ZitatAlles anzeigenRatinho und Martin Wagner, Spieler des FCK im Aufstiegsjahr 1997, sind sich einig: Die Rückkehr des FCK in Liga eins 1997 ist nicht zu vergleichen mit dem Aufstieg 2010,den der Verein beim Saisonfinale am Sonntag im Fritz-Walter-Stadion und in der Stadt feiert.
VON GERHARD DÜRNBERGER
„Die Freude damals war riesengroß, die Fans waren euphorisch, ähnlich wie jetzt", sagt Martin Wagner, heute als Spielerberater tätig. Der Unterschied zu heute: 1996 sei der FCK zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte abgestiegen, die Mannschaft mit vielen Nationalspielern habe sich das selbst eingebrockt. Wagner benutzt das Wort Schande.
Die Mannschaft sei zusammengeblieben, sei unwahrscheinlich erleichtert gewesen, als die Rückkehr in Liga eins nach einem Jahr klappte. „Wir waren damals das Bayern München der Zweiten Liga, wurden gejagt, wo wir hinkamen", blickt Wagner zurück.
Die jetzige Mannschaft sei hingegen nicht in der Favoritenrolle gewesen, sei zunächst von der Konkurrenz nicht so richtig wahrgenommen worden, habe sich dann gesteigert, einen Lauf bekommen und sei verdient aufgestiegen. „Beide Aufstiege sind einmalig", sagt Wagner.
Für Ratinho, der wieder bei seinem alten Verein ist und die U17 des FCK trainiert, ist der Aufstieg 2010 bedeutsamer als der im Jahr 1997. 1996 sei der Verein mit den gleichen Mitteln wie in der Ersten Liga in die Zweitligasaison gegangen, habe erfahrene Spieler und einen erfahrenen Trainer gehabt, der Aufstieg sei programmiert gewesen.
Dieses Jahr sei eine junge Truppe mit einem jungen Trainer aufgestiegen, die zu Beginn der Saison „null Vertrauen" bei den Fans gehabt habe. Mit dem Fast-Abstieg in die Dritte Liga habe der FCK vor zwei Jahren den Tiefpunkt seiner Geschichte erreicht. „Nach vier Jahren in der Zweiten Liga ist die Region euphorisch, dass es jetzt wieder in die Eliteklasse geht", sagt Ratinho.
Für Ratinho hat der Aufstieg noch eine andere Bedeutung: Als U17-Trainer darf er hoffen, dass mehr Talente den Weg zum FCK finden. Als Zweitligist sei es schwierig, junge Leute anzulocken, da hätten Frankfurt, Mainz und Hoffenheim bessere Karten. Das werde sich jetzt hoffentlich ändern. „Wir wollen jungen Spielern auch zeigen, was mit Herzblut, Kampf und tollen Fans im Rücken alles zu erreichen ist", sagt der Brasilianer.
Auf Kampf setzt auch Wagner in der Ersten Liga. „Die Mannschaft muss vom ersten Spieltag an um jeden Punkt mit Leidenschaft kämpfen", betont der frühere Nationalspieler. Er setzt Vertrauen in die junge Mannschaft, warnt davor, sie mit acht, neun Spielern zu ergänzen. „Dem Kader Vertrauen schenken und drei vier gute Spieler holen, die Mannschaft punktuell verstärken", rät er.
Was ist an Erinnerungen an 1997 geblieben? Beide Spieler haben noch Kontakt zu den Mannschaftskameraden. Wagner erinnert daran, dass Ratinho im Meisterjahr 1998 weitaus besser spielte als in der Zweiten Liga. In Liga eins gebe es mehr Platz, das Spiel sei schneller, technisch versierte Spieler hätten da Vorteile.
Ratinho denkt natürlich an Andreas Buck, der 1997 kam und mit dem er auf der rechten Seite Theater veranstaltete. Wird es so eine Flügelzange beim FCK je wieder geben? „Wir arbeiten daran, aber so etwas ist sehr schwierig. Können allein reicht nicht, man muss sich auch menschlich gut verstehen", sagt Ratinho. Andreas Buck sei heute noch ein guter Freund von ihm, diese Woche hätten sie gerade telefoniert. WO WAS LOS IST,
Heute ist Martin Wagner als Spielerberater tätig. 1997 beackerte er als Spieler die linke Außenbahn.
Heute trainiert Ratinho die U17 des FCK. 1997 wirbelte er als Spieler auf der rechten Außenbahn. FOTOS: KUNZ (2)/VIEW
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WO WAS AM SONNTAG LOS IST
Leinwände auf dem Rathausplatz
Das Spiel des FCK gegen Augsburg wird auf dem Rathausplatz auf zwei großen Leinwänden gezeigt. Ab 12 Uhr ist Einlass, bis 15 Uhr läuft ein buntes Moderationsprogramm.
Mannschaft im Doppeldecker
Um 19.15 Uhr fährt die Mannschaft des FCK mit drei Ausflugsbussen (Doppeldecker), die oben offen sind, durch die Eisenbahnstraße in Richtung Rathaus. Begleitet wird der Tross von einem Auto mit Lautsprecheranlage für Musik und Kommentare. Sollte das Wetter nicht mitspielen, fällt die „Oben-ohne-Fahrt" jedoch aus.
Empfang im Rathaus
Im Rathaus gibt es zunächst einen Empfang der Stadt, dann präsentieren sich Mannschaft und Betreuer den Fans - zwischen 19.30 und 20 Uhr soll es soweit sein. Aus der Innenstadt verkehren Pendelbusse zu den Park-und-Ride-Parkplätzen von 20 bis 22.30 Uhr ab Maxstraße.
Geschlossene Gesellschaft im „Twentyone"
Nach den Feierlichkeiten am und im Rathaus und dem Empfang beim Oberbürgermeister zieht sich der FCK mit allen Spielern und Mitarbeitern ins „Twentyone" zurück, um in geschlossener Gesellschaft weiterzufeiern.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
