und auf dem Weg zum Weiterfeiern. „Von Sonntag auf Montag hab" ich vielleicht vier Stunden geschlafen", berichtete der 22-Jährige.
Für den U21-Nationaltorwart, der mit zehn Jahren vom SV 1911 Bad Dürkheim zum FCK gewechselt ist, geht mit dem Bundesliga-Aufstieg ein Kindheitstraum in Erfüllung. „Der Weg nach oben war sehr steinig', sagt der hochtalentierte Torwart, „vor zwei Jahren wären wir beinahe in die Dritte Liga abgestiegen. Da war ich als ganz junger Torwart auch schon mittendrin." Der Nichtabstiegs-Held als Aufstiegs-Held! „Es ist eine Riesenfreude und eine Riesenerleichterung, dass wir unser Ziel erreicht haben. Aber jetzt hat meine Stimme nach dem ganzen Feiern und Singen gestern und eben auf der Bühne natürlich heftig gelitten', sagte Martin Amedick heiser.
Das Erfolgsgeheimnis für Sippel? „Die Defensive", sagt der Publikumsliebling, „wir haben erst 25 Gegentreffer hinnehmen müssen - und wollen auch keinen mehr bekommen!"
Bei der Fete vor der Westtribüne wurden Mannschaft, Trainerteam und Vorstandschef Stefan Kuntz von den rund 7000 Fans begeistert gefeiert. Stadionsprecher Horst Schömbs würdigte die Leistung Kuntz", den er das „größte FCK-Idol nach Fritz Walter" nannte: „Wir werden nie vergessen, was Stefan Kuntz für den 1. FC Kaiserslautern geleistet hat." Der Boss strahlt seit Sonntag 15.21 Uhr.
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Das Wort zum Sport
„Ich bin in neuer Rekordzeit
gelandet: Ins Auto, FCK-Schal raus, Blinker links, AC/DC
aufgedreht - und bin auch noch dem Mannschaftsbus des
FC Augsburg begegnet ..."
FCK-Trainer Marco Kurz
über seine Fahrt von München
nach Kaiserslautern, als der
Aufstieg am Sonntag
festgestanden hat.
STIMMEN
„Da meine Familie in Karlsruhe wohnt, werde ich schon noch ab und zu dort hin fahren müssen."
FCK-Spieler Florian Dick, nachdem die FCK-Fans „Wir fahren nie mehr nach Karlsruhe" skandiert hatten.·
„FCK, FCK, FCK!"
FCK-Spieler Srdjan Lakic, nachdem er von Stadionsprecher Horst Schömbs aufgefordert worden war, etwas zu den Fans zu sagen.·
„Vor zwei Jahren wären wir fast abgestiegen, das war die schlimmste Saison. Jetzt bin ich einfach nur überglücklich."
FCK-Torhüter Tobias Sippel im Gespräch nach der Feier.·
„Ein fantastischer Moment, wir sind sehr stolz, so etwas erreicht zu haben."
FCK-Trainer Marco Kurz auf die Frage, welche Gefühle er bei einer solchen Begeisterung verspüre
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.97