ZitatAlles anzeigenAuf der fünften Station unserer Deutschlandtour machen wir Halt in der Ruhrgebiets-Großstadt Gelsenkirchen, genauer in deren Stadtteil Schalke. Denn der dort gegründete FC Schalke 04 ist nicht nur einer der populärsten Fußballclubs Deutschlands, sondern gleichzeitig auch Gelsenkirchens mit Abstand berühmtestes Aushängeschild.
260.000 Einwohner zählt das im Südwesten Westfalens gelegene Gelsenkirchen. Doch trotz dieser beachtlichen Größe bleibt die Bedeutung der Stadt gemeinhin auf zwei Punkte beschränkt. Da ist zunächst natürlich der FC Schalke, dessen Popularität weit über die Stadtgrenzen hinausreicht. Und da ist die Geschichte des Bergbaus, der Gelsenkirchen wie alle Städte des Ruhrgebiets geprägt hat, heute aber keinerlei wirtschaftliche Bedeutung mehr besitzt.
“Die Stadt der tausend Feuer” war der Spitzname Gelsenkirchens, als die Schwerindustrie noch das Leben der Menschen im Ruhrgebiet bestimmte. Erst mit der Entdeckung der im Volksmund “Schwarzes Gold” genannten Steinkohle Mitte des 19. Jahrhunderts ging die Urbanisierung der Region ja überhaupt erst los. So kletterte auch die Einwohnerzahl von Gelsenkirchen im Zuge des massiven Bevölkerungszustroms aus Polen und verschiedener Eingemeindungen bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf fast 350.000 Einwohner.
Heute wird nicht nur in Gelsenkirchen schon lange keine Steinkohle mehr gefördert. Eine Umstrukturierung, die der Stadt noch etwas schwerer fiel als anderen Bergbau-Metropolen im Ruhrgebiet. Erst im Jahr 2000 wurde mit der Zeche Hugo die letzte Förderanlage für immer geschlossen. Der Strukturwandel ging in Gelsenkirchen langsam vonstatten, wobei sich die Stadt inzwischen als Dienstleistungszentrum und als bedeutender Standort für Solartechnologie etabliert hat.
Die alten Förderanlagen sind zumindest zum Teil noch heute als Industriedenkmäler erhalten. Vor allem im Bewusstsein und in den Traditionen der Menschen spielt der Bergbau aber nach wie vor eine Rolle. Das kommt nicht zuletzt im Fußball zum Ausdruck, bei dem die Anhänger Spieler vom Typ des ehrlichen Malochers seit jeher besonders schätzen.
Im Jahr 1904 wurde der berühmteste Gelsenkirchener Fußballclub im Stadtteil Schalke als Westfalia Schalke gegründet. Da der Verein dem Bergmannsmilieu entsprang, war alsbald der Spitzname “Die Knappen” geboren. Und wo sonst hätte der Club seine Heimspiele austragen sollen als in der legendären “Glückauf-Kampfbahn”. Bis 1958 gewann Schalke 04 dann bereits sieben Deutsche Meisterschaften, und da der Werdegang der “Königsblauen” seit jeher von Legenden, Mythen und Skandalen begleitet war, etablierte sich der Verein schnell als einer der beliebtesten deutschen Fußballclubs überhaupt.
An dieser Popularität hat sich bis heute nichts geändert. Und auch wenn der letzte Meistertitel bereits mehr als 50 Jahre zurückliegt, so konnten die Königsblauen doch auch in der jüngeren Vergangenheit den ein oder anderen Pokal in die heimische Vitrine stellen. In den letzten Jahren gehörte der Verein ohnehin zum festen Inventar der Bundesligaspitzengruppe und als vor der abgelaufenen Saison Erfolgstrainer Felix Magath bei den Königsblauen anheuerte, sollte es noch einen Schritt nach oben gehen.
Magath schaffe es, dass die Mannschaft bis zum Saisonende um die Meisterschaft mitspielte und sich am Ende als Vizemeister direkt für die Champions League qualifizierte. Um diese Position auch in der kommenden Saison zu behaupten, hat Magath natürlich die Fühler nach Verstärkungen ausgestreckt, zumal mit Kevin Kuranyi der Toptorjäger dem Club den Rücken kehrt. Kyriakos Papadopoulos, Tim Hoogland, Christoph Metzelder und Asuto Uchida haben die Schalker bislang verpflichtet. Und auch zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und den Knappen gibt es einen interessanten Personalwechsel: FCK-Aufstiegsheld Erik Jendrisek trägt künftig Königsblau, während im Gegenzug der offensive Mittelfeldspieler Jan Movarek - wenn auch nur auf Leihbasis - als Roter Teufel auf Torejagd geht.
Quelle : http://FCK.de